Negativer Raum in der Fotografie ist ein wichtiges Gestaltungselement. Aber ich will doch möglichst viel auf mein Bild bringen. Wirklich? In diesem Artikel betrachten wir den negativen Raum im Bild. Man kann ihn auch als Leerraum bezeichnen. Je nach Motiv-Situation braucht es mehr oder weniger negativen Raum im Bild.
Als Leerraum wird der Bildanteil bezeichnet, der keinen konkreten Inhalt aufweist, nicht vom Hauptmotiv ablenkt und als Gestaltungsmittel bei der Malerei und Fotografie angewendet wird. Wie der goldene Schnitt ist der negative Raum ein Thema, mit dem Sie sich auskennen sollten.
Negativer Raum in der Fotografie
Viele Anfängerinnen und Anfänger, die erste mit dem Fotografieren begonnen haben, setzen den Bildausschnitt um ein Motiv zu knapp. Meist mit dem Ziel, den Fokus auf das Hauptmotiv zu legen und nicht speziell darauf achten zu müssen, was rundherum noch alles ablenken könnte. Mit dem negativen Raum können Sie „spielen“ und die Bildwirkung deutlich verbessern.
Viele Motive benötigen einen bestimmten Leerraum im Bild, damit ein Gleichgewicht zum Hauptmotiv entsteht. Manche Bildmotive kommen mit sehr wenig oder gar keinem Leerraum aus, andere „schreien“ geradezu nach mehr. In der Fotografie ist der negative Raum ein Gestaltungsmittel, um nicht das ganze Bild mit ablenkenden Informationen zu füllen.
Das Bild mit dem Blick einer Brunnenfigur würde viel weniger gut wirken, wenn der negative Raum im Bild geringer wäre. Die beiden Augen beschreiben eine Diagonale, welche von der rechten oberen Ecke gegen die Bildmitte führt. Der (weisse) negative Raum im Bild erzeugt ein Gegengewicht zum angeschnittenen Gesicht der Brunnenfigur – dem positiven Raum.
Je nach Grösse des Leerraumes, erhält Ihre Aufnahme eine andere Aussage. Der Leerraum um Ihr Motiv herum steuert die Wirkung Ihres Motivs. Befindet sich ein Motiv in der Bildmitte und rechts und links ein gleichgrosser negativer Raum, wirkt es statisch und eher langweilig. Mit dem Variieren der beidseitigen Leerräume bringen Sie mehr Leben ins Bild.
Ein Blick einer Person oder eines Tieres in eine Richtung fordert in der Regel negativen Raum in Blickrichtung. Ganz provokativ können Sie diese Gestaltungsmöglichkeit ignorieren und den Blick ganz an den Rand stellen, wie im folgenden Bild. Der Blick gleitet scheinbar zum Bild hinaus. Auch das führt zu einer Bildaussage. Seien sie mutig!
Während ein Bild im quadratischen Format schon eine rechte Herausforderung bezüglich Leerraum darstellt, können Sie beim Querformat links und rechts, beim Hochformat oben und unten Leerraum gut platzieren. Das quadratische Format funktioniert da ein bisschen anders, weil die Seitenlängen identisch sind.
Mit dem Leerraum im Bild experimentieren
Übung: Suchen Sie sich ein Motiv, welches Sie in einem negativen Raum positionieren können. Als negativer Raum können Sie eine helle Fassade, der blaue oder weisse Himmel (das Bild mit dem Gesicht ist an einem Tag mit schlechtem Wetter entstanden), eine grüne Wiese, ein unscharfer monochromer Hintergrund, eine Schattenpartie usw. nehmen. Wichtig ist, dass der negative Raum nicht vom eigentlichen Motiv ablenkt.
Nun positionieren Sie Ihr Motiv an unterschiedlichen Orten im Bild: In der Mitte, rechts, links, rechts oben, links unten. Fotografieren Sie Ihr Motiv einmal grösser, fast Bild füllend, dann kleiner und am Schluss ganz klein. Machen Sie bei dieser Übung viele Fotos. Experimentieren Sie und überlegen Sie sich noch nicht zu viel.
