Die ISO-Einstellung sorgt im Zusammenspiel mit dem Blendenwert und der Verschlusszeit fรผr eine korrekte Belichtung eines Fotos. Das Zusammenspiel der drei Werte bezeichnen wir als Belichtungsdreieck.
ISO, ein Standard der Internationalen Organisation fรผr Normung ISO steht in der Fotografie fรผr die Lichtempfindlichkeit der Sensoren, in der analogen Fotografie des Filmmaterials.
ISO-Einstellung und Lichtempfindlichkeit
Die Empfindlichkeit, welche der analoge Film oder der digitale Sensor aufweist, wird mit ISO, DIN oder ASA angegeben. 100 ASA = 21 DIN = 100/21 ISO. Je empfindlicher der Bildtrรคger (Sensor, Film) ist, desto weniger Licht ist nรถtig, um ein Foto korrekt zu belichten. Hรถhere Zahlen bedeuten eine hรถhere, niedrigere Zahlen eine niedrigere Empfindlichkeit.
Es ist ein grosser Vorteil, dass Sie in der digitalen Fotografie die Empfindlichkeit fรผr jede Aufnahme neu einstellen kรถnnen. Frรผher mussten Sie sich fรผr einen Film entscheiden oder zwei Gehรคuse mit je einem hoch- und schwachempfindlichen Film herumschleppen.
Wenn Sie den Sensor der Digitalkamera empfindlicher eingestellt haben – also den ISO-Wert erhรถhen -, kรถnnen Sie folglich bei wenig Licht noch aus der Hand fotografieren. Trotzdem sollten Sie nicht unnรถtigerweise eine zu hohe ISO-Einstellung verwenden, da die Schรคrfe abnimmt, die Farben an Brillanz einbรผssen und Bildrauschen entsteht.
Wenn Sie die ISO-Zahl an Ihrer digitalen Kamera erhรถhen, muss die Lichtmenge, die auf die einzelne Fotodiode des Sensors fรคllt, verstรคrkt werden. Beim Verstรคrken werden auch ungewollte Signale gepusht. Sie kรถnnen sich das wie bei den alten Tonbandkassetten vorstellen: Je mehr Sie die Lautstรคrke erhรถhten, desto grรถsser wurde das (Hinter-) Grundrauschen. Bei den digitalen Bildern macht sich dieses Grundrauschen als Stรถrpixel oder Bildrauschen bemerkbar. Gut sichtbar im folgenden Bildvergleich.
Verlust der Bildqualitรคt bei hoher ISO-Einstellung
Ein weitere Nachteil einer hohen ISO-Einstellung an einer Digitalkamera: Der Dynamikumfang sinkt und die Farbwiedergabe sowie die Farbdetails leiden stark. Im folgenden Vergleich sehen Sie links einen 150%-Ausschnitt eines Motivs mit ISO 6400 fotografiert, rechts davon den gleichen mit ISO 100. Im rechten Ausschnitt sind deutlich mehr Farbnuancen vorhanden. Beide Aufnahmen sind unbearbeitete RAW-Dateien.
Fotografieren Sie im RAW-Format, kรถnnen Sie das Bild mit der hohen ISO von 6400 entrauschen und die Farbwiedergabe zu einem gewissen Grad korrigieren. Im nachfolgenden Bildausschnitt sehen Sie links die ISO 6400-Version, im RAW-Format mit dem Programm PureRAW von DxO optimiert, rechts davon das unbearbeitete ISO 100 Bild. Die Farben der Version mit hoher ISO haben deutlich an Leuchtkraft verloren. Die „Schรคrfe“ der schwarzen Umrandung links entstand durch die Reduktion des Bildrauschens (Schรคrfe geht verloren) und der nachfolgenden Schรคrfung durch die Software (180% Vergrรถsserung).
