Negativer Raum in der Fotografie ist ein wichtiges Gestaltungselement. Aber ich will doch mรถglichst viel auf mein Bild bringen. Wirklich? In diesem Artikel betrachten wir den negativen Raum im Bild. Man kann ihn auch als Leerraum bezeichnen. Je nach Motiv-Situation braucht es mehr oder weniger negativen Raum im Bild.
Als Leerraum wird der Bildanteil bezeichnet, der keinen konkreten Inhalt aufweist, nicht vom Hauptmotiv ablenkt und als Gestaltungsmittel bei der Malerei und Fotografie angewendet wird. Wie der goldene Schnitt ist der negative Raum ein Thema, mit dem Sie sich auskennen sollten.
Negativer Raum in der Fotografie
Viele Anfรคngerinnen und Anfรคnger, die erste mit dem Fotografieren begonnen haben, setzen den Bildausschnitt um ein Motiv zu knapp. Meist mit dem Ziel, den Fokus auf das Hauptmotiv zu legen und nicht speziell darauf achten zu mรผssen, was rundherum noch alles ablenken kรถnnte. Mit dem negativen Raum kรถnnen Sie „spielen“ und die Bildwirkung deutlich verbessern.
Viele Motive benรถtigen einen bestimmten Leerraum im Bild, damit ein Gleichgewicht zum Hauptmotiv entsteht. Manche Bildmotive kommen mit sehr wenig oder gar keinem Leerraum aus, andere „schreien“ geradezu nach mehr. In der Fotografie ist der negative Raum ein Gestaltungsmittel, um nicht das ganze Bild mit ablenkenden Informationen zu fรผllen.
Das Bild mit dem Blick einer Brunnenfigur wรผrde viel weniger gut wirken, wenn der negative Raum im Bild geringer wรคre. Die beiden Augen beschreiben eine Diagonale, welche von der rechten oberen Ecke gegen die Bildmitte fรผhrt. Der (weisse) negative Raum im Bild erzeugt ein Gegengewicht zum angeschnittenen Gesicht der Brunnenfigur – dem positiven Raum.
Der fotografische Blick – doppeldeutig, Nikon D5300, Nikkor f/4.5-5.6 55-300 mm, 450 mm KB, 1/250s, f/5.6, ISO 1000
Je nach Grรถsse des Leerraumes, erhรคlt Ihre Aufnahme eine andere Aussage. Der Leerraum um Ihr Motiv herum steuert die Wirkung Ihres Motivs. Befindet sich ein Motiv in der Bildmitte und rechts und links ein gleichgrosser negativer Raum, wirkt es statisch und eher langweilig. Mit dem Variieren der beidseitigen Leerrรคume bringen Sie mehr Leben ins Bild.
Ein Blick einer Person oder eines Tieres in eine Richtung fordert in der Regel negativen Raum in Blickrichtung. Ganz provokativ kรถnnen Sie diese Gestaltungsmรถglichkeit ignorieren und den Blick ganz an den Rand stellen, wie im folgenden Bild. Der Blick gleitet scheinbar zum Bild hinaus. Auch das fรผhrt zu einer Bildaussage. Seien sie mutig!
negativer Raum beim Fotografieren, Nikon D750, Sigma f/2.8 70-200 mm, 200 mm KB, 1/180s, f/5.6, ISO 100
Wรคhrend ein Bild im quadratischen Format schon eine rechte Herausforderung bezรผglich Leerraums darstellt, kรถnnen Sie beim Querformat links und rechts, beim Hochformat oben und unten Leerraum gut platzieren. Das quadratische Format funktioniert da ein bisschen anders, weil die Seitenlรคngen identisch sind.
Mit dem Leerraum im Bild experimentieren
รbung: Suchen Sie sich ein Motiv, welches Sie in einem negativen Raum positionieren kรถnnen. Als negativer Raum kรถnnen Sie eine helle Fassade, der blaue oder weisse Himmel (das Bild mit dem Gesicht ist an einem Tag mit schlechtem Wetter entstanden), eine grรผne Wiese, ein unscharfer monochromer Hintergrund, eine Schattenpartie usw. nehmen. Wichtig ist, dass der negative Raum nicht vom eigentlichen Motiv ablenkt.
