Optimale Farbkorrektur und Belichtung kรถnnen Sie mit Hilfe des SpyderCubes, einem kleinen Wรผrfel mit Silberkugel, an Ihrem Computer sehr einfach durchfรผhren. Das eignet sich vor allem fรผr Aufnahmen, in denen die optimale Farbgebung und Tonwertverteilung wichtig ist.
Trotz ausgefeilter Kameraelektronik ist es sehr schwierig, vor Ort den richtigen Weissabgleich und die perfekte Belichtung zu ermitteln und im digitalen Bild umzusetzen. Mit einer RAW-Aufnahme kรถnnen Sie den Weissabgleich und in gewissem Rahmen eine Optimierung der Belichtung perfekt am Computer vornehmen. Der SpyderCube kann Ihnen eine grosse Hilfe dabei sein.
In diesem Artikel zeige ich Ihnen, wie Sie mit dem SpyderCube und der Kalibrierung von RAW-Bildern vorgehen kรถnnen. Den SpyderCuber erhalten Sie in Fotofachgeschรคften oder im Online-Handel.
Optimale Farbkorrektur und Belichtung mit SpyderCube
SkyperCube Farbwerte und Belichtung optimal korrigieren
Auf dem SpyderCube finden Sie folgende Elemente:
Chromkugel (1)
Die Chromkugel ist fรผr das Analysieren der Glanzlichter wichtig. Glanzlichter sind die hellsten Bildstellen, die keine Zeichnung mehr aufweisen.
Graue Seitenflรคchen (2)
Mit den grauen Flรคchen kรถnnen Sie den perfekten Weissabgleich vornehmen.
Weisse Seitenflรคchen (3)
Mit den weissen Flรคchen stellen Sie die Lichter und Weiss ein, damit diese gerade noch eine Zeichnung vorweisen.
Schwarze Seitenflรคchen (4)
Die schwarze Flรคche hilft Ihnen, die Schatten in Bezug zum Schwarzpunkt genau einzustellen. In Schattenflรคchen mรถchte man in der Regel noch Zeichnung haben.
Schwarzfalle (5)
Mit der Schwarzfalle wird das absolute Schwarz definiert, welches keine oder kaum mehr Zeichnung aufweist.
Stativgewinde (6) Sie kรถnnen den SpyderCube auf dem Sockel aufstellen, auf einem Stativ positionieren oder aufhรคngen.
Um Ihnen zu zeigen, wie Sie die optimale Farbkorrektur und Belichtung mit dem SpyderCube umsetzen kรถnnen, habe ich ein kleines Setting mit einem grossen Bogen von weissem Papier und einer Farbschachtel aufgestellt. Das Licht kommt von rechts durch das Fenster. Der Himmel ist bewรถlkt, das Licht deshalb „weich“.
Den SpyderCube hรคngen Sie an der gewรผnschten Stelle mit ins Bild. Sie kรถnnen diesen auch auf ein Stativ schrauben (Gewinde unten vorhanden) oder einfach aufstellen. Achten Sie darauf, dass beide Grau- und Weissflรคchen gut zu sehen sind. Zudem sollte die sogenannte LICHTFALLE – welche reines Schwarz anzeigt und in der Mitte der schwarzen Flรคche zu finden ist – ebenfalls gut sichtbar sein.
Sie machen eine Aufnahme, bei der der SpyderCube mit im Bild ist – und danach das Bild ohne ihn.
Das Bild habe ich bewusst etwas knapp belichtet, um die optimale Farbkorrektur und Belichtung gut zeigen zu kรถnnen. So sieht das unbearbeitete RAW-Bild aus:
Bildbearbeitung – optimale Farbkorrektur und Belichtung mit SpyderCube
Im Beispiel verwende ich Lightroom Classic, das funktioniert aber auch in anderen Bildbearbeitungs-Programmen.
Schritt 1: Weissabgleich
รffnen Sie das Bild mit dem SpyderCube darauf.
Wechseln Sie zum ENTWICKELN-Modus.
Nehmen Sie unter GRUNDEINSTELLUNGEN die Weissabgleich-Pipette und klicken Sie auf die hellere der beiden Grauflรคchen. Diese zeigt die primรคre Lichtquelle – die sogenannte Hauptlichtquelle.
