Fotografieren im Museum können Sie bei schönem oder schlechten Wetter. Bei schönem Wetter müssen Sie sich die Ausstellung mit weniger anderen Besuchern teilen und haben deshalb viel mehr Platz und Zeit für Ihre Motive.
Fotografieren im Museum – Tipps und Tricks
Fotografieren im Museum macht Spass, egal ob Regenwetter herrscht oder nicht. Aufnahmen in Räumen sind aber gar nicht so einfach, weil Sie auf schwache Lichtverhältnisse und auf Mischlicht – warmes Tageslicht und kaltes Kunstlicht – treffen. Bei Motiven, welche hinter Glas ausgestellt sind, kommt das Problem der reflektierenden Scheiben dazu. In unserem Artikel zeige ich Ihnen, wie Sie den Museums-Besuch optimal planen können und geben Ihnen Tipps zur Ausrüstung und zu Kameraeinstellungen.
Wenn Sie im Wald oder auf dem Feld fotografieren wollen, müssen Sie sich keine Gedanken zu den Vorschriften machen. Ganz anders in einem Museum. Folgende Punkte sind eine Herausforderung für das Fotografieren im Museum.
Lichtverhältnisse
In Innenräumen treffen Sie auf Mischlicht, welches durch Tageslicht und Kunstlicht entsteht. Dies fordert den automatischen Weissabgleich der Digitalkamera heraus und kann im schlechten Fall ein JPG-Bild ruinieren.
Verbote: Blitz, Stativ, Handgepäck
Sie dürfen nicht in allen Museen fotografieren. Wenn doch, bestehen diverse Einschränkungen: Ohne Blitz und ohne Stativ. Mit dem harten Blitzlicht würden Sie die ganze Licht-Stimmung überstrahlen. In viele Ausstellungen dürfen Sie keine Gepäckstücke (Kameratasche, Rucksack..) mitnehmen, so dass Sie sich bei der Auswahl der Ausrüstung stark einschränken müssen.
Reflexionen von Glasscheiben
Je nachdem, in welchem Winkel Sie durch Scheiben fotografieren, entstehen störende Reflexionen auf der Glasoberfläche. Ein Polarisationsfilter könnte das Problem zwar etwas entschärfen, er schluckt aber zu viel von dem schon rar vorhandenen Licht. Manchmal hilft nur schon ein kleiner Positionswechsel und die Reflexionen verschwinden. » Fotografieren durch Glasscheiben
Platzverhältnisse
Bei Motiven, die sehr beliebt sind, sammeln sich viele Besucher und machen ein langsames, durchdachtes Planen des Bildes beinahe unmöglich. Zu lange können Sie Ihr Motiv nicht für sich beanspruchen.
Ausrüstung für das Fotografieren im Museum
Sie können gut mit einer normalen Kompaktkamera im Museum fotografieren. Durch die schwachen Lichtverhältnisse müssen Sie die ISO-Einstellung auf Höhen treiben, die zu verwaschenen Aufnahmen mit starkem Farbrauschen führen. Je grösser der Bildsensor, desto geringer ist die Gefahr des Farbrauschens. Während meine Edel-Kompakte mit 1-Zoll-Sensor – die Sony DSC-RX100iii – bis ISO 800 eine gute Bildqualität liefert, schafft es die Kleinbildformatkamera Nikon D750 locker bis ISO 3200 und mehr.
Mit einer Halbformat-Spiegelreflexkamera schaffen Sie bei schlechtem Licht deutlich schärfere Fotos als mit einer Kompaktkamera oder dem Smartphone.
Wenn Sie kleine Motive wie Schmuckstücke fotografieren möchten, fahren Sie mit einem Makro-Objektiv von 80-120 mm sehr gut. Der grosse Vorteil: Sie können sehr nahe an das Motiv heran und dieses vom Hintergrund isolieren. Die kleine Schärfentiefe könnte aber auch ein Problem sein.