Ausschnitte aus dem Bild „Fussgรคngerzone in Locarno“:
Je kleiner der Sensor, desto stรคrker fรคllt das Bildrauschen ins Gewicht. Kompakt-, System- und Spiegelreflexkameras sind meist auf ISO 100 eingestellt. Einige Modelle passen die Empfindlichkeit bei schlechten Verhรคltnissen automatisch an. Diese automatische ISO-Einstellung kรถnnen Sie deaktivieren oder auf gewรผnschte Werte reduzieren. So haben Sie die bessere Kontrolle รผber die Bildqualitรคt.
Wenn Sie oft bei sehr unterschiedlichen Lichtverhรคltnissen fotografieren, so kรถnnen Sie an Ihrer Kamera die ISO-Automatik einstellen und die Grenzbereiche festlegen (zum Beispiel von ISO 100 bis ISO 1600). Die Kamera wรคhlt dann je nach Lichtverhรคltnissen die nรถtige ISO-Zahl aus.
Bei ISO 200 anstatt 100 kรถnnen Sie die Verschlusszeit halbieren (zum Beispiel von 1/60 auf 1/125s), um Verwacklungen zu vermeiden oder Bewegung besser einfrieren zu kรถnnen. Oder Sie kรถnnen alternativ die Blendenรถffnung um eine Stufe schliessen (zum Beispiel von f/4 auf f/5.6), um den Schรคrfentiefenbereich zu erhรถhen.
Je grรถsser der ISO-Wert, desto anfรคlliger werden die Bilder auf Bildrauschen. Schlechte Sensoren beginnen bereits bei ISO 200 oder 400 zu rauschen. Viele Kameras bieten die Funktion Rauschunterdrรผckung an, um diesen unerwรผnschten Effekt zu reduzieren. Das erhรถht jedoch die Verarbeitungs-Geschwindigkeit, vor allem bei Langzeitaufnahmen.
Kleinbildformat-, oder Mittelformat-Sensoren erreichen bezรผglich Bildrauschen bei hรถherer ISO-Einstellungen die besten Ergebnisse.
Welche ISO-Einstellung fรผr welche Motivsituation?
Fรผr Anfรคnger ist es manchmal schwierig, zu entscheiden, bei welchen Motiven nun welche ISO-Einstellung optimal wรคre.
Bewegung fotografieren: Fotografieren Sie Motive, die in Bewegung sind, mรผssen Sie eine kurze Verschlusszeit wรคhlen. Oft erfordert das eine Erhรถhung der ISO-Einstellung auf ISO 400 bis ISO 1600.
Bei Partys und Konzerten finden Sie in der Regel sehr schwache Lichtverhรคltnisse vor. Ein Blitzlicht wรผrde die Atmosphรคre zerstรถren. Erhรถhen Sie, je nach Kamerasensor und Qualitรคtsanspruch an die Bilder den Wert auf ISO 3200 oder mehr. Mit einer Vollformat-Sensor-Kamera kรถnnen Sie gut auf eine ISO-Einstellung von 6400 gehen. Die Technik macht da regelmรคssig Fortschritte.
Bei langen Brennweiten (400 mm, 600 mm oder mehr) – zum Beispiel beim Fotografieren im Zoo – mรผssen Sie mit kurzen Verschlusszeiten arbeiten. Das erfordert eine erhรถhte ISO-Einstellung von 400 bis 800.
Bewegungsunschรคrfe von fliessendem Wasser kรถnnen Sie mit langen Verschlusszeiten und der tiefsten ISO-Einstellungย – allenfalls kombiniert mit einem Neutraldichte-Filter – optimal einfangen.
Landschaften oder Motive mit vielen, kleinen Details fotografieren Sie mit einem ISO-Wert von 100 oder 200. Der Sensor weist bei diesen Einstellungen die beste Leistung bezรผglich Detailwiedergabe und Farbqualitรคt auf.
Viele Kameras weisen in den tiefen ihrer Menรผs eine ISO-Automatik mit vordefinierter Mindest-Belichtungszeit auf. Fotografieren Sie zum Beispiel mit einer Festbrennweite von 50 mm, so wรคhlen Sie als Mindest-Verschlusszeit 1/50 oder besser 1/125s.
