Häufige Fehler beim Fotografieren vermeiden: Unterlaufen Ihnen viele Fehler, die zu unbrauchbaren oder langweiligen Bilder führen? Aus dem Kopf wächst eine Strassenlaterne, der Horizont kippt auf eine Seite, das Gebäude wird völlig verzerrt dargestellt, die Aufnahme ist zu dunkel oder zu hell, unscharf? Auf dem Bild sind so viele Elemente, dass nicht klar ist, was wichtig ist, die Aufnahme ist falsch scharf gestellt oder verwackelt. Grundlagen zum Fotografieren finden Sie im Online Fotokurs von digitipps.ch.
Häufige Fehler beim Fotografieren
Ich zeige Ihnen in diesem Artikel häufige Fehler beim Fotografieren. Die möglichen Fehlerquellen habe ich folglich im Bereich Kameraeinstellungen & Technik und im Bereich Bildgestaltung & Ausschnitt zusammengefasst. Wenn Sie mögliche Fehlerquellen kennen, können Sie diese vermeiden und danach bessere Bilder erzielen. Sie müssen nicht alle Fehler selbst gemacht haben…
Kameraeinstellungen & Technik
Zu lange Verschlusszeit – Bild verwackelt
Verwacklungen entstehen durch eine zu lange Verschlusszeit (Belichtungszeit) kombiniert mit einer zu starken Kamerabewegung / einer schnellen Bewegung des Motivs. Oft passiert dieser Fehler bei schlechtem Licht: Um genügend Licht zu bekommen, müssen Sie die Belichtungszeit verlängern, was folglich zu Verwacklungen führen kann. Das wird im Modell Belichtungsdreieck beschrieben. Je weniger Licht, desto länger müssen Sie belichten. Die Einstellungen 1/250s, Blende f/4, ISO 100 führt zur gleichen Belichtung wie 1/60s, Blende f/8, ISO 100. Die Verschlusszeit ist mit 1/60s aber deutlich länger als mit 1/250s.
Die Verschlusszeit sollte mindestens den Kehrwert der Brennweite betragen. Bei einer 50-mm-Brennweite folglich 1/50 s. Wobei der Crop-Faktor bei kleineren Kamerasensoren und die Auflösung des Sensors zu berücksichtigen sind. Eine 200-mm-Brennweite an einer APS-C Halbformatkamera entspricht einem Bildausschnitt eines 300-mm-Objektivs (200 mm Brennweite x Crop-Faktor 1.5).
Ein Bildstabilisator kann eine grosse Unterstützung bei schlechten Lichtverhältnissen sein. Machen Sie bei schwierigem Licht zur Sicherheit mehrere Fotos (Serienbildmodus). Oft ist unter den Aufnahmen eine komplett scharfe zu finden.
Ein Sensor mit 40 MB Auflösung zeigt Verwacklungen schneller als ein 16 MB-Sensor.
Mit einer ruhigen Haltung der Kamera können Sie die Gefahr einer Verwacklung reduzieren. Bei schlechten Lichtverhältnissen verwenden Sie ein Stativ oder eine stabile Auflage (Autodach, Mauer…).
Zu lange Verschlusszeit – Motiv bewegt sich schnell
Eine Variante der Verwacklung entsteht, wenn sich ein Motiv in Bezug auf die Kamera schnell bewegt.
Die Gefahr der Verwacklung steigt mit der Nähe zum bewegenden Motiv, der Geschwindigkeit, der Richtung der Bewegung und der Brennweite. Wenn Sie mit einer kurzen Brennweite von 15 mm fotografieren, wird ein vorbei fahrendes Auto eher scharf abgebildet als bei einem engen Ausschnitt einer 200 mm Brennweite.
Haben Sie ein Stativ verwendet – und trotzdem ist das Bild verwackelt? Das kann bei einem unstabilen Stativ bei starkem Wind geschehen. Steht das Stativ stabil, so könnte die Ursache ein eingeschalteter Bildstabilisator sein.
