Langzeitbelichtungen und Nachtaufnahmen strahlen immer einen besonderen Reiz aus. Von Langzeitbelichtungen spricht man, wenn Sie eine Verschlusszeit wählen, mit der Sie nicht mehr aus der Hand fotografieren können. Die Verschlusszeit beträgt mehrere Sekunden, Minuten oder sogar Stunden. Das ermöglicht besondere Effekte wie das Weichzeichnen von fliessendem Wasser oder die Leuchtspuren von sich bewegenden Fahrzeugen. Langzeitbelichtungen machen es möglich, dass Sie während des Tages eine Touristenattraktion ohne sichtbare Menschen ablichten können.
Tauchen Sie ein in ein faszinierendes Thema der Fotografie.
Den DigiSpick – ein PDF zum Ausdrucken – finden Sie am Ende des Artikels.
Langzeitbelichtungen & Nachtaufnahmen – die Ausrüstung
Es ist bereits möglich, mit Smartphones Langzeitbelichtungen & Nachtaufnahmen zu machen. Da die Sensoren im Vergleich zu einer Vollformat-Kamera winzig klein sind, können Sie demzufolge keine Wunder erwarten. Das Smartphone kompensiert das Handicap zum grössten Teil mit der integrierten Software. Aber die Entwicklung ist erstaunlich:
Langzeitaufnahme links mit der Vollformatkamera, rechts mit dem Smartphone
Sie können mit einer normalen Kompaktkamera Langzeitbelichtungen herstellen. Nötig ist dazu eine Verschlusszeit von etwa 30s. Spiegelreflexkameras und Systemkameras weisen die Funktion bulbauf, mit der Sie beliebig lange belichten können.
Sehr praktisch sind die Draht- oder Fernauslöser, welche Zeiten individuell einstellen lassen. In der Not hilft auch der Selbstauslöser (auf 2s eingestellt).
Nachtfotografien haben einen besonderen Reiz, wenn Sie mit einem Weitwinkelobjektiv fotografieren. Die meisten Nachtaufnahmen sind wohl mit einem solchen geknipst worden. Es gibt aber auch Motive, die eine Normalbrennweite oder ein Teleobjektiv verlangen.
Wenn Sie längere Belichtungen machen möchten, aber zu viel Licht vorhanden ist, helfen die Neutraldichte- oder Graufilter (auch ND-Filter genannt) weiter. Diese schlucken unterschiedlich viel Licht und erlauben folglich auch Langzeitbelichtungen bei gutem Wetter (ND3 – Filter = 10 Blendenstufen weniger).
Wenn Sie lange Belichtungszeiten vornehmen wollen, fahren Sie am besten mit einem stabilen Stativ. Bei kleinen Kompaktkameras sind Gorillapods praktisch. Lassen Sie an Ihrem Stativ die Mittelsäule immer eingefahren. Die schwere Spiegelreflexkamera wird demzufolge bedeutend ruhiger gehalten. » Tipps Stativ optimal einsetzen
Wenn Sie Ihre Kamera ohne Stativ auf einer stabilen Unterlage einrichten wollen, erweist ein Bohnensack gute Dienste.
Sicherung gegen Verschiebung des Fokusringes
Setzen Sie die Gegenlichtblende auf Ihr Objektiv. Streulicht von der Seite ist bei Nacht- oder Langzeitbelichtungen Gift.
Grauverlaufsfilter können den hellen Himmel etwas abdunkeln. Darauf können Sie bei der Digitalfotografie verzichten. Zuhause am Computer können Sie Farb- und Helligkeitsverläufe nach Belieben mit einem Bildbearbeitungsprogramm flexibler einfügen. » Verlaufsfilter in Lightroom
Nehmen Sie einen voll aufgeladenen Akku und mindestens einen, besser zwei, Ersatz-Akkus mit. Denn lange Belichtungszeiten benötigen viel Strom!
Okularabdeckung für Spiegelreflexkameras (Streulichtschutz)
Kreppklebeband (Malerklebeband) zum Fixieren des Fokusringes. Vermeidet unabsichtliches Verstellen der manuell gewählten Fokusebene.
