Malen mit der Kamera ist eine Form der experimentellen Fotografie, bei der der Fokus nicht auf der Schärfe liegt. Durch kräftige Bewegungen der Kamera während des Auslösens erzeugen Sie einen beeindruckenden Verwischeffekt.
Das Wort „Fotografie“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „mit Licht malen“. Malen Sie Bilder mit Ihrer Kamera. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und kreieren Sie interessante, impressionistische Effekte. Das Faszinierende daran ist, dass kein Bild dem anderen gleicht – jedes Foto ist ein Unikat, das nicht wiederholt werden kann.
Den DigiSpick – ein PDF zum Ausdrucken – finden Sie am Ende des Artikels.
Malen mit der Kamera, Nikon D7000, Nikkor f/1.8 50 mm, 75 mm KB 1/15s, f/5.6, ISO 100, Kreisbewegung
Malen mit der Kamera – meine Erfahrung
Eigentlich war ich unterwegs, um einen Weg zu fotografieren, der in den herbstlichen Wald führt. Die bunten Blätter, der lange Weg und das besondere Lichtspiel waren mir bei früheren Spaziergängen schon oft aufgefallen. Doch heute, als ich endlich meine Kamera dabei hatte, war das Licht schlecht und die Stimmung eher trüb. Abgesehen von ein paar Herbstblättern auf dem Waldboden fand ich kein lohnendes Motiv und wollte die Kamera schon wegpacken. » Scharfe Fotos schiessen
Da dachte ich an die Lomo-Fotografie: Aus der Hüfte heraus möglichst viele spontane Aufnahmen zu machen. Unter hunderten von Fotos könnte schliesslich eines mit einem besonderen Effekt dabei sein. Ich bewegte die Kamera beim Auslösen, ohne durch den Sucher zu schauen, stellte eine längere Verschlusszeit von 1/10 Sekunde ein, damit die Bilder auf keinen Fall scharf sind. Am Ende wollte ich mich überraschen lassen, welche „Perlen“ unter den Bildern vielleicht verborgen sind.
Während ich ging, bewegte ich die Kamera und drückte immer wieder ab, wobei ich sie möglichst stark veriss. Manchmal blieb ich stehen, wenn ich eine interessante Farbkombination entdeckte, und macht mit wilden Auf- und Abbewegungen sowie kreisenden und diagonalen Bewegungen Bild um Bild.
Blumenwiese – Malen mit der Kamera, Nikon D7000, Nikkor f/1.8 50 mm, 75 mm KB, 1/8s, f/8, ISO 100, Kreisbewegungen
Zögern Sie nicht, kreativ zu sein! Schon bald werden Sie Farbkombinationen entdecken, die sich hervorragend für das Malen mit der Digitalkamera eignen. Haben Sie Mut und lassen Sie den Perfektionismus hinter sich.
Fussgängerstreifen, Nikon D5300, Nikkor f/1.8 50 mm, 75 mm KB, 1/30s, f/9.5, ISO 100, diagonal geschwenktChinaschilf – Malen mit der Kamera, Nikon D5300, Nikkor f/1.8 50 mm, 75 mm KB, 1/45s, f/16, ISO 100, diagonal geschwenkt
Sie benötigen keine spezielle Kamera; entscheidend ist, dass Sie die Verschlusszeit selbst einstellen können. Das ist auch mit den meisten Handy-Kameras möglich.
Wenn Sie aus der Hüfte heraus fotografieren möchten, ist eine Brennweite von 50 mm ideal für den Einstieg. Später können Sie dann mit anderen Brennweiten experimentieren, um verschiedene Effekte zu erzielen.
Bei viel Umgebungslicht kann ein Graufilter (ND-Filter) hilfreich sein, da er einen Teil des Lichts absorbiert und längere Verschlusszeiten bei Tageslicht ermöglicht.
Für kontrollierte Bewegungen können Sie zudem ein Stativ verwenden.
Fliesen, Nikon D5600, Sigma f/2.8-4 17-70 mm, 75 mm KB, 1/45s, f/4.8, ISO 100
Kameraeinstellungen
Wählen Sie bei einer Brennweite von 50 mm eine Verschlusszeit von 1/8 bis 1/20 Sekunde und experimentieren Sie mit diesen Einstellungen. Beachten Sie, dass Sie bei kürzeren Brennweiten längere Belichtungszeiten benötigen, um denselben Effekt zu erzielen.
Stellen Sie Ihre Kamera auf Zeitvorwahl (T/Tv). Die passende Blende dazu wird automatisch berechnet.
Wählen Sie eine geeigneten ISO-Wert. Ein niedriger ISO-Wert sorgt für eine bessere Farbwiedergabe der Bilder. Bei längeren Belichtungszeiten im Tageslicht ist oft der niedrigste ISO-Wert erforderlich.
Deaktivieren Sie den Bildstabilisator, falls vorhanden.
Stellen Sie den Autofokus aus und fokussieren Sie manuell, beispielsweise auf eine Distanz von etwa fünf Metern (beim Fotografieren aus der Hüfte). Wenn Sie ein bestimmtes Motiv „malen“ möchten, fokussieren Sie gezielt darauf. Auch wenn Sie unscharf fotografieren, kann eine korrekte Schärfeebene feinere Strukturen und Linien hervorheben.