Hauptmotiv unscharf
Trotz der mächtigen Autofokus-Systeme kommt es häufig vor, dass Sie mit der Schärfe des Motivs nicht zufrieden sind. Hier können folglich unterschiedliche Fehlerquellen auftreten:
das Hauptmotiv wurde trotz Autofokus nicht korrekt erkannt
Autofokus-Messfeld wurde manuell verschoben
Bildausschnitt nach Fokussierung verschoben
Autofokus abgeschaltet (an Objektiv, an Kameragehäuse)
Die integrierte Kamera-Software versucht das Motiv zu erkennen und bei schwierigem Licht und grossem Kontrast (Lichter- Schatten) eine korrekte Belichtung zu erreichen. Die Belichtungsmesser sind auf ein neutrales Grau geeicht. Das führt dazu, dass helle Motive oft unterbelichtet werden, während Bilder mit vielen dunklen Bereichen zu Überbelichtungen neigen.
Wenn Sie im RAW-Format fotografieren, holen Sie das aus dem Dynamikbereich am meisten heraus, wenn Sie konsequent nach rechts belichten. Kontrollieren Sie mit Hilfe des Histogramms die Helligkeitsbereiche und verschieben Sie diese möglichst nach rechts (im Histogramm), ohne jedoch markante Bildbereiche komplett zu überbelichten (ausgefressene Lichter, Clipping).
Mit den -/+ -Tasten können Sie an den Kameras und in Kamera-Apps eine Belichtungskorrektur vornehmen.
Folgende Aufnahmesituationen neigen zu Unterbelichtungen (mit + korrigieren):
Schnee, Strand, starkes Gegenlicht sowie weisse Motive (High-Key-Bilder)
Folgende Aufnahmesituationen neigen zu Ãœberbelichtungen (mit – korrigieren):
hoher Anteil an dunklen Farben, viele Schatten sowie vorwiegend Schwarz / Schatten (Low-Key-Bilder)
Farbverschiebungen
Unsere Augen können Farbverschiebungen gut korrigieren. Bei digitalen Sensoren kann es schon einmal passieren, dass Personen orange Gesichter aufweisen oder der Schnee blau statt weiss wirkt. Das hat mit dem Weissabgleich zu tun. Die Elektronik versucht herauszufinden, welche Farbtemperatur vorherrscht, und korrigiert diese. Ziel ist es, dass weiss auch auf dem digitalen Bild weiss erscheint.
Manchmal liegt der automatische Weissabgleich falsch. Sie können manuell die Einstellung vornehmen, zum Beispiel „bewölkter Himmel“, „Sonnenuntergang“ usw. Fotografieren Sie im RAW-Format, können Sie im Bildbearbeitungsprogramm solche „Farbstiche“ ganz einfach korrigieren. Mit einem bewusst „falsche“ eingestellten Weissabgleich können Sie besondere Stimmungen hervorzaubern.
Kamerafunktionen zu wenig kennen
Häufige Fehler beim Fotografieren passieren, weil Sie die Funktionen Ihrer Kamera, Ihres Kamera-Apps nicht kennen. Informieren Sie sich, was Ihre Kamera kann, an welcher Stelle welche Einstellungen gemacht werden können und welche Auswirkungen diese auf das Bild haben. Je mehr Sie Bescheid wissen, desto weniger werden Ihnen Fehler beim Fotografieren passieren.
Es hat sich bewährt, zuhause „im Trockenen“ mit der Kamera, den Objektiven zu üben und Verschiedenes zu testen. Sie werden davon auf Ihrem Foto Rundgang nur profitieren können.
Häufige Fehler beim Fotografieren – Bildgestaltung & Ausschnitt
Schiefer Horizont
Das ist ein Klassiker, der auch erfahrenen Fotografinnen und Fotografen immer wieder passieren kann: Der Horizont oder die Horizontlinie verläuft schräg und das Bild kippt auf eine Seite. Mit einer Software können Sie einen schiefen Horizont gut und schnell korrigieren. Allerdings verlieren Sie durch die nötige Rotation Bildbereiche.
Sie können an Ihrer Kamera oder Ihrem Kamera-App ein Gitternetz einblenden und so die Horizontallinie genauer ausrichten. Wenn Sie aus der Hand fotografieren, wird immer ein gewisses Risiko bleiben. Genauer und exakt geht es mit einem Stativ.