Ascona by night, Nikon D750, Tamron f/2.8 15-30 mm, 15 mm KB, 32s, f/11, ISO 100, Stativ, Spiegelvorauslösung
Nützliches Zubehör für Langzeitbelichtungen und Nachtaufnahmen
Je nach Arbeitsort ist eine Leuchtweste wichtig, damit Sie von anderen Verkehrsteilnehmern gesehen werden. Sicherheit geht vor!
Eine Taschenlampe – noch besser eine Stirnlampe – kann sehr praktisch sein, wenn der Standort unbeleuchtet ist. Ist es sehr dunkel, ist zudem Rotlicht (rotes Mäppchen über Stirnlampe kleben) viel angenehmer, da sich das Auge nicht lange an die Dunkelheit gewöhnen muss.
schwarzes Zeichnungspapier/Karton zum kurzfristigen Abdecken der Linse bei einem Störmotiv.
Bei Wind beschweren Sie das Stativ zusätzlich. Hängen Sie zum Beispiel den Fotorucksack an die Mittelsäule. Mit dem zusätzlichen Gewicht wird das Stativ deutlich stabiler.
Fotografieren Sie an einem See, einem Fluss oder in der Nähe von einem Feuchtgebiet ist ebenso ein Mückenschutzmittel sehr zu empfehlen!
Madonna del Sasso und Locarno, Nikon D750, Tamron f/2.8 24-70 mm, 24 mm KB, 6s, f/8, ISO 200, Stativ, Spiegelvorauslösung
Kameraeinstellungen Langzeitbelichtungen
Für Einsteiger eignet sich das MotivprogrammNachtaufnahmen. Dieses nimmt die wichtigsten Einstellung an Ihrer Kamera selber vor.
Wenn Sie die Einstellungen selber vornehmen, so wählen Sie eine möglichst tiefe ISO-Einstellung (50, 100 oder 200). Das gewährleistet knackig scharfe Fotos mit satten Farben. Wenn Sie allerdings das Bildrauschen als Effekt einsetzen wollen, gilt diese Regel nicht.
Fotografieren Sie im RAW-Format. Damit können Sie den Weissabgleich und viele weitere Korrekturen verlustfrei mit einem RAW-Konverter wie Lightroom vornehmen.
Schalten Sie die Rauschunterdrückung aus. Mit einem Bildbearbeitungsprogramm erreichen Sie bessere Ergebnisse. Zudem braucht die kameraeigene Rauschunterdrückung viel Strom und viel Zeit.
Schalten Sie bei Spiegelreflexkamerasdie Spiegelvorauslösung ein. Damit klappt der Spiegel vor der Aufnahme hoch und nach einer kurzen Pause, in welcher die leichten Erschütterungen der Kamera ausklingen, wird das Bild aufgenommen. Das Aufklappen des Spiegels kann kleinste Kameraerschütterungen auslösen, welche zu Unschärfe führen könnte.
Langzeitaufnahmen, Nikon D750, Tamron f/2.8 15-30 mm, 23 mm KB, 1/8s, f/13, ISO 50, Stativ Spiegelvorauslösung
Weiter Kameraeinstellungen und Tipps
Lösen Sie die Fotos mit einem Fern-, Kabel- oder dem Selbstauslöser (auf 2s Verzögerung eingestellt) aus.
Stellen Sie das Funktionswählrad auf M (manuell). In dieser Einstellung müssen Sie die Kombination von Blendenwert und Verschlusszeit selber wählen. Probieren Sie den optimalen Wert durch Versuche aus.
Wenn Sie in der Blauen Stunde fotografieren, kann es sein, dass Sie noch mit der Zeitautomatik A/Av arbeiten können. Das geht meist nur bis zu einer Verschlusszeit von 30 oder 60 Sekunden.
Übersteigt die Verschlusszeit den längsten Wert Ihrer Kamera, müssen Sie auf Bulbstellen und die Kamera über einen Drahtauslöser (auch programmierbare Versionen erhältlich) auslösen.