Nun positionieren Sie Ihr Motiv an unterschiedlichen Orten im Bild: In der Mitte, rechts, links, rechts oben, links unten. Fotografieren Sie Ihr Motiv einmal grรถsser, fast Bild fรผllend, dann kleiner und am Schluss ganz klein. Machen Sie bei dieser รbung viele Fotos. Experimentieren Sie und รผberlegen Sie sich noch nicht zu viel.
Bilder zuhause am Computer vergleichen
In Ruhe kรถnnen Sie am Computer Ihre Bilder betrachten und die unterschiedlichen Wirkungsweisen des negativen Raumes im Bild begutachten. Oder vielleicht bringt Sie das Betrachten der Experiment-Aufnahmen am Kameradisplay gleich noch auf neue Ideen?
Klicken Sie auf eines der unteren Vorschaubilder und sehen Sie sich die unterschiedliche Wirkung des Leerraumes an. Mit Pfeiltasten navigieren Sie von Bild zu Bild. Mir gefรคllt das dritte Bild der ersten Zeile am besten. Aber andere Varianten – zweites Bild, erste Zeile – oder das erste Bild in der mittleren Zeile finde ich attraktiv.
Zuhause am Computer betrachten Sie nun die unterschiedlichen Bilder. Wo passt der negative Raum und die Position des Motivs – der positive Raum – am besten? Was funktioniert nicht? Ein Bild soll eine gewisse Ruhe vermitteln, das Auge des Betrachters fรผhren. รberlegen Sie sich bei den Bildern, die Ihnen รผberhaupt nicht gefallen, WARUM sie Ihnen nicht gefallen: Ist es die Lage des Motivs? Das Zuwenig oder Zuviel von leerem Raum? Leerraum am ungรผnstigen Ort? So schulen Sie Ihr Auge fรผr das Gestaltungsthema „negativer Raum„.
Nach dieser รbung werden Sie bestimmt bewusster mit dem leeren Raum im Bild umgehen. Sie werden beim Gestalten von Bildern dieses Werkzeug im Hinterkopf haben und einsetzen, wann es wichtig und Ihrer Meinung nach auch richtig ist.
Negativer Raum in der Fotografie ist ein wichtiges Gestaltungselement. Aber ich will doch mรถglichst viel auf mein Bild bringen. Wirklich? In diesem Artikel betrachten wir den negativen Raum im Bild. Man kann ihn auch als Leerraum bezeichnen. Je nach Motiv-Situation braucht es mehr oder weniger negativen Raum im Bild.
Als Leerraum wird der Bildanteil bezeichnet, der keinen konkreten Inhalt aufweist, nicht vom Hauptmotiv ablenkt und als Gestaltungsmittel bei der Malerei und Fotografie angewendet wird. Wie der goldene Schnitt ist der negative Raum ein Thema, mit dem Sie sich auskennen sollten.
Negativer Raum in der Fotografie
Viele Anfรคngerinnen und Anfรคnger, die erste mit dem Fotografieren begonnen haben, setzen den Bildausschnitt um ein Motiv zu knapp. Meist mit dem Ziel, den Fokus auf das Hauptmotiv zu legen und nicht speziell darauf achten zu mรผssen, was rundherum noch alles ablenken kรถnnte. Mit dem negativen Raum kรถnnen Sie „spielen“ und die Bildwirkung deutlich verbessern.
Viele Motive benรถtigen einen bestimmten Leerraum im Bild, damit ein Gleichgewicht zum Hauptmotiv entsteht. Manche Bildmotive kommen mit sehr wenig oder gar keinem Leerraum aus, andere „schreien“ geradezu nach mehr. In der Fotografie ist der negative Raum ein Gestaltungsmittel, um nicht das ganze Bild mit ablenkenden Informationen zu fรผllen.
Das Bild mit dem Blick einer Brunnenfigur wรผrde viel weniger gut wirken, wenn der negative Raum im Bild geringer wรคre. Die beiden Augen beschreiben eine Diagonale, welche von der rechten oberen Ecke gegen die Bildmitte fรผhrt. Der (weisse) negative Raum im Bild erzeugt ein Gegengewicht zum angeschnittenen Gesicht der Brunnenfigur – dem positiven Raum.