Zu viel auf dem Bild – näher herangehen
Ich schätze, dass dies unter häufige Fehler beim Fotografieren auf dem ersten Platz ist: Zu viel ist auf dem Bild und es lässt sich oft nicht erkennen, welches das Hauptmotiv war. Oder der Blick lenkt vom Hauptmotiv durch andere scharfe oder helle Bereiche ab. Dazu gehören oft Hintergründe, welche störend sind. Ãœberlegen Sie sich, was für Sie das wichtige Element ist. Gehen Sie näher heran und wählen Sie einen engeren Bildausschnitt. Versuchen Sie durch verschiedene Positionen (stehend, kniend, weiter nach links…) das Hauptmotiv deutlicher darstellen zu können.
Hintergrund lenkt ab
Lenkt der Hintergrund ab? Was kann ich alles weglassen oder „wegschneiden“, damit das Bild besser wirkt? Alles, was in Bezug auf Ihr Hauptmotiv nicht wichtig ist, muss aus dem Bildausschnitt verschwinden oder zumindest unscharf wiedergegeben werden. Versuchen Sie durch die Wahl der Brennweite oder der Blendedas Motiv vor dem Hintergrund zu isolieren. Man nennt diese Technik auch „Freistellen“.
Achten Sie darauf, was sich im Hintergrund befindet. Wächst aus dem Kopf eine Telefonstange? Hängt ein Ast aus dem Ohr? Nehmen Sie sich Zeit, das genau unter die Lupe zu nehmen.
Gestaltungsmöglichkeiten nicht kennen
Um Bilder gestalten zu können, müssen Sie die Möglichkeiten der Bildgestaltung kennen. Das bedeutet nicht, dass Sie alle Ihre Bilder nach diesen Gestaltungsvarianten richten. Es bringt Ihnen aber ein Gespür für das visuelle Gleichgewicht in einem Bild und wie unterschiedlich eine Position im Bild folglich wirkt. Man spricht deshalb vom fotografischen Blick.
Bildgestaltung & Bildwirkung: Der goldene Schnitt, Drittels Linien, Leerraum im Bild / negativer Raum, Diagonalen, Tiefenwirkung erzeugen, Horizont-Aufteilung, Symmetrien sowie Rahmen.
Nächste zwei Bilder: Nikon D5600, Nikkor f/2.8 24 mm, 36 mm KB, 1/160s, f/8, ISO 200
Stürzende Linien
Von stürzenden Linien sprechen wir, wenn sich die Linien eines rechteckigen Motivs durch Kippen der Kamera nach oben (oder unten) verjüngen.
Eine leichte Korrektur können Sie nachträglich in einer Software vornehmen. Das Problem der „stürzenden Linien“ lässt sich manchmal beheben, indem Sie etwas mehr Abstand vom Gebäude nehmen und mit einer längeren Brennweite fotografieren. Die Kamera wird dabei im rechten Winkel zum Gebäude gehalten und deshalb nicht gekippt. Sind die Platzverhältnisse – wie oft – zu gering, müsste man folglich mit teuren Spezialobjektiven (Tilt-Shift) fotografieren.
Stürzende Linien sind können ein Gestaltungselement sein. Nur leicht abweichende Linien werden jedoch meist als störend empfunden.
Bei den meisten der häufigen Fehler geht es um Zeit. Vielfach drücken wir auf den Auslöser, sobald wir ein „interessantes“ Motiv gefunden haben. Zuhause am Computer sind wir jedoch enttäuscht von der Wirkung. Nehmen Sie sich Zeit. Setzen Sie sich mit dem ausgewählten Motiv auseinander. Stellen Sie die Live-View-Ansicht ein und fahren Sie danach mit der Kamera aus verschiedene Perspektiven und Standpunkten das Motiv ab. Wann wirkt das Motiv am besten? Ist es besser, in die Knie zu gehen? Einen Schritt nach rechts? Machen Sie mehrere Aufnahmen und wählen Sie folglich zuhause am Computer die gelungenste Aufnahme aus. Ãœberlegen Sie sich aber auch, warum die anderen Ausschnitte und Aufnahmen Ihnen nicht gefallen. So trainieren Sie wieder Ihren fotografischen Blick und werden die nächsten Male kreativer sein. Möglichkeit zum Ãœben: Motivskizzen – neue Ideen ausprobieren
Häufige Fehler beim Fotografieren vermeiden: Unterlaufen Ihnen viele Fehler, die zu unbrauchbaren oder langweiligen Bilder führen? Aus dem Kopf wächst eine Strassenlaterne, der Horizont kippt auf eine Seite, das Gebäude wird völlig verzerrt dargestellt, die Aufnahme ist zu dunkel oder zu hell, unscharf? Auf dem Bild sind so viele Elemente, dass nicht klar ist, was wichtig ist, die Aufnahme ist falsch scharf gestellt oder verwackelt. Grundlagen zum Fotografieren finden Sie im Online Fotokurs von digitipps.ch.