Blenden Sie um mindestens zwei Stufen ab. Viele Objektive erreichen ihre beste Bildleistung zwischen Blende f/8 und f/16 im Sweet-Spot.
Eine kleine Blendenöffnung (f/16 oder f/22) führt bei Lichtquellen zu sternenförmigen Lichtstrahlen. Bei geschlossener Blende (höchster Blendenwert) nimmt die Beugungsunschärfe zu.
Stellen Sie den Bildstabilisator unbedingt aus. Diese Korrekturfunktion kann bei stabiler Lage zu Fehlkorrekturen führen.
Stativaufnahmen links ohne rechts mit Bildstabilisator, 30 s Belichtungszeit
Verwenden Sie unbedingt ein Stativ oder stellen Sie die Kamera auf eine stabile, ruhige Unterlage.
Kennen Sie den optimalen Aufnahmestandort noch nicht, so können Sie sich davor zuhause mit Hilfe von Google Street View einen gute Location finden.
Die Kamera hat je nach Lichtverhältnissen Mühe, korrekt zu fokussieren. Deshalb verzichte ich immer auf die Autofokus-Funktion.
Machen Sie eine Probeaufnahme und überprüfen Sie die Schärfeebene.
Lösen Sie die Aufnahme mit Selbst-, Draht- oder Funkauslöser aus. Kontrollieren Sie sofort, ob die Aufnahme scharf ist. Wenn nicht, kontrollieren Sie die Stabilität des Stativs, die korrekte Scharfstellung, die Blende (f/8 bis f/11 meist beste Ergebnisse) und ob Sie den Bildstabilisator ausgeschaltet haben, wenn Sie mit dem Stativ fotografieren.
Stellen Sie die im Histogramm die Belichtungswarnung ein. Leuchten Teilbereiche des Bildes auf, dann enthalten Sie keine Bildinformationen mehr. Entweder sie sind überstrahlt (ganz weiss, ausgefressen) oder ganz schwarz (abgesoffen). Vermeiden Sie solche Extremsituationen.
Verändern Sie den Bildausschnitt und überprüfen Sie am Monitor die Wirkung. Manchmal hilft schon eine andere Position – zum Beispiel sehr tief über dem Boden -, um einen ungewöhnlichen Effekt zu erreichen.
Nachtaufnahmen Locarno, Nikon D750, Sigma f/2.8 70-200 mm, 80 mm KB, 30s, f/11, ISO 100, Stativ, Spiegelvorauslösung
Zusätzliche Praxistipps für Nachtaufnahmen
Wählen Sie für Nachtaufnahmen einen Standort, der möglichst dunkel ist und verwenden Sie immer die Streulichtblende am Objektiv. Damit vermeiden Sie schräg einfallendes Licht, welches zu störenden Reflexionen führen könnte.
Fokussieren Sie auf eine beleuchtete Stelle und schalten Sie dann den Autofokus ab.
Öffnen Sie die Blende komplett (Offenblende, kleiner Blendenwert, z.B. f/2.8).
Kontrollieren Sie im Live-View-Modus mit der Lupe (Vergrösserung), ob das Motiv wirklich scharf ist. Bei Lichtquellen: So lange am Fokus drehen, bis die Lichtquelle möglichst klein (als Punkt) erschient. Das funktioniert zum Beispiel bei Sternen sehr gut.
Fixieren Sie den Fokusring mit Kreppklebeband, damit er sich nicht aus Versehen verschiebt.
Stellen Sie die Blende wieder auf einen mittleren Wert, für Sterneffekte an Lichtquellen auf den zweithöchsten Wert. Der höchste Wert, demzufolge die kleinste Blendenöffnung, führt oft zu einem deutlichen Schärfeverlust (Beugungsunschärfe). Beispiel: f/2.8 bis f/22 – stellen Sie auf f/8 bis f/16.
Machen Sie eine Probeaufnahme und überprüfen Sie danach die Schärfeebene.
Wichtig jedoch: Die Einstellung auf unendlichgarantiert keine korrekte Schärfe!
