Sie wollen besser fotografieren lernen? Ich zeige Ihnen in diesem Artikel die wichtigsten Dinge, die Sie zum Fotografieren brauchen und wie Sie bessere Bilder erzielen kรถnnen. Die Motivgruppe abstrakte Architekturfotos bietet einen guten Einstieg in die Fotografie. Dazu kommen „Regeln“ wie der goldene Schnitt, die helfen kรถnnen, das Hauptmotiv spannend zu positionieren.
Besser Fotografieren lernen – Fotografie fรผr Anfรคnger
Fotografieren ist ein tolles Hobby, in welchem Sie Ihre Kreativitรคt entwickeln und ausleben kรถnnen. Ein Hobby, welches kein schlechtes Wetter kennt und welches Sie zu jeder Zeit ausรผben kรถnnen. Auf dem Fotospaziergang kรถnnen Sie entspannen und Ihren Blick fรผr das Besondere schulen. Denn auf guten Bildern zeigt man dem Betrachter die Welt so, wie er sie mit seinen Augen noch nicht gesehen hat.
Mit Fotografieren kรถnnen Sie sich selbst verwirklichen, experimentieren und immer wieder Neues lernen. Steigen Sie ein in die faszinierende Welt der Fotografie.
Bevor Sie Ihrer Kreativitรคt freien Lauf lassen, mรผssen Sie sich mit einigen technischen Begriffen herumschlagen. Wenn Sie die Kameratechniken beherrschen, kรถnnen Sie damit gezielt in die Bildgestaltung eingreifen und machen so den Unterschied zur Schnappschussfotografie.
Wenn Sie auf den Auslรถser drรผcken, nimmt die Kamera ein Bild auf. Damit dieses korrekt belichtet โ also weder zu hell noch zu dunkel – wird, kรผmmern sich drei Komponenten in Teamarbeit darum:
Die Blende oder Blendenรถffnung – besser Fotografieren lernen
Die Blende regelt durch Lamellen, wie gross die Lichtรถffnung ist. Je grรถsser die รffnung, desto mehr Licht kann pro Zeiteinheit auf den Bildsensor (oder das Negativ) fallen. Die Blende wird mit dem Wert f/1.8, f1.8 oder einfach Blende 1.8 bezeichnet. Blende f/1.8 ist eine grosse รffnung, Blende f/16 ist eine sehr kleine รffnung.
Jeder Schritt von einem zum nรคchsten ganzen Blendenwert (aufsteigende Zahlen) lรคsst halb so viel Licht auf den Sensor fallen. Ganze Blendenwerte sind: f/1.4, f/2, f/2.8, f/4, f/5.6, f/8, f/11, f/16, f/22…
Die Verschlusszeit definiert, wie lange Licht durch die Blende fรคllt. Ist die Blendenรถffnung gross, bleibt der Verschluss nur kurz offen, ist die รffnung klein, muss er lรคnger offenbleiben, damit die gleiche Menge Licht auf den Sensor fรคllt. Sie kรถnnen das mit einem Wasserbecken vergleichen: Bei einem grรถsseren Rohrdurchmesser (grรถssere Blende) ist das Becken schneller voll als mit einem kleinen (kleinere Blendenรถffnung). Wenn wenig Licht vorhanden ist, mรผssen Sie das Licht lรคnger sammeln.
Jeder Schritt zum nรคchsten Wert lรคsst halb so viel Licht auf den Sensor fallen:
ISO-Wert: Die Empfindlichkeit – Fotografieren lernen
Die dritte Komponente, die ISO-Empfindlichkeit, regelt den Druck der Wasserleitung. Ist der Wasserdruck (die ISO-Empfindlichkeit) bei gleichem Rohrdurchmesser (Blendenรถffnung) grรถsser, ist das Becken schneller gefรผllt (kรผrzere Verschlusszeit). Wenn Sie den ISO-Wert erhรถhen, werden die Signale des Bildsensors verstรคrkt und Sie kรถnnen auch noch bei schlechtem Licht Aufnahmen machen. Je nach Qualitรคt des Bildsensors entstehen aber farbige Stรถrsignale, das sogenannte Bildrauschen.