Die Farbtemperatur wird im Bild von 6700 Kelvin auf 5500 Kelvin korrigiert. Die Grauflรคche besteht aus einem 18%igen Grau und ist ideal fรผr eine Kalibrierung der Farben. Das Resultat im Vergleich zum Originalbild:
links ohne Korrektur mit 6700 Kelvin, rechts mit SpyderCube und Weissabgleich korrigiert auf 5500 Kelvin
Schritt 2: Belichtung anpassen
Klicken Sie oben im Histogramm auf die Pfeile ganz links (1) und rechts oben (2). Damit stellen Sie die รber- und Unterbelichtungswarnung ein, welche in meinem Bild Stellen, welche nur noch rein schwarz oder weiss sind (Clipping / Beschneidungen) anzeigen wรผrden.
Korrigieren Sie die Belichtung so, dass keine Farbkanรคle „beschnitten“ werden. Das sehen Sie auch im Histogramm, das bei (1) und (2) keine hell leuchtenden Pfeile (bei 1 leuchtet er) anzeigen darf.
Ich habe die Belichtung nun auf + 1.70 angepasst. Nur in der Kugel des SpyderCubes gibt es eine Beschneidung der Glanzlichter (siehe Pfeil beim nรคchsten Bild). Das ist ok so.
Glanzlicht beschnitten – nur in der Kugel gibt es eine Lichter-Beschneidung (Clipping)
Schritt 3: Farbe weiss anpassen
Nun fahren Sie mit der Pipette รผber die hellere, weisse Flรคche (1) und korrigieren den Bereich LICHTER und WEISS, bis der Wert zwischen 90 und 96% ist (2). 100% wรคre reines Weiss. Ich mรถchte aber in den hellsten Bildpartien noch Zeichnung haben.
Hier sehen Sie die Korrektur der LICHTER und WEISS im Entwickeln-Modul von Lightroom:
Schritt 4: Schwarztรถne anpassen
Nun passe ich noch die dunklen Tรถne, die Schwarztรถne an. Die Lichtfalle enthรคlt Schatten, deshalb sollte diese Flรคche praktisch reines Schwarz sein. Ich fahre mit der Pipette wieder รผber den Kreis der LICHTFALLE und stelle den Wert von SCHWARZ so ein, dass keine Kanalbeschneidung (รberbelichtungswarnung) stattfindet, sondern der Wert etwa 0.2 % betrรคgt. Die Schattenpartien um die Lichtfalle sollen einen Wert von etwa 5 bis 6 %, also noch Zeichnung in den Schatten, aufweisen. Ich senke den Regler der Tiefen ab, bis der Wert zwischen 5 und 6 % liegt.
Nun kontrolliere ich nochmals den Weisswert und schliesse damit die optimale Farbkorrektur und Belichtung ab.
Alternativ kรถnnen Sie beim Weiss- und Schwarzwert, aber auch bei Tiefen und Lichter beim Verschieben des Reglers die ALT-Taste gedrรผckt halten. Sobald eine Beschneidung eintritt, sehen Sie die Position des Clippings auf Ihrem Bild.
Korrekturen auf alle Bilder dieser Serie kopieren
Ich habe das Bild mit dem SpyderCube korrigiert. Nun kann ich in Lightroom die Grundkorrektur auf alle Bilder des gleichen Settings รผbernehmen.
Markieren Sie im Entwickeln-Modul in der Bildlaufleiste unten zuerst das korrigierte Bild mit dem SpyderCube (1), anschliessend alle Bilder (2), auf die Sie die gleiche Grundkorrektur ausรผben mรถchten.
Klicken Sie nun auf den Button SYNCHRONISIEREN. Falls der nicht vorhanden ist, befinden Sie sich vermutlich im BIBLIOTHEK-Modul von Lightroom.
Im grossen EINSTELLUNGSFENSTER kรถnnen Sie nun auswรคhlen, welche Korrekturschritte synchronisiert werden sollen. Bei (1) kรถnnen Sie ALLE AUSWรHLEN, bei (2) NICHTS AUSWรHLEN und einzelne wieder wรคhlen. Ich wรคhle ALLE AUSWรHLEN (1) und klicke unten auf SYNCHRONISIEREN. Alle markierten Bilder werden nun um die genau gleichen Werte korrigiert. Sie kรถnnen bei jedem einzelnen Bild die Korrekturen verรคndern oder widerrufen.
Als Alternative kรถnnten Sie nur die betroffenen Bereiche WEISSABGLEICH (4) und BASIS-TONWERTE (5) einschliessen. Diese haben ich auch im Beispielbild verรคndert.
Nun ist das Bild (ohne den SpyderCube) die optimale Farbkorrektur und Belichtung, wie ich sie auf dem Bild mit dem SpyderCube eingestellt habe.
Bild nach der Synchronisierung: links vor der Korrektur, rechts nach der Korrektur
Fazit: Cube oder Graukarte?