Häufige Fehler beim Fotografieren
Ich zeige Ihnen in diesem Artikel häufige Fehler beim Fotografieren. Die möglichen Fehlerquellen habe ich folglich im Bereich Kameraeinstellungen & Technik und im Bereich Bildgestaltung & Ausschnitt zusammengefasst. Wenn Sie mögliche Fehlerquellen kennen, können Sie diese vermeiden und danach bessere Bilder erzielen. Sie müssen nicht alle Fehler selbst gemacht haben…
Kameraeinstellungen & Technik
Zu lange Verschlusszeit – Bild verwackelt
Verwacklungen entstehen durch eine zu lange Verschlusszeit (Belichtungszeit) kombiniert mit einer zu starken Kamerabewegung / einer schnellen Bewegung des Motivs. Oft passiert dieser Fehler bei schlechtem Licht: Um genügend Licht zu bekommen, müssen Sie die Belichtungszeit verlängern, was folglich zu Verwacklungen führen kann. Das wird im Modell Belichtungsdreieck beschrieben. Je weniger Licht, desto länger müssen Sie belichten. Die Einstellungen 1/250s, Blende f/4, ISO 100 führt zur gleichen Belichtung wie 1/60s, Blende f/8, ISO 100. Die Verschlusszeit ist mit 1/60s aber deutlich länger als mit 1/250s.
Die Verschlusszeit sollte mindestens den Kehrwert der Brennweite betragen. Bei einer 50-mm-Brennweite folglich 1/50 s. Wobei der Crop-Faktor bei kleineren Kamerasensoren und die Auflösung des Sensors zu berücksichtigen sind. Eine 200-mm-Brennweite an einer APS-C Halbformatkamera entspricht einem Bildausschnitt eines 300-mm-Objektivs (200 mm Brennweite x Crop-Faktor 1.5).
Ein Bildstabilisator kann eine grosse Unterstützung bei schlechten Lichtverhältnissen sein. Machen Sie bei schwierigem Licht zur Sicherheit mehrere Fotos (Serienbildmodus). Oft ist unter den Aufnahmen eine komplett scharfe zu finden.
Ein Sensor mit 40 MB Auflösung zeigt Verwacklungen schneller als ein 16 MB-Sensor.
Mit einer ruhigen Haltung der Kamera können Sie die Gefahr einer Verwacklung reduzieren. Bei schlechten Lichtverhältnissen verwenden Sie ein Stativ oder eine stabile Auflage (Autodach, Mauer…).
Zu lange Verschlusszeit – Motiv bewegt sich schnell
Eine Variante der Verwacklung entsteht, wenn sich ein Motiv in Bezug auf die Kamera schnell bewegt.
Die Gefahr der Verwacklung steigt mit der Nähe zum bewegenden Motiv, der Geschwindigkeit, der Richtung der Bewegung und der Brennweite. Wenn Sie mit einer kurzen Brennweite von 15 mm fotografieren, wird ein vorbei fahrendes Auto eher scharf abgebildet als bei einem engen Ausschnitt einer 200 mm Brennweite.
Eine tolle Technik: Die Kamera mit dem bewegenden Motiv mitziehen:
» Retro-Feeling: Mit der Lochkamera Camera obscura fotografieren
Verwackeltes Bild trotz Stativ
Haben Sie ein Stativ verwendet – und trotzdem ist das Bild verwackelt? Das kann bei einem unstabilen Stativ bei starkem Wind geschehen. Steht das Stativ stabil, so könnte die Ursache ein eingeschalteter Bildstabilisator sein.