Das Belichtungsdreieck
Oben erwรคhnte ich, dass Blende, Verschlusszeit und ISO-Wert im Team zusammenarbeiten. Man bezeichnet das als Belichtungsdreieck. Jede รnderung eines Wertes hat Auswirkung auf die Gesamtbelichtung – und damit auf die anderen beiden Werte. Ziel ist es, das Bild richtig zu belichten.
Die Automatik ermittelt eine Blende von f/11 bei 1/125s Verschlusszeit und ISO 100. Wenn ich den ISO-Wert um eine Stufe auf ISO 200 erhรถhen, verdoppelt der Sensor seine Empfindlichkeit, als wรผrde doppelt so viel Licht einfallen. Ich muss also die Blende um eine Stufe von f/11 auf f/16 schliessen ODER die Verschlusszeit von 1/125s auf 1/250s verkรผrzen. Bei jeder Variante wird die Lichtmenge wieder halbiert und das Bild gleich korrekt belichtet.
Wenn Sie mit der Programmautomatik fotografieren – Einstellung P am Funktionswรคhlrad -, sucht die Kameraelektronik selbstรคndig passende Werte. Mit einer „Wippe“ kรถnnen Sie – je nach Kameramodell – entscheiden, ob Sie lieber das „Gespann“ f/8 und 1/60s oder f/2 und 1/1000s nehmen mรถchten.
Sie werden aber bald einmal die Kontrolle รผber die physikalischen Gesetze der Fotografie รผbernehmen wollen und damit die Bilder kreativ gestalten. Deshalb gehe ich nun in der Theorie noch einen kleinen Schritt tiefer.
Die Blendenรถffnung bestimmt die Menge Licht, welche pro Zeiteinheit auf den Sensor fรคllt. Mit der Blendeneinstellung kรถnnen Sie sehr kreativ werden. Eine grosse Blendenรถffnung fรผhrt zu einer kleinen Schรคrfentiefe. Damit ist der Bereich gemeint, der vor und hinter der scharf gestellten Ebene noch scharf abgebildet wird. Ideal, um ein Motiv vor einem unruhigen Hintergrund zu isolieren. Schliessen Sie die Blende stรคrker, zum Beispiel auf f/11, so erreichen Sie eine grosse Schรคrfentiefe. Eine Landschaft erscheint โ vorausgesetzt Sie haben auf den richtigen Punkt fokussiert โ vom Vorder- รผber den Mittel- bis zum Hintergrund akzeptabel scharf.
Wenn Ihnen die Schรคrfentiefe wichtiger ist, wรคhlen Sie am Funktionswรคhlrad Ihrer Kamera das Programm Zeitautomatik A oder Av aus. Ich arbeite zu 95% mit dieser Einstellung. Sie kรถnnen aber auch mit der ProgrammautomatikP arbeiten und mit der Wippe am Drehrad eine fรผr Sie optimale Kombination aussuchen: 1/125s bei Blende f/11, 1/250s bei Blende f/8, 1/1000s bei Blende f/4, 1/2000s bei Blende f/2.8 usw.
Die Verschlusszeit bestimmt, wie lange das Licht durch die Blendenรถffnung fรคllt. Mit einer kurzen Verschlusszeit kรถnnen Sie schnelle Bewegungen โ zum Beispiel beim Sport โ einfrieren. Mit einer lรคngeren Verschlusszeit kรถnnen Sie malen und zum Beispiel fahrende Autolichter als Streifen einfangen oder fliessendes Wasser und ziehende Wolken zu Wattebauschen umwandeln.
Wenn Ihnen die Verschlusszeit wichtig ist, weil sie schnelle Motive einfangen wollen, wรคhlen Sie am Funktionswรคhlrad Ihrer Kamera die Blendenautomatik S oder Tv.