Stellen Sie die Belichtungsmessung auf Matrixmessung. Sie kommt mit den hohen Kontrasten am besten klar. Trotzdem werden Sie um Belichtungsreihen nicht herumkommen. Machen Sie ein paar Testaufnahmen und kontrollieren Sie danach die Belichtung am Histogramm Ihrer Kamera.
Wenn Sie einen sehr hohen Kontrastumfang aufnehmen wollen, führt der Weg jedoch über HDR-Aufnahmen.
Linien am Bodensee, Nikon D5300, Nikkor f/1.8 35 mm, 52 mm KB, 30s, f/6.7, ISO 100, Stativ, Spiegelvorauslösung
Weitere Tipps für Langzeitbelichtungen
Kommen bei Langzeitbelichtungen störende Lichtquellen ins Bild (Auto…), dann halten Sie einfach einen schwarzen Karton vor die Linse und entfernen ihn danach wieder.
Achten Sie auf überstrahlende Lichtpunkte im Hintergrund. Diese können die Bildkomposition stören. Ändern Sie demzufolge wenn nötig den Aufnahmestandort, die Perspektive oder den Bildausschnitt.
Nehmen Sie mehrere Bilder auf, wenn Fahrzeuge Lichtspuren ziehen. Wählen Sie dann in Ruhe zuhause die beste Lichtspur am Computer aus.
Möchten Sie punktuelle Lichtquellen als Strahlen abbilden, schliessen Sie die Blende folglich am Objektiv auf den zweit- oder dritthöchsten Blendenwert. Achten Sie aber auf die entstehende Beugungsunschärfe bei ganz geschlossener Blende.
Wenn Sie im RAW-Format fotografieren, dann können Sie solche sternförmigen Effekte durch leichtes Ziehen der Regler Klarheit, Lichter, Dynamik und Belichtung nach rechts verstärken.
Fotografieren Sie in der Goldenen Stunde. Die warmen Lichttöne und die langen Schatten führen zu mehr Tiefe und zu einer tollen Atmosphäre.
Sternenspuren entstehen bei einer Belichtung von 30s bis 1 Minute.
Probieren Sie beim Gestalten Ihrer Bilder auf den goldenen Schnitt oder andere Möglichkeiten.
Langzeitaufnahmen Seepromenade, Nikon D750, Tamron f/2.8 15-30 mm, 15 mm KB, 30s, f/16, ISO 200, Stativ, Spiegelvorauslösung
Langzeitbelichtungen am Wasser
Möchten Sie mit einer Langzeitbelichtung am Wasser dem tollen Schleiereffekt von fliessendem Wasser einfangen? Diese Technik führt zu „lebendigem“ Wasser und, wenn Sie lange belichten – zu „Nebel“. Ich zeige Ihnen, mit welcher Technik und welchen Kameraeinstellungen das funktioniert.
An Fliessgewässern – wie hier an der Ava da Tuors in Bergün/GR – oder am See und Meer können Sie mit Langzeitbelichtungen Fliessspuren von Wasser sichtbar machen und folglich tolle Gestaltungseffekte erzielen. Am einfachsten geht das bei eher schwachen Lichtverhältnissen, da eine lange Verschlusszeit eine sehr kleine Blende (hoher Blendenwert) erfordert.
Langzeitbelichtung am Wasser, Nikon D7000, Nikkor f/4.5-5.6 55-300 mm, 230 mm KB, 1/30s, f/16, ISO 100, auf Brückengeländer abgestützt
Je länger Sie bei einer Langzeitaufnahme an einem See belichten, desto „samtiger“ wird das Wasser. So ist es oft möglich, Wellenbewegungen fast zu eliminieren:
Wasser glätten: Links 1.5s, rechts 10s belichtet, Stativ
Ausrüstung für Langzeitbelichtungen am Tag
Spiegelreflexkameras bieten mit den vielen Einstellungsmöglichkeiten und dem möglichen Zubehör genau das, was Sie brauchen.
Mit einer Kompaktkamera sind solche Effekte auch möglich, Sie müssen sich aber bei den Einstellmöglichkeiten (Blendenwerte) mit einer viel kleineren Auswahl begnügen.