Nun regelt die Kamera-Automatik selbst, ob die Lichtverhรคltnisse ausreichen oder die ISO-Einstellung erhรถht wird. Vorteil: Ihnen gehen keine Motive durch die Lappen, falls die Lichtverhรคltnisse sich plรถtzlich stark verรคndern. Zudem haben Sie immer die tiefste mรถgliche ISO-Einstellung und damit die hรถchste Bildqualitรคt.
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Die ISO-Einstellung sorgt im Zusammenspiel mit dem Blendenwert und der Verschlusszeit fรผr eine korrekte Belichtung eines Fotos. Das Zusammenspiel der drei Werte bezeichnen wir als Belichtungsdreieck.
ISO, ein Standard der Internationalen Organisation fรผr Normung ISO steht in der Fotografie fรผr die Lichtempfindlichkeit der Sensoren, in der analogen Fotografie des Filmmaterials.
ISO-Einstellung und Lichtempfindlichkeit
Die Empfindlichkeit, welche der analoge Film oder der digitale Sensor aufweist, wird mit ISO, DIN oder ASA angegeben. 100 ASA = 21 DIN = 100/21 ISO. Je empfindlicher der Bildtrรคger (Sensor, Film) ist, desto weniger Licht ist nรถtig, um ein Foto korrekt zu belichten. Hรถhere Zahlen bedeuten eine hรถhere, niedrigere Zahlen eine niedrigere Empfindlichkeit.
Es ist ein grosser Vorteil, dass Sie in der digitalen Fotografie die Empfindlichkeit fรผr jede Aufnahme neu einstellen kรถnnen. Frรผher mussten Sie sich fรผr einen Film entscheiden oder zwei Gehรคuse mit je einem hoch- und schwachempfindlichen Film herumschleppen.
ยป Welche Kamera kaufen?
Weniger Licht – hรถhere Empfindlichkeit
Wenn Sie den Sensor der Digitalkamera empfindlicher eingestellt haben – also den ISO-Wert erhรถhen -, kรถnnen Sie folglich bei wenig Licht noch aus der Hand fotografieren. Trotzdem sollten Sie nicht unnรถtigerweise eine zu hohe ISO-Einstellung verwenden, da die Schรคrfe abnimmt, die Farben an Brillanz einbรผssen und Bildrauschen entsteht.
Wenn Sie die ISO-Zahl an Ihrer digitalen Kamera erhรถhen, muss die Lichtmenge, die auf die einzelne Fotodiode des Sensors fรคllt, verstรคrkt werden. Beim Verstรคrken werden auch ungewollte Signale gepusht. Sie kรถnnen sich das wie bei den alten Tonbandkassetten vorstellen: Je mehr Sie die Lautstรคrke erhรถhten, desto grรถsser wurde das (Hinter-) Grundrauschen. Bei den digitalen Bildern macht sich dieses Grundrauschen als Stรถrpixel oder Bildrauschen bemerkbar. Gut sichtbar im folgenden Bildvergleich.
Verlust der Bildqualitรคt bei hoher ISO-Einstellung
Ein weitere Nachteil einer hohen ISO-Einstellung an einer Digitalkamera: Der Dynamikumfang sinkt und die Farbwiedergabe sowie die Farbdetails leiden stark. Im folgenden Vergleich sehen Sie links einen 150%-Ausschnitt eines Motivs mit ISO 6400 fotografiert, rechts davon den gleichen mit ISO 100. Im rechten Ausschnitt sind deutlich mehr Farbnuancen vorhanden. Beide Aufnahmen sind unbearbeitete RAW-Dateien.