ISO-Wert – die Empfindlichkeit
Je tiefer der ISO-Wert, desto brillanter sind die Farben und desto schรคrfer wird das Bild. Wenn Sie Wert auf Schรคrfe und Brillanz legen, lassen Sie den Wert bei ISO 100 oder 200. Fotografieren Sie bei schlechtem Wetter, mรผssen Sie den Wert normalerweise erhรถhen. Hรถhere Werte fรผhren zu schwammigen Farben, was bei Regenwetter wiederum passen kann. Sonst bleibt nur die Arbeit mit einem Stativ.
Brennweite und Bildwinkel
Auf Ihrer Kamera, bzw. dem Objektiv finden Sie Werte in mm, zum Beispiel 18-105 mm. Damit wird die Brennweite bezeichnet. Mit einem 50 mm-Objektiv einer Kleinbildkamera erreichen Sie etwa den gleichen Bildwinkel wie mit Ihren Augen. Bei Werten darunter spricht man von Weitwinkel-Objektiven. Mit diesen bringen Sie vom gleichen Standort aus mehr auf Ihr Bild. Grรถssere Brennweiten begrenzen den Bildwinkel und damit den Bildausschnitt. Ich hole mir Motive nรคher heran.
Da die Sensoren bei Halbformatkameras oder bei vielen Kompaktkameras kleiner sind als das frรผhere Kleinbildformt, wird der auch der Bildwinkel eines 50 mm-Objektivs begrenzt. Man spricht dann vom Crop-Faktor. Bei der Nikon D5300 wird ein 50 mm-Objektiv vom Bildwinkel her zu einer 75 mm-Linse. Fรผr einen normalen Bildwinkel benรถtigten Sie also ein 35 mm-Objektiv und erreichen damit den gewohnten Bildwinkel (35 mm x 1.5 Crop-Faktor = 52 mm KB).
Brennweite und Verwacklungsgefahr
Warum gehรถrt die Brennweite und der Crop-Faktor zum wichtigen Wissen fรผr Anfรคnger? Weil die Brennweite auf die Verwacklungsgefahr einen grossen Einfluss hat. Fรผr Kleinbildformat (auch Vollformat genannt) gilt die Regel, dass die Verschlusszeit mindestens dem Kehrwert der Brennweite entsprechen muss. Das bedeutet, dass Sie mit einem 200 mm-Objektiv mit mindestens 1/200s oder kรผrzer fotografieren sollten. Sonst kรถnnten durch den engen Bildausschnitt Verwacklungen aufgrund der feinsten Kรถrperbewegungen entstehen. Wenn Sie nun mit einer Halbformatkamera wie der Nikon D5300 und einer 200 mm-Brennweite fotografieren, mรผssen Sie den Crop-Faktor mit einrechnen: 200 mm x 1.5 (Crop-Faktor) gibt 300 mm. Die Verschlusszeit muss also 1/300s oder besser noch kรผrzer gewรคhlt werden. Die Bildstabilisatoren ermรถglichen Ihnen unter optimalen Umstรคnden eine 2-3 Stufen lรคngere Verschlusszeit aus der Hand. Das wรผrde beim 300 mm-Objektiv bedeuten, dass Sie noch mit 1/125s fotografieren kรถnnten. Probieren Sie das aus.
Die Brennweite bestimmt den Bildwinkel. Je grรถsser die Zahl der Brennweite, desto enger der Bildwinkel. Mehr dazu im Artikel Bildwinkel und Brennweite.
Wenn Sie die Kamera nach oben halten, um ein Bauwerk zu fotografieren, entstehen aufgrund der Verzerrung stรผrzende Linien, die nach oben spitz zulaufen. Um das zu verhindern, kรถnnen Sie den Abstand zum Motiv vergrรถssern. Wichtig ist, dass Sie die stรผrzenden Linien vermeiden oder in Extremform verwenden. Nur leicht nach oben zulaufende Linien wirken meist stรถrend und kรถnnen in einem Bearbeitungs-Programm korrigiert werden.