Um verwackelte Langzeitbelichtungen am Wasser zu vermeiden, ist ein Stativ und ein Draht- oder Fernauslöser für scharfe Bilder nötig. Wenn Sie keinen Draht- oder Fernauslöser haben, können Sie sich auch mit dem Selbstauslöser (auf 2 s eingestellt) behelfen.
Wollen Sie Ihre Kamera auf anderen Flächen stellen, eignet sich ein Bohnensack sehr gut.
Ist das Licht zu stark, können Sie mit einem Graufilter die durch das Objektiv einfallende Lichtmenge reduzieren. Bei Kompaktkameras können Sie sich mit dem Hinhalten eines Graufilters vor das Objektiv behelfen. Probieren Sie es einfach mal aus.
Bei der Wahl des Objektivs oder der Brennweite kommt es auf Ihr Motiv an. Das Bild mit der Wurzel habe ich mit einer 85 mm (127 mm KB) – Brennweite fotografiert, die Bilder mit den Fliessspuren-Vergleichen mit einem Extrem-Weitwinkel 11-16 mm Zoom. Am liebsten arbeite ich mit einer Festbrennweite, weil die Bildqualität meist eine Spur besser ist.
Nehmen Sie einen Polfilter mit. Er kann Spiegelungen des Wassers reduzieren oder eliminieren. Zudem schluckt ein Polfilter zusätzliches Licht. Beachten Sie das Vergleichsbild unten.
Kleines Hand- oder Geschirrtuch zum Abtrocknen der Ausrüstung
Linsentuch
Langzeitbelichtung am Wasser – links ohne und rechts mit Polarisationsfilter
Kameraeinstellung für Langzeitbelichtungen mit Wasser
Die Empfindlichkeit des Sensors stellen Sie bei gutem Licht auf den tiefsten Wert (meist ISO 50 oder ISO 100). Damit erreichen Sie die schönsten Farben und die beste Schärfe.
Experimentieren Sie mit verschiedenen Verschlusszeiten. Bei einem langsam fliessenden Bach oder Fluss wird 1/2 s oder länger nötig sein, bei Wasserfällen reichen vielleicht 1/10 s für einen optimalen Wischeffekt. Je länger der Verschluss offen ist, desto weicher wird die Bewegung des Wassers auf das Bild gezeichnet.
Auch die Brennweite hat einen grossen Einfluss: Mit einem Weitwinkelobjektiv von 24 mm braucht das Wasser zwei Sekunden, um den Ausschnitt von links nach rechts zu durchlaufen. Nehme ich eine längere Brennweite von 200 mm, ist der Ausschnitt bei gleichem Standort kleiner, das Wasser ist in einem Bruchteil einer Sekunde durch das Bild „gezogen“.
Den richtigen Wert können Sie jedoch nur mit ein paar Probeaufnahmen ermitteln. Je länger der Verschluss der Kamera offen ist, desto kleiner muss demnach die Öffnung der Blende sein.
Belichten Sie das Bild mehrere Sekunden lang, so wird das Wasser wolkig und sieht wie Watte aus.
Möchten Sie gerne Fliessspuren sichtbar machen, belichten Sie einen Bruchteil einer Sekunde.
Kontrollieren Sie nach jeder Aufnahme, ob der Effekt Ihren Wünschen entspricht.
Zu hell für Langzeitbelichtungen?
Bei guten Lichtverhältnissen kann Ihr Objektiv mit der kleinsten Blende an Grenzen stossen. Da hilft nur noch ein Neutraldichtefilter, welcher vor das Objektiv geschraubt wird. Er schluckt je nach Dichte eine gewisse Menge an Licht. Sie können so auch am Tag bei perfektem Licht Wischeffekte erzielen.
Bewegungen des Wassers und Reflexionen können den Autofokus irritieren. Ich empfehle Ihnen deshalb, die Schärfe auf das wichtige Motiv von Hand (manuell) einzustellen. So sind Sie vor Überraschungen geschützt. Bei Kompaktkameras ist die manuelle Schärfeneinstellung nur bei teureren Modellen möglich. Vielleicht gelingen Ihnen trotzdem gute Bilder.