Hauptmotiv unscharf
Trotz der mächtigen Autofokus-Systeme kommt es häufig vor, dass Sie mit der Schärfe des Motivs nicht zufrieden sind. Hier können folglich unterschiedliche Fehlerquellen auftreten:
Finden Sie die Ursache der Unschärfe mit dem Unschärfe-Finder.
Unter- / Ãœberbelichtet
Die integrierte Kamera-Software versucht das Motiv zu erkennen und bei schwierigem Licht und grossem Kontrast (Lichter- Schatten) eine korrekte Belichtung zu erreichen. Die Belichtungsmesser sind auf ein neutrales Grau geeicht. Das führt dazu, dass helle Motive oft unterbelichtet werden, während Bilder mit vielen dunklen Bereichen zu Überbelichtungen neigen.
Wenn Sie im RAW-Format fotografieren, holen Sie das aus dem Dynamikbereich am meisten heraus, wenn Sie konsequent nach rechts belichten. Kontrollieren Sie mit Hilfe des Histogramms die Helligkeitsbereiche und verschieben Sie diese möglichst nach rechts (im Histogramm), ohne jedoch markante Bildbereiche komplett zu überbelichten (ausgefressene Lichter, Clipping).
Mit den -/+ -Tasten können Sie an den Kameras und in Kamera-Apps eine Belichtungskorrektur vornehmen.
Folgende Aufnahmesituationen neigen zu Unterbelichtungen (mit + korrigieren):
Folgende Aufnahmesituationen neigen zu Ãœberbelichtungen (mit – korrigieren):
Farbverschiebungen
Unsere Augen können Farbverschiebungen gut korrigieren. Bei digitalen Sensoren kann es schon einmal passieren, dass Personen orange Gesichter aufweisen oder der Schnee blau statt weiss wirkt. Das hat mit dem Weissabgleich zu tun. Die Elektronik versucht herauszufinden, welche Farbtemperatur vorherrscht, und korrigiert diese. Ziel ist es, dass weiss auch auf dem digitalen Bild weiss erscheint.
Manchmal liegt der automatische Weissabgleich falsch. Sie können manuell die Einstellung vornehmen, zum Beispiel „bewölkter Himmel“, „Sonnenuntergang“ usw. Fotografieren Sie im RAW-Format, können Sie im Bildbearbeitungsprogramm solche „Farbstiche“ ganz einfach korrigieren. Mit einem bewusst „falsche“ eingestellten Weissabgleich können Sie besondere Stimmungen hervorzaubern.
Kamerafunktionen zu wenig kennen
Häufige Fehler beim Fotografieren passieren, weil Sie die Funktionen Ihrer Kamera, Ihres Kamera-Apps nicht kennen. Informieren Sie sich, was Ihre Kamera kann, an welcher Stelle welche Einstellungen gemacht werden können und welche Auswirkungen diese auf das Bild haben. Je mehr Sie Bescheid wissen, desto weniger werden Ihnen Fehler beim Fotografieren passieren.
Es hat sich bewährt, zuhause „im Trockenen“ mit der Kamera, den Objektiven zu üben und Verschiedenes zu testen. Sie werden davon auf Ihrem Foto Rundgang nur profitieren können.
Häufige Fehler beim Fotografieren – Bildgestaltung & Ausschnitt
Schiefer Horizont
Das ist ein Klassiker, der auch erfahrenen Fotografinnen und Fotografen immer wieder passieren kann: Der Horizont oder die Horizontlinie verläuft schräg und das Bild kippt auf eine Seite. Mit einer Software können Sie einen schiefen Horizont gut und schnell korrigieren. Allerdings verlieren Sie durch die nötige Rotation Bildbereiche.
Sie können an Ihrer Kamera oder Ihrem Kamera-App ein Gitternetz einblenden und so die Horizontallinie genauer ausrichten. Wenn Sie aus der Hand fotografieren, wird immer ein gewisses Risiko bleiben. Genauer und exakt geht es mit einem Stativ.