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Leerraum und Bildaussage
Je nach Grรถsse des Leerraumes, erhรคlt Ihre Aufnahme eine andere Aussage. Der Leerraum um Ihr Motiv herum steuert die Wirkung Ihres Motivs. Befindet sich ein Motiv in der Bildmitte und rechts und links ein gleichgrosser negativer Raum, wirkt es statisch und eher langweilig. Mit dem Variieren der beidseitigen Leerrรคume bringen Sie mehr Leben ins Bild.
Ein Blick einer Person oder eines Tieres in eine Richtung fordert in der Regel negativen Raum in Blickrichtung. Ganz provokativ kรถnnen Sie diese Gestaltungsmรถglichkeit ignorieren und den Blick ganz an den Rand stellen, wie im folgenden Bild. Der Blick gleitet scheinbar zum Bild hinaus. Auch das fรผhrt zu einer Bildaussage. Seien sie mutig!
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Negativer Raum und Bildformat
Wรคhrend ein Bild im quadratischen Format schon eine rechte Herausforderung bezรผglich Leerraums darstellt, kรถnnen Sie beim Querformat links und rechts, beim Hochformat oben und unten Leerraum gut platzieren. Das quadratische Format funktioniert da ein bisschen anders, weil die Seitenlรคngen identisch sind.
Mit dem Leerraum im Bild experimentieren
รbung: Suchen Sie sich ein Motiv, welches Sie in einem negativen Raum positionieren kรถnnen. Als negativer Raum kรถnnen Sie eine helle Fassade, der blaue oder weisse Himmel (das Bild mit dem Gesicht ist an einem Tag mit schlechtem Wetter entstanden), eine grรผne Wiese, ein unscharfer monochromer Hintergrund, eine Schattenpartie usw. nehmen. Wichtig ist, dass der negative Raum nicht vom eigentlichen Motiv ablenkt.
Nun positionieren Sie Ihr Motiv an unterschiedlichen Orten im Bild: In der Mitte, rechts, links, rechts oben, links unten. Fotografieren Sie Ihr Motiv einmal grรถsser, fast Bild fรผllend, dann kleiner und am Schluss ganz klein. Machen Sie bei dieser รbung viele Fotos. Experimentieren Sie und รผberlegen Sie sich noch nicht zu viel.
Bilder zuhause am Computer vergleichen
In Ruhe kรถnnen Sie am Computer Ihre Bilder betrachten und die unterschiedlichen Wirkungsweisen des negativen Raumes im Bild begutachten. Oder vielleicht bringt Sie das Betrachten der Experiment-Aufnahmen am Kameradisplay gleich noch auf neue Ideen?
Klicken Sie auf eines der unteren Vorschaubilder und sehen Sie sich die unterschiedliche Wirkung des Leerraumes an. Mit Pfeiltasten navigieren Sie von Bild zu Bild. Mir gefรคllt das dritte Bild der ersten Zeile am besten. Aber andere Varianten – zweites Bild, erste Zeile – oder das erste Bild in der mittleren Zeile finde ich attraktiv.
Zuhause am Computer betrachten Sie nun die unterschiedlichen Bilder. Wo passt der negative Raum und die Position des Motivs – der positive Raum – am besten? Was funktioniert nicht? Ein Bild soll eine gewisse Ruhe vermitteln, das Auge des Betrachters fรผhren. รberlegen Sie sich bei den Bildern, die Ihnen รผberhaupt nicht gefallen, WARUM sie Ihnen nicht gefallen: Ist es die Lage des Motivs? Das Zuwenig oder Zuviel von leerem Raum? Leerraum am ungรผnstigen Ort? So schulen Sie Ihr Auge fรผr das Gestaltungsthema „negativer Raum„.
Nach dieser รbung werden Sie bestimmt bewusster mit dem leeren Raum im Bild umgehen. Sie werden beim Gestalten von Bildern dieses Werkzeug im Hinterkopf haben und einsetzen, wann es wichtig und Ihrer Meinung nach auch richtig ist.
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Wie verรคndere ich den Leerraum im Bild?
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Dieser Artikel ist Teil des รผber 660 Seiten starken Digitipps eBook.
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Seitencode: dt635, Negativraum
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