Besuchen Sie einen Ort immer wieder – besser fotografieren lernen
Gehen Sie immer zum Fotografieren an den gleichen Ort zurรผck. Sie werden รผberrascht sein, wie Sie damit Neues entdecken kรถnnen. Zu einer anderen Tageszeit wirken die Schatten anders, das Licht bringt neue Motive hervor. Zuvor waren Sie bereits an diesem Ort, haben lohnenswerte Motive gefunden, mit diesen Erfahrungen gesammelt und neue Ideen kreiert. Nehmen Sie eine andere Brennweite mit. Ein regelmรคssiger Besuch ist ein wichtiger Garant, um besser fotografieren zu lernen.
Und nun los: Fotografieren und ausprobieren
Nun haben Sie einige wichtige technische Dinge gelernt, die Ihnen helfen, Einfluss auf die Bildgestaltung zu nehmen. Ich habe das hier bewusst einfach gehalten, weil Sie sich bei jedem Begriff auf digitipps.ch selbst noch weiter vertiefen kรถnnen. ยป Der goldene Schnitt
Nun probieren Sie aus. Fotografieren Sie viel. Experimentieren und lernen Sie dabei. Sie werden sehen: Fotografieren macht Spass. Und wenn Sie Herr der Technik sind โ noch viel mehr!
Dieser Artikel ist Teil des รผber 600 Seiten starken Digitipps eBook. ยป eBook Digitipps.ch
Sie wollen besser fotografieren lernen? Ich zeige Ihnen in diesem Artikel die wichtigsten Dinge, die Sie zum Fotografieren brauchen und wie Sie bessere Bilder erzielen kรถnnen. Die Motivgruppe abstrakte Architekturfotos bietet einen guten Einstieg in die Fotografie. Dazu kommen „Regeln“ wie der goldene Schnitt, die helfen kรถnnen, das Hauptmotiv spannend zu positionieren.
Besser Fotografieren lernen – Fotografie fรผr Anfรคnger
Fotografieren ist ein tolles Hobby, in welchem Sie Ihre Kreativitรคt entwickeln und ausleben kรถnnen. Ein Hobby, welches kein schlechtes Wetter kennt und welches Sie zu jeder Zeit ausรผben kรถnnen. Auf dem Fotospaziergang kรถnnen Sie entspannen und Ihren Blick fรผr das Besondere schulen. Denn auf guten Bildern zeigt man dem Betrachter die Welt so, wie er sie mit seinen Augen noch nicht gesehen hat.
Mit Fotografieren kรถnnen Sie sich selbst verwirklichen, experimentieren und immer wieder Neues lernen. Steigen Sie ein in die faszinierende Welt der Fotografie.
ยป Retro-Feeling: Mit der Lochkamera Camera obscura fotografieren
Bevor Sie Ihrer Kreativitรคt freien Lauf lassen, mรผssen Sie sich mit einigen technischen Begriffen herumschlagen. Wenn Sie die Kameratechniken beherrschen, kรถnnen Sie damit gezielt in die Bildgestaltung eingreifen und machen so den Unterschied zur Schnappschussfotografie.
ยป Belichtungsmessmethoden
Die drei Basiswerte der Fotografie
Wenn Sie auf den Auslรถser drรผcken, nimmt die Kamera ein Bild auf. Damit dieses korrekt belichtet โ also weder zu hell noch zu dunkel – wird, kรผmmern sich drei Komponenten in Teamarbeit darum:
Die Kombination von Blende, Verschlusszeit und ISO-Wert nennen wir Belichtungsdreieck.
ยป Welche Kamera kaufen?
Die Blende oder Blendenรถffnung – besser Fotografieren lernen
ยป Mehr รผber die Blende erfahren
Verschlusszeit – Fotografieren lernen
ยป Mehr รผber die Verschlusszeit erfahren
ISO-Wert: Die Empfindlichkeit – Fotografieren lernen
Die dritte Komponente, die ISO-Empfindlichkeit, regelt den Druck der Wasserleitung. Ist der Wasserdruck (die ISO-Empfindlichkeit) bei gleichem Rohrdurchmesser (Blendenรถffnung) grรถsser, ist das Becken schneller gefรผllt (kรผrzere Verschlusszeit). Wenn Sie den ISO-Wert erhรถhen, werden die Signale des Bildsensors verstรคrkt und Sie kรถnnen auch noch bei schlechtem Licht Aufnahmen machen. Je nach Qualitรคt des Bildsensors entstehen aber farbige Stรถrsignale, das sogenannte Bildrauschen.
