Fotografieren bei schwachem Licht geht mit den modernen Digitalkameras, vor allem mit grossen Sensoren – sehr gut. Einige Modelle schaffen heute bereits, die Nacht zum Tag zu machen.
Fotografieren bei schwachem Licht
Einverstanden! Es tönt schon etwas merkwürdig, dass man gerade Mut zu schwachem Licht haben sollte. Beim Fotografieren ist ja immer die Rede von genügend Licht. Moderne Digitalkameras bieten hochempfindliche Sensoren an, die nicht gleich ab ISO 800 in ein unerträgliches Bildrauschen verfallen.
Die Technik hat in den letzten Jahren enorme Schritte gemacht – die Sensoren der Digitalkameras wurden immer besser. Während vor Jahren noch bei vielen Sensoren das Bildrauschen schon bei einer Empfindlichkeitseinstellung von ISO 400 begann, schaffen es hochklassige Modelle auf deutlich höhere Werte. Die interne Software einer Kamera kann verrauschte Bilder bereits nach dem Fotografieren entrauschen. Falls Sie im RAW-Format fotografieren, empfehle ich Ihnen, die Rauschreduzierung in einem Programm wie Lightroom oder CameraRAW manuell auszuführen. Ihr Auge urteilt besser als die Kameraelektronik.
Der technische Quantensprung der lichtempfindlichen Sensoren ermöglicht ein ganz neues Motivfeld für Fotografen: Fotografieren bei schwachem Licht – und das nicht etwa mit dem schweren, umständlichen Stativ unter dem Arm – nein, frei aus der Hand.
So ist es mit modernen Digitalkameras, vor allem der Spiegelreflexkamera-Familie, möglich, nach Sonnenuntergang in der Dämmerungsphase noch Bilder aus der Hand zu schiessen. Bessere Sensoren und den Bildstabilisatoren, welche bis zu vier Belichtungsstufen mehr ermöglichen, kombiniert mit einem lichtstarken Objektiv, sei Dank.
Wenn Sie im RAW-Format fotografieren können, machen Sie das. Die Roh-Dateien können Sie in einem Programm wie Lightroom zuhause am Computer entwickeln. Sie haben bezüglich Rauschreduzierung und Belichtungskorrektur viel mehr Spielraum. Die RAW-Datei weist eine Farbtiefe von 12 bis 14 Bit auf, eine JPG-Datei nur 8. Das macht sich bei Korrekturen bemerkbar.
Stellen Sie die Verschlusszeit nur so kurz, dass Sie knapp noch ein scharfes Bild erreichen können.
Den ISO-Wert müssen Sie beim Fotografieren bei schwachem Licht erhöhen. Gehen Sie aber nur so weit hoch, wie nötig. Je höher die ISO-Einstellung, desto schwächer werden die Farben und Details gehen verloren.
Arbeiten Sie mit der ISO-Automatik und definieren Sie einen bestimmten Höchstwert. So verwendet die Kamera bis zu einer vordefinierten Verschlusszeit die tiefstmögliche ISO-Einstellung.
Belichten Sie die Bilder eher etwas zu stark. Man sagt dem nach rechts belichten. Damit ist die Beurteilung des Histogramms gemeint. Trotzdem darauf achten, dass keine Überbelichtung (Clipping) entsteht.
Wählen Sie die Zeitautomatik mit Blendenvorwahl. Stellen Sie den Blendenwert möglichst tief ein – das entspricht einer grossen Blendenöffnung. So benötigen Sie weniger Licht.
Wenn Sie ein Motiv – zum Beispiel eine Schlange – hinter Glas fotografieren, können Sie die Streulichtblende Ihres Objektivs an die Scheibe drücken. So stabilisieren Sie die Kamera zusätzlich und können mit tieferen ISO-Werten oder kleineren Blendenwerten fotografieren.
Wählen Sie die Blendenzahl möglichst klein (grosse Öffnung). Wenn Sie die Blende um einen Wert öffnen – von f/8 auf f/5.6 – benötigen Sie halb so viel Licht. Bei zweifachem Abblenden – von f/8 auf f/5.6 auf f/4 viermal weniger!
Halten Sie die Verschlusszeit im Auge. Vor allem, wenn sich das Tier oder Motiv etwas bewegt.
Je kleiner der Blendenwert, desto geringer die Schärfentiefe. Das Fokussieren geht dann mit der Live-View-Ansicht besonders genau.
Stellen Sie Ihre Kamera auf Serienbildfunktion. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Bild von sechs besonders scharf wird, ist relativ gross.
Drücken Sie den Auslöser möglichst sanft. Zuerst bis zur Halbstellung – dann startet die Bildstabilisator-Funktion – und dann sanft ganz nach unten.
Wenn Sie keine Scheiben haben, stützen Sie sich an einer Mauer, einer Wand ab. Das stabilisiert die Kamera.