Tipps – Malen mit der Kamera
Achten Sie darauf, dass Ihr Motiv erkennbar bleibt – es sei denn, Sie möchten komplett abstrakte Bilder „malen“.
Lassen Sie beim „Malen“ mit der Kamera Ihre Gedanken los und experimentieren Sie mutig.
Aktivieren Sie gegebenenfalls die Serienbildfunktion Ihrer Kamera.
Bewegen Sie die Kamera in verschiedenen Mustern: im Kreis, um die eigene Achse, horizontal, vertikal, diagonal, in Wellenlinien oder in Zick-Zack-Bewegungen. Schütteln Sie die Kamera beim Auslösen – alles ist erlaubt.
Wenn Sie ein Zoomobjektiv verwenden, drücken Sie während der Zoom-Bewegung auf den Auslöser. Die Technik habe ich in meinem Artikel über das Zoomen näher beschrieben.
Überprüfen Sie regelmässig Ihre Bilder, um herauszufinden, welche Belichtungszeite, Bewegungsmuster und Geschwindigkeiten die besten Effekte erzielen. So sammeln Sie wertvolle Erfahrungen und lernen, welche Motive sich besonders gut für dieses Genre eignen.
Eine interessante Möglichkeit ist Fotografieren aus einem fahrenden Fahrzeug heraus. Ich habe einmal meine Sony-Kamera an die Lenkstange meines Fahrrads montiert und mit dem Fernauslöser während der Fahrt Bilder aufgenommen.
aus fahrendem Fahrzeug, Nikon D5600, Sigma f/2.8-4 17-70 mm, 26 mm KB, 2s, f/3.3, ISO 100, Kameralinse auf Scheibe aufgesetztVom Fahrrad aus, Sony RX100 M4, Zeiss f/1.8-2.8 24-70 mm, 20 mm KB, 1/25s, f/11, ISO 125, DrahtauslöserBlumenwiese – Malen mit der Kamera, Nikon D5300, Nikkor f/1.8 50 mm, 75 mm KB, 1/60s, f/16, ISO 100, vertikal geschwenktBaumstamm, Nikon D7000, Nikkor f/1.8 50 mm, 75 mm KB, 1/20s, f/13, ISO 280, vertikal geschwenktRoter Platz in St Gallen, Sony DSC RX100iv, Zeiss f/1.8-2.8 24-70 mm, 70 mm KB, 1/20s, f/11, ISO 125
Malen mit der Kamera ist eine Form der experimentellen Fotografie, bei der der Fokus nicht auf der Schärfe liegt. Durch kräftige Bewegungen der Kamera während des Auslösens erzeugen Sie einen beeindruckenden Verwischeffekt.
Das Wort „Fotografie“ stammt aus dem Griechischen und bedeutet „mit Licht malen“. Malen Sie Bilder mit Ihrer Kamera. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf und kreieren Sie interessante, impressionistische Effekte. Das Faszinierende daran ist, dass kein Bild dem anderen gleicht – jedes Foto ist ein Unikat, das nicht wiederholt werden kann.
Den DigiSpick – ein PDF zum Ausdrucken – finden Sie am Ende des Artikels.
Malen mit der Kamera – meine Erfahrung
Eigentlich war ich unterwegs, um einen Weg zu fotografieren, der in den herbstlichen Wald führt. Die bunten Blätter, der lange Weg und das besondere Lichtspiel waren mir bei früheren Spaziergängen schon oft aufgefallen. Doch heute, als ich endlich meine Kamera dabei hatte, war das Licht schlecht und die Stimmung eher trüb. Abgesehen von ein paar Herbstblättern auf dem Waldboden fand ich kein lohnendes Motiv und wollte die Kamera schon wegpacken. » Scharfe Fotos schiessen
Da dachte ich an die Lomo-Fotografie: Aus der Hüfte heraus möglichst viele spontane Aufnahmen zu machen. Unter hunderten von Fotos könnte schliesslich eines mit einem besonderen Effekt dabei sein. Ich bewegte die Kamera beim Auslösen, ohne durch den Sucher zu schauen, stellte eine längere Verschlusszeit von 1/10 Sekunde ein, damit die Bilder auf keinen Fall scharf sind. Am Ende wollte ich mich überraschen lassen, welche „Perlen“ unter den Bildern vielleicht verborgen sind.
Während ich ging, bewegte ich die Kamera und drückte immer wieder ab, wobei ich sie möglichst stark veriss. Manchmal blieb ich stehen, wenn ich eine interessante Farbkombination entdeckte, und macht mit wilden Auf- und Abbewegungen sowie kreisenden und diagonalen Bewegungen Bild um Bild.
Zögern Sie nicht, kreativ zu sein! Schon bald werden Sie Farbkombinationen entdecken, die sich hervorragend für das Malen mit der Digitalkamera eignen. Haben Sie Mut und lassen Sie den Perfektionismus hinter sich.
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Kameraausrüstung – Malen mit der Kamera
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