Das Belichtungsdreieck
ยป Mehr รผber das Zusammenspiel von Blende, Verschlusszeit und ISO-Wert erfahren
Blende kreativ einsetzen
Die Blendenรถffnung bestimmt die Menge Licht, welche pro Zeiteinheit auf den Sensor fรคllt. Mit der Blendeneinstellung kรถnnen Sie sehr kreativ werden. Eine grosse Blendenรถffnung fรผhrt zu einer kleinen Schรคrfentiefe. Damit ist der Bereich gemeint, der vor und hinter der scharf gestellten Ebene noch scharf abgebildet wird. Ideal, um ein Motiv vor einem unruhigen Hintergrund zu isolieren. Schliessen Sie die Blende stรคrker, zum Beispiel auf f/11, so erreichen Sie eine grosse Schรคrfentiefe. Eine Landschaft erscheint โ vorausgesetzt Sie haben auf den richtigen Punkt fokussiert โ vom Vorder- รผber den Mittel- bis zum Hintergrund akzeptabel scharf.
Wenn Ihnen die Schรคrfentiefe wichtiger ist, wรคhlen Sie am Funktionswรคhlrad Ihrer Kamera das Programm Zeitautomatik A oder Av aus. Ich arbeite zu 95% mit dieser Einstellung. Sie kรถnnen aber auch mit der Programmautomatik P arbeiten und mit der Wippe am Drehrad eine fรผr Sie optimale Kombination aussuchen: 1/125s bei Blende f/11, 1/250s bei Blende f/8, 1/1000s bei Blende f/4, 1/2000s bei Blende f/2.8 usw.
ยป Belichtungssteuerung – die รbersicht
Verschlusszeit kreativ einsetzen
Die Verschlusszeit bestimmt, wie lange das Licht durch die Blendenรถffnung fรคllt. Mit einer kurzen Verschlusszeit kรถnnen Sie schnelle Bewegungen โ zum Beispiel beim Sport โ einfrieren. Mit einer lรคngeren Verschlusszeit kรถnnen Sie malen und zum Beispiel fahrende Autolichter als Streifen einfangen oder fliessendes Wasser und ziehende Wolken zu Wattebauschen umwandeln.
Wenn Ihnen die Verschlusszeit wichtig ist, weil sie schnelle Motive einfangen wollen, wรคhlen Sie am Funktionswรคhlrad Ihrer Kamera die Blendenautomatik S oder Tv.
ISO-Wert – die Empfindlichkeit
Je tiefer der ISO-Wert, desto brillanter sind die Farben und desto schรคrfer wird das Bild. Wenn Sie Wert auf Schรคrfe und Brillanz legen, lassen Sie den Wert bei ISO 100 oder 200. Fotografieren Sie bei schlechtem Wetter, mรผssen Sie den Wert normalerweise erhรถhen. Hรถhere Werte fรผhren zu schwammigen Farben, was bei Regenwetter wiederum passen kann. Sonst bleibt nur die Arbeit mit einem Stativ.
Brennweite und Bildwinkel
Auf Ihrer Kamera, bzw. dem Objektiv finden Sie Werte in mm, zum Beispiel 18-105 mm. Damit wird die Brennweite bezeichnet. Mit einem 50 mm-Objektiv einer Kleinbildkamera erreichen Sie etwa den gleichen Bildwinkel wie mit Ihren Augen. Bei Werten darunter spricht man von Weitwinkel-Objektiven. Mit diesen bringen Sie vom gleichen Standort aus mehr auf Ihr Bild. Grรถssere Brennweiten begrenzen den Bildwinkel und damit den Bildausschnitt. Ich hole mir Motive nรคher heran.