Allenfalls dürfen Sie mit einem Einbeinstativ fotografieren.
Wenn Sie ein Museum besuchen oder sich in Zoo-Innenräumen befinden, reicht eine ISO-Einstellung von 3200 oft nicht aus, um verwacklungsfreie Aufnahmen mit dem Tele- oder Makroobjektiv zu machen. Blitzlicht zerstört die ganze Lichtstimmung, ein Stativ wollen oder dürfen Sie nicht verwenden. Also muss der Sensor ausgereizt werden. Bei Smartphones und günstigeren Kompakt- und Bridgekameras beginnt der Bildsensor schon ab ISO 400 stark zu rauschen. Wenn Sie aber mit einem grösseren Sensor fotografieren, dann können Sie gut an die ISO 6400, wenn nötig an 12’800 gehen.
Vor allem die Kleinbild-Kameras (Vollformatsensoren mit der Längsseite von 35 mm) trumpfen hier mit brillianten Bildern auf. Die einzelnen Pixel haben auf dem Sensor viel mehr Platz, es entsteht viel weniger Störrauschen.
Haben Sie also den Mut, und packen Sie auch bei einbrechender Dämmerung einmal Ihre Kamera aus. Die Motive stehen in einem perfekt gleichmässigen Licht, welches man nur an verhangenen Regentagen findet. Es gibt viele Motivie, die dadurch enorm gewinnen. Entdecken Sie das schwache Licht als besonderes Motiv!
Ich bin seit einem Jahr gerne nur damit unterwegs in der Stadt. Meist habe ich dann das Stativ im Fotorucksack dabei und kann mit tiefere ISO-Einstellung und im Sweet-Spot (f/8 bis f/16) qualitativ gute Bilder schiessen.
Fotografieren bei schwachem Licht geht mit den modernen Digitalkameras, vor allem mit grossen Sensoren – sehr gut. Einige Modelle schaffen heute bereits, die Nacht zum Tag zu machen.
Fotografieren bei schwachem Licht
Einverstanden! Es tönt schon etwas merkwürdig, dass man gerade Mut zu schwachem Licht haben sollte. Beim Fotografieren ist ja immer die Rede von genügend Licht. Moderne Digitalkameras bieten hochempfindliche Sensoren an, die nicht gleich ab ISO 800 in ein unerträgliches Bildrauschen verfallen.
» Online Fotokurs – kompakt und schnell fotografieren lernen
Fortschritt der digitalen Technik
Die Technik hat in den letzten Jahren enorme Schritte gemacht – die Sensoren der Digitalkameras wurden immer besser. Während vor Jahren noch bei vielen Sensoren das Bildrauschen schon bei einer Empfindlichkeitseinstellung von ISO 400 begann, schaffen es hochklassige Modelle auf deutlich höhere Werte. Die interne Software einer Kamera kann verrauschte Bilder bereits nach dem Fotografieren entrauschen. Falls Sie im RAW-Format fotografieren, empfehle ich Ihnen, die Rauschreduzierung in einem Programm wie Lightroom oder CameraRAW manuell auszuführen. Ihr Auge urteilt besser als die Kameraelektronik.
Der technische Quantensprung der lichtempfindlichen Sensoren ermöglicht ein ganz neues Motivfeld für Fotografen: Fotografieren bei schwachem Licht – und das nicht etwa mit dem schweren, umständlichen Stativ unter dem Arm – nein, frei aus der Hand.
So ist es mit modernen Digitalkameras, vor allem der Spiegelreflexkamera-Familie, möglich, nach Sonnenuntergang in der Dämmerungsphase noch Bilder aus der Hand zu schiessen. Bessere Sensoren und den Bildstabilisatoren, welche bis zu vier Belichtungsstufen mehr ermöglichen, kombiniert mit einem lichtstarken Objektiv, sei Dank.
» Sonnenuntergang und Sonnenaufgang fotografieren
Kameraeinstellungen bei schwachem Licht
» Bildrauschen mit KI in Lightroom entfernen
» PhotoPills – die mächtige App für alle, die fotografieren
Praxistipps:
» Licht im Tagesverlauf
Der Praxistest: Fotografieren bei schwachem Licht
» Streetfotografie
Lichtstarke Festbrennweiten
Beim Fotografieren bei schwachem Licht spielen lichtstarke Objektive – vor allem Festbrennweiten – ihre Trümpfe perfekt aus:
» Fotografieren im Nebel
» Mit dem Fotoapparat Bilder malen
» Bilder in GIMP spiegeln
Das könnte Sie auch interessieren:
» Bilder in GIMP drehen
» GIMP Sensorflecken entfernen
» Motividee: Dort, wo ich stehe
Seitencode: dt265
Spiegelblick - die Welt durch den Sucher betrachtet