Bilder zuhause am Computer vergleichen
In Ruhe können Sie am Computer Ihre Bilder betrachten und die unterschiedlichen Wirkungsweisen des negativen Raumes im Bild begutachten. Oder vielleicht bringt Sie das Betrachten der Experiment-Aufnahmen am Kameradisplay gleich noch auf neue Ideen?
Klicken Sie auf eines der unteren Vorschaubilder und sehen Sie sich die unterschiedliche Wirkung des Leerraumes an. Mit Pfeiltasten navigieren Sie von Bild zu Bild. Mir gefällt das dritte Bild der ersten Zeile am besten. Aber andere Varianten – zweites Bild, erste Zeile – oder das erste Bild in der mittleren Zeile finde ich attraktiv.
Zuhause am Computer betrachten Sie nun die unterschiedlichen Bilder. Wo passt der negative Raum und die Position des Motivs – der positive Raum – am besten? Was funktioniert nicht? Ein Bild soll eine gewisse Ruhe vermitteln, das Auge des Betrachters führen. Ãœberlegen Sie sich bei den Bildern, die Ihnen überhaupt nicht gefallen, WARUM sie Ihnen nicht gefallen: Ist es die Lage des Motivs? Das Zuwenig oder Zuviel von leerem Raum? Leerraum am ungünstigen Ort? So schulen Sie Ihr Auge für das Gestaltungsthema „negativer Raum„.
Nach dieser Ãœbung werden Sie bestimmt bewusster mit dem leeren Raum im Bild umgehen. Sie werden beim Gestalten von Bildern dieses Werkzeug im Hinterkopf haben und einsetzen, wann es wichtig und Ihrer Meinung nach auch richtig ist.
Negativer Raum in der Fotografie ist ein wichtiges Gestaltungselement. Aber ich will doch möglichst viel auf mein Bild bringen. Wirklich? In diesem Artikel betrachten wir den negativen Raum im Bild. Man kann ihn auch als Leerraum bezeichnen. Je nach Motiv-Situation braucht es mehr oder weniger negativen Raum im Bild.
Als Leerraum wird der Bildanteil bezeichnet, der keinen konkreten Inhalt aufweist, nicht vom Hauptmotiv ablenkt und als Gestaltungsmittel bei der Malerei und Fotografie angewendet wird. Wie der goldene Schnitt ist der negative Raum ein Thema, mit dem Sie sich auskennen sollten.
Negativer Raum in der Fotografie
Viele Anfängerinnen und Anfänger, die erste mit dem Fotografieren begonnen haben, setzen den Bildausschnitt um ein Motiv zu knapp. Meist mit dem Ziel, den Fokus auf das Hauptmotiv zu legen und nicht speziell darauf achten zu müssen, was rundherum noch alles ablenken könnte. Mit dem negativen Raum können Sie „spielen“ und die Bildwirkung deutlich verbessern.
Viele Motive benötigen einen bestimmten Leerraum im Bild, damit ein Gleichgewicht zum Hauptmotiv entsteht. Manche Bildmotive kommen mit sehr wenig oder gar keinem Leerraum aus, andere „schreien“ geradezu nach mehr. In der Fotografie ist der negative Raum ein Gestaltungsmittel, um nicht das ganze Bild mit ablenkenden Informationen zu füllen.
Das Bild mit dem Blick einer Brunnenfigur würde viel weniger gut wirken, wenn der negative Raum im Bild geringer wäre. Die beiden Augen beschreiben eine Diagonale, welche von der rechten oberen Ecke gegen die Bildmitte führt. Der (weisse) negative Raum im Bild erzeugt ein Gegengewicht zum angeschnittenen Gesicht der Brunnenfigur – dem positiven Raum.