ยป Mehr รผber Brennweiten erfahren
Da die Sensoren bei Halbformatkameras oder bei vielen Kompaktkameras kleiner sind als das frรผhere Kleinbildformt, wird der auch der Bildwinkel eines 50 mm-Objektivs begrenzt. Man spricht dann vom Crop-Faktor. Bei der Nikon D5300 wird ein 50 mm-Objektiv vom Bildwinkel her zu einer 75 mm-Linse. Fรผr einen normalen Bildwinkel benรถtigten Sie also ein 35 mm-Objektiv und erreichen damit den gewohnten Bildwinkel (35 mm x 1.5 Crop-Faktor = 52 mm KB).
Brennweite und Verwacklungsgefahr
Warum gehรถrt die Brennweite und der Crop-Faktor zum wichtigen Wissen fรผr Anfรคnger? Weil die Brennweite auf die Verwacklungsgefahr einen grossen Einfluss hat. Fรผr Kleinbildformat (auch Vollformat genannt) gilt die Regel, dass die Verschlusszeit mindestens dem Kehrwert der Brennweite entsprechen muss. Das bedeutet, dass Sie mit einem 200 mm-Objektiv mit mindestens 1/200s oder kรผrzer fotografieren sollten. Sonst kรถnnten durch den engen Bildausschnitt Verwacklungen aufgrund der feinsten Kรถrperbewegungen entstehen. Wenn Sie nun mit einer Halbformatkamera wie der Nikon D5300 und einer 200 mm-Brennweite fotografieren, mรผssen Sie den Crop-Faktor mit einrechnen: 200 mm x 1.5 (Crop-Faktor) gibt 300 mm. Die Verschlusszeit muss also 1/300s oder besser noch kรผrzer gewรคhlt werden. Die Bildstabilisatoren ermรถglichen Ihnen unter optimalen Umstรคnden eine 2-3 Stufen lรคngere Verschlusszeit aus der Hand. Das wรผrde beim 300 mm-Objektiv bedeuten, dass Sie noch mit 1/125s fotografieren kรถnnten. Probieren Sie das aus.
Die Brennweite bestimmt den Bildwinkel. Je grรถsser die Zahl der Brennweite, desto enger der Bildwinkel. Mehr dazu im Artikel Bildwinkel und Brennweite.
ยป Fotografieren im Urlaub
Stรผrzende Linien
Wenn Sie die Kamera nach oben halten, um ein Bauwerk zu fotografieren, entstehen aufgrund der Verzerrung stรผrzende Linien, die nach oben spitz zulaufen. Um das zu verhindern, kรถnnen Sie den Abstand zum Motiv vergrรถssern. Wichtig ist, dass Sie die stรผrzenden Linien vermeiden oder in Extremform verwenden. Nur leicht nach oben zulaufende Linien wirken meist stรถrend und kรถnnen in einem Bearbeitungs-Programm korrigiert werden.
Besuchen Sie einen Ort immer wieder – besser fotografieren lernen
Gehen Sie immer zum Fotografieren an den gleichen Ort zurรผck. Sie werden รผberrascht sein, wie Sie damit Neues entdecken kรถnnen. Zu einer anderen Tageszeit wirken die Schatten anders, das Licht bringt neue Motive hervor. Zuvor waren Sie bereits an diesem Ort, haben lohnenswerte Motive gefunden, mit diesen Erfahrungen gesammelt und neue Ideen kreiert. Nehmen Sie eine andere Brennweite mit. Ein regelmรคssiger Besuch ist ein wichtiger Garant, um besser fotografieren zu lernen.
Und nun los: Fotografieren und ausprobieren
Nun haben Sie einige wichtige technische Dinge gelernt, die Ihnen helfen, Einfluss auf die Bildgestaltung zu nehmen. Ich habe das hier bewusst einfach gehalten, weil Sie sich bei jedem Begriff auf digitipps.ch selbst noch weiter vertiefen kรถnnen. ยป Der goldene Schnitt
Nun probieren Sie aus. Fotografieren Sie viel. Experimentieren und lernen Sie dabei. Sie werden sehen: Fotografieren macht Spass. Und wenn Sie Herr der Technik sind โ noch viel mehr!
Dieser Artikel ist Teil des รผber 600 Seiten starken Digitipps eBook.
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