Wenn Sie bei beengten Platzverhältnissen fotografieren müssen, fahren Sie mit einer Weitwinkelbrennweite (kleiner als 40 mm für Kleinbildformat, APS-Sensoren kleiner als 27 mm KB) besser. Möchten Sie hingegen Details oder in grossen Räumen fotografieren, passt ein Tele-Zoom 70-200 mm an einer Vollformatkamera gut. Bei einer Halbformatkamera entspricht dies wegen des Crop-Faktors einer äquivalenten Brennweite von 105-300 mm.
Wenn es schwierig zum Entscheiden ist, packen Sie ein 17-70 mm-APS- oder 24-70 mm-KB-Objektiv ein. Damit sind Sie relativ flexibel und haben für die meisten Museums-Situationen die passende Brennweite. Das Pünktchen auf dem i sind die lichtstarken Zooms mit einer durchgehenden Offenblende.
Kameraeinstellungen – Fotografieren im Museum
Arbeiten Sie wenn möglich mit dem RAW-Format. Die Vorteile gegenüber dem JPG-Format sind so gross, dass Sie als ambitionierte Hobby-Fotografin oder -Fotograf nur profitieren können.
Die Lichtverhältnisse in einem Raum sind sehr verschieden. Stellen Sie den Weissabgleich Ihrer Kamera auf Auto ein und überprüfen Sie nach jeder Aufnahme, ob die Farbstimmung stimmt. Wenn Sie im RAW-Format fotografieren, müssen Sie sich nicht darum kümmern. Am Computer wählen Sie den Farbraum, der Ihnen am besten passt – und ändern ihn wieder, wenn es nicht passt. Das alles verlustfrei und ohne Auswirkung auf Ihr Original.
Wegen des schwachen Lichts müssen Sie beim Fotografieren aus der Hand den ISO-Wert erhöhen. Sonst verwackeln Ihre Aufnahmen. Damit die Signale des Bildsensors nicht unnötig verstärkt werden müssen, aktivieren Sie die ISO-Automatik und stellen dort die Spanne ein, die mit Ihrer Kamera noch akzeptabel scharfe Bilder liefert. An meiner Nikon D5300 wähle ich ISO 100-3200, an der Kompakten ISO 100-1600 und an meiner Vollformatkamera Nikon D750 ISO 100-6400. Im Notfall kann ich den Wert immer noch situativ erhöhen.
Je grösser die Blendenöffnung an einem Objektiv ist, desto mehr Licht fällt auf den Film oder den Bildsensor. Wenn Sie ein Objektiv mit Offenblende f/1.8 verwenden, benötigen Sie viermal weniger Licht als wenn Sie mit Blende f/4 fotografieren würden. Das ist doch ein eklatanter Unterschied. Solche lichtstarken Objektive sind wie geschaffen für Innenaufnahmen. Allerdings bedeutet eine grosse Blende (kleine Blendenzahl) auch eine kleine Schärfentiefe. Wenn es aber darum geht, ob Sie noch von Hand in akzeptabler Qualität fotografieren können, ist eine geringe Schärfentiefe das kleinere Übel. Ich empfehle Ihnen, die Zeitautomatik A einzustellen. So können Sie die Blende vorwählen und die Kameraelektronik errechnet einen passenden Verschlusszeit-Wert. » Belichtungssteuerung – die Übersicht
Verwenden Sie bei schwachem Licht möglichst kleine Blendenwerte (f/1.8, f/2, f/2.8). Wenn es die Lichtverhältnisse aber zulassen, blenden Sie um zwei Werte ab (Blende von f/2 auf f/2.8 auf f/4). In diesem Blendenbereich bringen Objektive deutlich bessere Abbildungsergebnisse.
Schalten Sie den Bildstabilisator ein. Er korrigiert Verwacklungen beim Fotografieren aus der Hand. So können Sie zwei bis drei oder mehr Verschlusszeitenstufen gewinnen. Statt mit einer Verschlusszeit von 1/60s können Sie mit einem 50 mm-Objektiv noch mit 1/15s scharfe Bilder erreichen. Probieren Sie es aus!
Denken Sie daran, dass es nicht in allen Museen erlaubt ist, zu fotografieren.