Fotografieren Sie im RAW-Format, kรถnnen Sie das Bild mit der hohen ISO von 6400 entrauschen und die Farbwiedergabe zu einem gewissen Grad korrigieren. Im nachfolgenden Bildausschnitt sehen Sie links die ISO 6400-Version, im RAW-Format mit dem Programm PureRAW von DxO optimiert, rechts davon das unbearbeitete ISO 100 Bild. Die Farben der Version mit hoher ISO haben deutlich an Leuchtkraft verloren. Die „Schรคrfe“ der schwarzen Umrandung links entstand durch die Reduktion des Bildrauschens (Schรคrfe geht verloren) und der nachfolgenden Schรคrfung durch die Software (180% Vergrรถsserung).
Ausschnitte aus dem Bild „Fussgรคngerzone in Locarno“:
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Je kleiner der Sensor, desto stรคrker fรคllt das Bildrauschen ins Gewicht. Kompakt-, System- und Spiegelreflexkameras sind meist auf ISO 100 eingestellt. Einige Modelle passen die Empfindlichkeit bei schlechten Verhรคltnissen automatisch an. Diese automatische ISO-Einstellung kรถnnen Sie deaktivieren oder auf gewรผnschte Werte reduzieren. So haben Sie die bessere Kontrolle รผber die Bildqualitรคt.
Wenn Sie oft bei sehr unterschiedlichen Lichtverhรคltnissen fotografieren, so kรถnnen Sie an Ihrer Kamera die ISO-Automatik einstellen und die Grenzbereiche festlegen (zum Beispiel von ISO 100 bis ISO 1600). Die Kamera wรคhlt dann je nach Lichtverhรคltnissen die nรถtige ISO-Zahl aus.
Bei ISO 200 anstatt 100 kรถnnen Sie die Verschlusszeit halbieren (zum Beispiel von 1/60 auf 1/125s), um Verwacklungen zu vermeiden oder Bewegung besser einfrieren zu kรถnnen. Oder Sie kรถnnen alternativ die Blendenรถffnung um eine Stufe schliessen (zum Beispiel von f/4 auf f/5.6), um den Schรคrfentiefenbereich zu erhรถhen.
Je grรถsser der ISO-Wert, desto anfรคlliger werden die Bilder auf Bildrauschen. Schlechte Sensoren beginnen bereits bei ISO 200 oder 400 zu rauschen. Viele Kameras bieten die Funktion Rauschunterdrรผckung an, um diesen unerwรผnschten Effekt zu reduzieren. Das erhรถht jedoch die Verarbeitungs-Geschwindigkeit, vor allem bei Langzeitaufnahmen.
Kleinbildformat-, oder Mittelformat-Sensoren erreichen bezรผglich Bildrauschen bei hรถherer ISO-Einstellungen die besten Ergebnisse.
Wenn Sie mit dem RAW-Format fotografieren, kรถnnen Sie ein allfรคlliges Bildrauschen mit dem RAW-Konverter oder mit einem RAW-Entwickler wie Adobe Photoshop Lightroom feiner korrigieren, als dies die Kameraelektronik macht.
ยป Bildrauschen mit KI in Lightroom entfernen
Welche ISO-Einstellung fรผr welche Motivsituation?
Fรผr Anfรคnger ist es manchmal schwierig, zu entscheiden, bei welchen Motiven nun welche ISO-Einstellung optimal wรคre.
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ISO-Automatik abhรคngig von der Belichtungszeit
Viele Kameras weisen in den tiefen ihrer Menรผs eine ISO-Automatik mit vordefinierter Mindest-Belichtungszeit auf. Fotografieren Sie zum Beispiel mit einer Festbrennweite von 50 mm, so wรคhlen Sie als Mindest-Verschlusszeit 1/50 oder besser 1/125s.
Nun regelt die Kamera-Automatik selbst, ob die Lichtverhรคltnisse ausreichen oder die ISO-Einstellung erhรถht wird. Vorteil: Ihnen gehen keine Motive durch die Lappen, falls die Lichtverhรคltnisse sich plรถtzlich stark verรคndern. Zudem haben Sie immer die tiefste mรถgliche ISO-Einstellung und damit die hรถchste Bildqualitรคt.
Dieser Artikel ist Teil des รผber 600 Seiten starken Digitipps eBook.
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