Zu viel auf dem Bild – näher herangehen
Ich schätze, dass dies unter häufige Fehler beim Fotografieren auf dem ersten Platz ist: Zu viel ist auf dem Bild und es lässt sich oft nicht erkennen, welches das Hauptmotiv war. Oder der Blick lenkt vom Hauptmotiv durch andere scharfe oder helle Bereiche ab. Dazu gehören oft Hintergründe, welche störend sind. Ãœberlegen Sie sich, was für Sie das wichtige Element ist. Gehen Sie näher heran und wählen Sie einen engeren Bildausschnitt. Versuchen Sie durch verschiedene Positionen (stehend, kniend, weiter nach links…) das Hauptmotiv deutlicher darstellen zu können.
Hintergrund lenkt ab
Lenkt der Hintergrund ab? Was kann ich alles weglassen oder „wegschneiden“, damit das Bild besser wirkt? Alles, was in Bezug auf Ihr Hauptmotiv nicht wichtig ist, muss aus dem Bildausschnitt verschwinden oder zumindest unscharf wiedergegeben werden. Versuchen Sie durch die Wahl der Brennweite oder der Blende das Motiv vor dem Hintergrund zu isolieren. Man nennt diese Technik auch „Freistellen“.
Achten Sie darauf, was sich im Hintergrund befindet. Wächst aus dem Kopf eine Telefonstange? Hängt ein Ast aus dem Ohr? Nehmen Sie sich Zeit, das genau unter die Lupe zu nehmen.
Gestaltungsmöglichkeiten nicht kennen
Um Bilder gestalten zu können, müssen Sie die Möglichkeiten der Bildgestaltung kennen. Das bedeutet nicht, dass Sie alle Ihre Bilder nach diesen Gestaltungsvarianten richten. Es bringt Ihnen aber ein Gespür für das visuelle Gleichgewicht in einem Bild und wie unterschiedlich eine Position im Bild folglich wirkt. Man spricht deshalb vom fotografischen Blick.
Bildgestaltung & Bildwirkung: Der goldene Schnitt, Drittels Linien, Leerraum im Bild / negativer Raum, Diagonalen, Tiefenwirkung erzeugen, Horizont-Aufteilung, Symmetrien sowie Rahmen.
Nächste zwei Bilder: Nikon D5600, Nikkor f/2.8 24 mm, 36 mm KB, 1/160s, f/8, ISO 200
Stürzende Linien
Von stürzenden Linien sprechen wir, wenn sich die Linien eines rechteckigen Motivs durch Kippen der Kamera nach oben (oder unten) verjüngen.
Eine leichte Korrektur können Sie nachträglich in einer Software vornehmen. Das Problem der „stürzenden Linien“ lässt sich manchmal beheben, indem Sie etwas mehr Abstand vom Gebäude nehmen und mit einer längeren Brennweite fotografieren. Die Kamera wird dabei im rechten Winkel zum Gebäude gehalten und deshalb nicht gekippt. Sind die Platzverhältnisse – wie oft – zu gering, müsste man folglich mit teuren Spezialobjektiven (Tilt-Shift) fotografieren.
Stürzende Linien sind können ein Gestaltungselement sein. Nur leicht abweichende Linien werden jedoch meist als störend empfunden.
» Den fotografischen Blick schulen | » Checkliste Bildgestaltung | » JPEG-Bildformat
Zu wenig Zeit nehmen
Bei den meisten der häufigen Fehler geht es um Zeit. Vielfach drücken wir auf den Auslöser, sobald wir ein „interessantes“ Motiv gefunden haben. Zuhause am Computer sind wir jedoch enttäuscht von der Wirkung. Nehmen Sie sich Zeit. Setzen Sie sich mit dem ausgewählten Motiv auseinander. Stellen Sie die Live-View-Ansicht ein und fahren Sie danach mit der Kamera aus verschiedene Perspektiven und Standpunkten das Motiv ab. Wann wirkt das Motiv am besten? Ist es besser, in die Knie zu gehen? Einen Schritt nach rechts? Machen Sie mehrere Aufnahmen und wählen Sie folglich zuhause am Computer die gelungenste Aufnahme aus. Ãœberlegen Sie sich aber auch, warum die anderen Ausschnitte und Aufnahmen Ihnen nicht gefallen. So trainieren Sie wieder Ihren fotografischen Blick und werden die nächsten Male kreativer sein. Möglichkeit zum Ãœben: Motivskizzen – neue Ideen ausprobieren
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