Die genaue Farbabstimmung (Weissabgleich) kรถnnen Sie mit einer Graukarte ebenfalls sehr gut vornehmen. Der Vorteil des SpyderCube ist das kompakte Format – ein Wรผrfel mit knapp 4 cm Seitenlรคnge, der in jede Tasche passt – und dass er zusรคtzlich eine genaue Bestimmung des Tonwertumfangs ermรถglicht.
Optimale Farbkorrektur und Belichtung kรถnnen Sie mit Hilfe des SpyderCubes, einem kleinen Wรผrfel mit Silberkugel, an Ihrem Computer sehr einfach durchfรผhren. Das eignet sich vor allem fรผr Aufnahmen, in denen die optimale Farbgebung und Tonwertverteilung wichtig ist.
Trotz ausgefeilter Kameraelektronik ist es sehr schwierig, vor Ort den richtigen Weissabgleich und die perfekte Belichtung zu ermitteln und im digitalen Bild umzusetzen. Mit einer RAW-Aufnahme kรถnnen Sie den Weissabgleich und in gewissem Rahmen eine Optimierung der Belichtung perfekt am Computer vornehmen. Der SpyderCube kann Ihnen eine grosse Hilfe dabei sein.
In diesem Artikel zeige ich Ihnen, wie Sie mit dem SpyderCube und der Kalibrierung von RAW-Bildern vorgehen kรถnnen. Den SpyderCuber erhalten Sie in Fotofachgeschรคften oder im Online-Handel.
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Optimale Farbkorrektur und Belichtung mit SpyderCube
Auf dem SpyderCube finden Sie folgende Elemente:
Chromkugel (1)
Die Chromkugel ist fรผr das Analysieren der Glanzlichter wichtig. Glanzlichter sind die hellsten Bildstellen, die keine Zeichnung mehr aufweisen.
Graue Seitenflรคchen (2)
Mit den grauen Flรคchen kรถnnen Sie den perfekten Weissabgleich vornehmen.
Weisse Seitenflรคchen (3)
Mit den weissen Flรคchen stellen Sie die Lichter und Weiss ein, damit diese gerade noch eine Zeichnung vorweisen.
Schwarze Seitenflรคchen (4)
Die schwarze Flรคche hilft Ihnen, die Schatten in Bezug zum Schwarzpunkt genau einzustellen. In Schattenflรคchen mรถchte man in der Regel noch Zeichnung haben.
Schwarzfalle (5)
Mit der Schwarzfalle wird das absolute Schwarz definiert, welches keine oder kaum mehr Zeichnung aufweist.
Stativgewinde (6)
Sie kรถnnen den SpyderCube auf dem Sockel aufstellen, auf einem Stativ positionieren oder aufhรคngen.
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Vorbereitung mit dem SpyderCube
Um Ihnen zu zeigen, wie Sie die optimale Farbkorrektur und Belichtung mit dem SpyderCube umsetzen kรถnnen, habe ich ein kleines Setting mit einem grossen Bogen von weissem Papier und einer Farbschachtel aufgestellt. Das Licht kommt von rechts durch das Fenster. Der Himmel ist bewรถlkt, das Licht deshalb „weich“.
Den SpyderCube hรคngen Sie an der gewรผnschten Stelle mit ins Bild. Sie kรถnnen diesen auch auf ein Stativ schrauben (Gewinde unten vorhanden) oder einfach aufstellen. Achten Sie darauf, dass beide Grau- und Weissflรคchen gut zu sehen sind. Zudem sollte die sogenannte LICHTFALLE – welche reines Schwarz anzeigt und in der Mitte der schwarzen Flรคche zu finden ist – ebenfalls gut sichtbar sein.
Sie machen eine Aufnahme, bei der der SpyderCube mit im Bild ist – und danach das Bild ohne ihn.
Ich fotografierte mit der Nikon D750, dem Tamron f/2.8 24-70 mm, 70 mm KB, 1/90s, f/5.6, ISO 280.
Das Bild habe ich bewusst etwas knapp belichtet, um die optimale Farbkorrektur und Belichtung gut zeigen zu kรถnnen. So sieht das unbearbeitete RAW-Bild aus:
Bildbearbeitung – optimale Farbkorrektur und Belichtung mit SpyderCube
Im Beispiel verwende ich Lightroom Classic, das funktioniert aber auch in anderen Bildbearbeitungs-Programmen.
Schritt 1: Weissabgleich
Die Farbtemperatur wird im Bild von 6700 Kelvin auf 5500 Kelvin korrigiert. Die Grauflรคche besteht aus einem 18%igen Grau und ist ideal fรผr eine Kalibrierung der Farben. Das Resultat im Vergleich zum Originalbild:
Schritt 2: Belichtung anpassen
Klicken Sie oben im Histogramm auf die Pfeile ganz links (1) und rechts oben (2). Damit stellen Sie die รber- und Unterbelichtungswarnung ein, welche in meinem Bild Stellen, welche nur noch rein schwarz oder weiss sind (Clipping / Beschneidungen) anzeigen wรผrden.