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Leerraum und Bildaussage
Je nach Grösse des Leerraumes, erhält Ihre Aufnahme eine andere Aussage. Der Leerraum um Ihr Motiv herum steuert die Wirkung Ihres Motivs. Befindet sich ein Motiv in der Bildmitte und rechts und links ein gleichgrosser negativer Raum, wirkt es statisch und eher langweilig. Mit dem Variieren der beidseitigen Leerräume bringen Sie mehr Leben ins Bild.
Ein Blick einer Person oder eines Tieres in eine Richtung fordert in der Regel negativen Raum in Blickrichtung. Ganz provokativ können Sie diese Gestaltungsmöglichkeit ignorieren und den Blick ganz an den Rand stellen, wie im folgenden Bild. Der Blick gleitet scheinbar zum Bild hinaus. Auch das führt zu einer Bildaussage. Seien sie mutig!
» Übungen besser fotografieren lernen | » Dias und Negative digitalisieren | » Herbstblätter fotografieren
Negativer Raum und Bildformat
Während ein Bild im quadratischen Format schon eine rechte Herausforderung bezüglich Leerraum darstellt, können Sie beim Querformat links und rechts, beim Hochformat oben und unten Leerraum gut platzieren. Das quadratische Format funktioniert da ein bisschen anders, weil die Seitenlängen identisch sind.
Mit dem Leerraum im Bild experimentieren
Übung: Suchen Sie sich ein Motiv, welches Sie in einem negativen Raum positionieren können. Als negativer Raum können Sie eine helle Fassade, der blaue oder weisse Himmel (das Bild mit dem Gesicht ist an einem Tag mit schlechtem Wetter entstanden), eine grüne Wiese, ein unscharfer monochromer Hintergrund, eine Schattenpartie usw. nehmen. Wichtig ist, dass der negative Raum nicht vom eigentlichen Motiv ablenkt.
Nun positionieren Sie Ihr Motiv an unterschiedlichen Orten im Bild: In der Mitte, rechts, links, rechts oben, links unten. Fotografieren Sie Ihr Motiv einmal grösser, fast Bild füllend, dann kleiner und am Schluss ganz klein. Machen Sie bei dieser Übung viele Fotos. Experimentieren Sie und überlegen Sie sich noch nicht zu viel.
Bilder zuhause am Computer vergleichen
In Ruhe können Sie am Computer Ihre Bilder betrachten und die unterschiedlichen Wirkungsweisen des negativen Raumes im Bild begutachten. Oder vielleicht bringt Sie das Betrachten der Experiment-Aufnahmen am Kameradisplay gleich noch auf neue Ideen?
Klicken Sie auf eines der unteren Vorschaubilder und sehen Sie sich die unterschiedliche Wirkung des Leerraumes an. Mit Pfeiltasten navigieren Sie von Bild zu Bild. Mir gefällt das dritte Bild der ersten Zeile am besten. Aber andere Varianten – zweites Bild, erste Zeile – oder das erste Bild in der mittleren Zeile finde ich attraktiv.
Zuhause am Computer betrachten Sie nun die unterschiedlichen Bilder. Wo passt der negative Raum und die Position des Motivs – der positive Raum – am besten? Was funktioniert nicht? Ein Bild soll eine gewisse Ruhe vermitteln, das Auge des Betrachters führen. Ãœberlegen Sie sich bei den Bildern, die Ihnen überhaupt nicht gefallen, WARUM sie Ihnen nicht gefallen: Ist es die Lage des Motivs? Das Zuwenig oder Zuviel von leerem Raum? Leerraum am ungünstigen Ort? So schulen Sie Ihr Auge für das Gestaltungsthema „negativer Raum„.
Nach dieser Ãœbung werden Sie bestimmt bewusster mit dem leeren Raum im Bild umgehen. Sie werden beim Gestalten von Bildern dieses Werkzeug im Hinterkopf haben und einsetzen, wann es wichtig und Ihrer Meinung nach auch richtig ist.
» Der richtige Bildausschnitt | » Checkliste Bildgestaltung
Wie verändere ich den Leerraum im Bild?
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Seitencode: dt635, Negativraum
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