Fotografieren mit Blitz macht oft gar keinen Sinn, weil die Ausstellungs-Atmosphäre zerstört wird. Oft ist Blitzlicht und die Verwendung von Stativen in Ausstellungen verboten.
Mit einer hochwertigen Spiegelreflexkamera sind schärfere Bilder auch bei hoher Lichtempfindlichkeit möglich.
Da meistens eher wenig Licht vorhanden ist, müssen Sie – wenn es erlaubt ist – mit einem Stativ arbeiten oder die Kamera beim Fotografieren an einem stabilen Gegenstand- zum Beispiel am Türrahmen – abstützen.
Schalten Sie den Bildstabilisator ein. Mit einer stabilen Kamerahaltung erreichen Sie so auch mit längeren Verschlusszeiten noch scharfe Bilder.
Aktivieren Sie in Grenzsituationen die Serienbildfunktion ein. Das Drücken des Auslösers verursacht Erschütterungen. Eines der Bilder einer Serie wird die optimale Schärfeleistung aufweisen.
Fotografieren im Museum können Sie bei schönem oder schlechten Wetter. Bei schönem Wetter müssen Sie sich die Ausstellung mit weniger anderen Besuchern teilen und haben deshalb viel mehr Platz und Zeit für Ihre Motive.
Fotografieren im Museum – Tipps und Tricks
Fotografieren im Museum macht Spass, egal ob Regenwetter herrscht oder nicht. Aufnahmen in Räumen sind aber gar nicht so einfach, weil Sie auf schwache Lichtverhältnisse und auf Mischlicht – warmes Tageslicht und kaltes Kunstlicht – treffen. Bei Motiven, welche hinter Glas ausgestellt sind, kommt das Problem der reflektierenden Scheiben dazu. In unserem Artikel zeige ich Ihnen, wie Sie den Museums-Besuch optimal planen können und geben Ihnen Tipps zur Ausrüstung und zu Kameraeinstellungen.
» Welche Kamera kaufen?
Herausforderung Museum
Wenn Sie im Wald oder auf dem Feld fotografieren wollen, müssen Sie sich keine Gedanken zu den Vorschriften machen. Ganz anders in einem Museum. Folgende Punkte sind eine Herausforderung für das Fotografieren im Museum.
Lichtverhältnisse
In Innenräumen treffen Sie auf Mischlicht, welches durch Tageslicht und Kunstlicht entsteht. Dies fordert den automatischen Weissabgleich der Digitalkamera heraus und kann im schlechten Fall ein JPG-Bild ruinieren.
Verbote: Blitz, Stativ, Handgepäck
Sie dürfen nicht in allen Museen fotografieren. Wenn doch, bestehen diverse Einschränkungen: Ohne Blitz und ohne Stativ. Mit dem harten Blitzlicht würden Sie die ganze Licht-Stimmung überstrahlen. In viele Ausstellungen dürfen Sie keine Gepäckstücke (Kameratasche, Rucksack..) mitnehmen, so dass Sie sich bei der Auswahl der Ausrüstung stark einschränken müssen.
Reflexionen von Glasscheiben
Je nachdem, in welchem Winkel Sie durch Scheiben fotografieren, entstehen störende Reflexionen auf der Glasoberfläche. Ein Polarisationsfilter könnte das Problem zwar etwas entschärfen, er schluckt aber zu viel von dem schon rar vorhandenen Licht. Manchmal hilft nur schon ein kleiner Positionswechsel und die Reflexionen verschwinden. » Fotografieren durch Glasscheiben
Platzverhältnisse
Bei Motiven, die sehr beliebt sind, sammeln sich viele Besucher und machen ein langsames, durchdachtes Planen des Bildes beinahe unmöglich. Zu lange können Sie Ihr Motiv nicht für sich beanspruchen.
Ausrüstung für das Fotografieren im Museum
Kameraeinstellungen – Fotografieren im Museum
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Tipps zum Fotografieren im Museum
Dieser Artikel ist Teil des über 600 Seiten starken Digitipps eBook.
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Seitencode: dt255
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