Korrigieren Sie die Belichtung so, dass keine Farbkanรคle „beschnitten“ werden. Das sehen Sie auch im Histogramm, das bei (1) und (2) keine hell leuchtenden Pfeile (bei 1 leuchtet er) anzeigen darf.
Ich habe die Belichtung nun auf + 1.70 angepasst. Nur in der Kugel des SpyderCubes gibt es eine Beschneidung der Glanzlichter (siehe Pfeil beim nรคchsten Bild). Das ist ok so.
Schritt 3: Farbe weiss anpassen
Nun fahren Sie mit der Pipette รผber die hellere, weisse Flรคche (1) und korrigieren den Bereich LICHTER und WEISS, bis der Wert zwischen 90 und 96% ist (2). 100% wรคre reines Weiss. Ich mรถchte aber in den hellsten Bildpartien noch Zeichnung haben.
Hier sehen Sie die Korrektur der LICHTER und WEISS im Entwickeln-Modul von Lightroom:
Schritt 4: Schwarztรถne anpassen
Nun passe ich noch die dunklen Tรถne, die Schwarztรถne an. Die Lichtfalle enthรคlt Schatten, deshalb sollte diese Flรคche praktisch reines Schwarz sein. Ich fahre mit der Pipette wieder รผber den Kreis der LICHTFALLE und stelle den Wert von SCHWARZ so ein, dass keine Kanalbeschneidung (รberbelichtungswarnung) stattfindet, sondern der Wert etwa 0.2 % betrรคgt. Die Schattenpartien um die Lichtfalle sollen einen Wert von etwa 5 bis 6 %, also noch Zeichnung in den Schatten, aufweisen. Ich senke den Regler der Tiefen ab, bis der Wert zwischen 5 und 6 % liegt.
Nun kontrolliere ich nochmals den Weisswert und schliesse damit die optimale Farbkorrektur und Belichtung ab.
Alternativ kรถnnen Sie beim Weiss- und Schwarzwert, aber auch bei Tiefen und Lichter beim Verschieben des Reglers die ALT-Taste gedrรผckt halten. Sobald eine Beschneidung eintritt, sehen Sie die Position des Clippings auf Ihrem Bild.
Korrekturen auf alle Bilder dieser Serie kopieren
Ich habe das Bild mit dem SpyderCube korrigiert. Nun kann ich in Lightroom die Grundkorrektur auf alle Bilder des gleichen Settings รผbernehmen.
Markieren Sie im Entwickeln-Modul in der Bildlaufleiste unten zuerst das korrigierte Bild mit dem SpyderCube (1), anschliessend alle Bilder (2), auf die Sie die gleiche Grundkorrektur ausรผben mรถchten.
Klicken Sie nun auf den Button SYNCHRONISIEREN. Falls der nicht vorhanden ist, befinden Sie sich vermutlich im BIBLIOTHEK-Modul von Lightroom.
Im grossen EINSTELLUNGSFENSTER kรถnnen Sie nun auswรคhlen, welche Korrekturschritte synchronisiert werden sollen. Bei (1) kรถnnen Sie ALLE AUSWรHLEN, bei (2) NICHTS AUSWรHLEN und einzelne wieder wรคhlen. Ich wรคhle ALLE AUSWรHLEN (1) und klicke unten auf SYNCHRONISIEREN. Alle markierten Bilder werden nun um die genau gleichen Werte korrigiert. Sie kรถnnen bei jedem einzelnen Bild die Korrekturen verรคndern oder widerrufen.
Als Alternative kรถnnten Sie nur die betroffenen Bereiche WEISSABGLEICH (4) und BASIS-TONWERTE (5) einschliessen. Diese haben ich auch im Beispielbild verรคndert.
Nun ist das Bild (ohne den SpyderCube) die optimale Farbkorrektur und Belichtung, wie ich sie auf dem Bild mit dem SpyderCube eingestellt habe.
Fazit: Cube oder Graukarte?
Die genaue Farbabstimmung (Weissabgleich) kรถnnen Sie mit einer Graukarte ebenfalls sehr gut vornehmen. Der Vorteil des SpyderCube ist das kompakte Format – ein Wรผrfel mit knapp 4 cm Seitenlรคnge, der in jede Tasche passt – und dass er zusรคtzlich eine genaue Bestimmung des Tonwertumfangs ermรถglicht.
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