Langzeitbelichtung am Wasser, Thurbrücke, Huawei P20 Pro, 27 mm KB, 1/2s, f/1.8, ISO 50
Berechnen der korrekten Verschlusszeit
Damit Sie keinen Rechner mitnehmen müssen, um die korrekte Belichtung mit einem Graufilters auszurechnen, können Sie unten eine Tabelle herunterladen. Sie lesen an Ihrer Kamera die Verschlusszeit ohne Filter ab und suchen danach in der Belichtungstabelle den korrekten Wert. Oder Sie verwenden ein Smartphone-App wie „Photographer’s Compagnon“ oder – mein Favorit – PhotoPills.
Beispiel: 1/125s Verschlusszeit bei Blende f/11, ND4-Filter = 1/30s
Die folgenden Bilder zeigen deutlich die Effekte, welche durch kürzere oder längere Belichtung entstehen. Probieren Sie aus!
Langzeitbelichtung am Wasser mit 1/90s VerschlusszeitLangzeitbelichtung am Wasser mit 1/45s VerschlusszeitLangzeitbelichtung am Wasser mit 1/20s VerschlusszeitLangzeitbelichtung am Wasser, Nikon D7000, Tokina f/2.8 11-16 mm, 16 mm KB, 1/20s, f/9.5, ISO 100, Stativ
Dieser Artikel ist Teil des über 600 Seiten starken Digitipps eBook. » eBook Digitipps.ch
DigiSpick – das praktische Handout
Das Handout DigiSpick mit den wichtigsten Tipps und Tricks zum Thema können Sie hier kostenlos downloaden und danach ausdrucken: » DigiSpick Langzeitbelichtungen (Version: 31.01.2023)
Langzeitbelichtungen und Nachtaufnahmen strahlen immer einen besonderen Reiz aus. Von Langzeitbelichtungen spricht man, wenn Sie eine Verschlusszeit wählen, mit der Sie nicht mehr aus der Hand fotografieren können. Die Verschlusszeit beträgt mehrere Sekunden, Minuten oder sogar Stunden. Das ermöglicht besondere Effekte wie das Weichzeichnen von fliessendem Wasser oder die Leuchtspuren von sich bewegenden Fahrzeugen. Langzeitbelichtungen machen es möglich, dass Sie während des Tages eine Touristenattraktion ohne sichtbare Menschen ablichten können.
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Langzeitbelichtungen am Wasser
Möchten Sie mit einer Langzeitbelichtung am Wasser dem tollen Schleiereffekt von fliessendem Wasser einfangen? Diese Technik führt zu „lebendigem“ Wasser und, wenn Sie lange belichten – zu „Nebel“. Ich zeige Ihnen, mit welcher Technik und welchen Kameraeinstellungen das funktioniert.
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Je länger Sie bei einer Langzeitaufnahme an einem See belichten, desto „samtiger“ wird das Wasser. So ist es oft möglich, Wellenbewegungen fast zu eliminieren:
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Kameraeinstellung für Langzeitbelichtungen mit Wasser
Zu hell für Langzeitbelichtungen?
Berechnen der korrekten Verschlusszeit
Damit Sie keinen Rechner mitnehmen müssen, um die korrekte Belichtung mit einem Graufilters auszurechnen, können Sie unten eine Tabelle herunterladen. Sie lesen an Ihrer Kamera die Verschlusszeit ohne Filter ab und suchen danach in der Belichtungstabelle den korrekten Wert. Oder Sie verwenden ein Smartphone-App wie „Photographer’s Compagnon“ oder – mein Favorit – PhotoPills.
Beispiel: 1/125s Verschlusszeit bei Blende f/11, ND4-Filter = 1/30s
» Graufilter Verschlusszeitentabelle downloaden
» Spiegelungen fotografieren
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Unterschiedliche Verschlusszeiten und Effekte
Die folgenden Bilder zeigen deutlich die Effekte, welche durch kürzere oder längere Belichtung entstehen. Probieren Sie aus!
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