Bei schwierigen Lichtverhältnissen ist es sinnvoll, eine Belichtungsreihe zu erstellen oder mit einer Belichtungskorrektur einzugreifen.
Symmetrie in der Kirche von Mario Botta in Mogno TI, Nikon D5300, Tokina f/2.8 11-16 mm, 16 mm KB, 1/2s, f/8, ISO 100, Stativ, Spiegelvorauslösung, tonemapped mit PhotomatixPRO
Belichtungsreihe und Belichtungskorrektur
Von einer Belichtungskorrektur spricht man, wenn die von der Kamera-Automatik berechnete Belichtung manuell korrigiert wird. Im Beispiel sehen Sie fünf Bilder. Klicken Sie eines an und begutachten Sie diese in voller Grösse. In der Mitte ist die korrekt ermittelte Belichtung, nach links geht es jeweils eine Belichtungsstufe zurück, nach rechts eine Stufe höher.
Alle Beispielbilder: Nikon D5300, Sigma f/2.8 70-200 mm, 195 mm KB, 1/500s, f/2.8, ISO 400
+ 2 EV – zwei Stufen überbelichtet (4 mal soviel Licht)
+ 1 EV – eine Stufe überbelichtet (2 mal soviel Licht)
Bild korrekt belichtet
– 1 EV – eine Stufe unterbelichtet (2 mal weniger Licht)
– 2 EV – zwei Stufen unterbelichtet (4 mal weniger Licht)
Schwierige Belichtungssituationen meistern
Die Belichtungsmesser von Spiegelreflexkameras kommen mit den schwierigsten Lichtverhältnissen klar und korrigieren mögliche Fehlbelichtungen diskret im Hintergrund.
Bei den kompakten Kameras kommen zwar nicht so hochkarätige Belichtungs-Messmethoden zum Zuge, dafür bringen die auf Extremsituationen abgestimmte Motivprogramme Ihr Motiv ins richtige Licht.
Damit Sie verstehen können, wie Fehlbelichtungen durch die Automatik entstehen, braucht es etwas Theorie: Die Belichtungsmessung ist auf ein mittleren Grauwert von 18% abgestimmt. Weicht nun ein grosser Teil des Bildes von diesem mittleren Grau ab, kann es zu Fehlbelichtungen kommen.
Mit grösserer Erfahrung werden Sie schon vor dem Drücken des Auslösers eine kleine Korrektur vornehmen oder eine Belichtungsreihe auslösen. Viele Kameras bieten bereits in den Einstellungen die Möglichkeit an, von jedem Bild eine Reihe von drei oder mehr Varianten mit einem bestimmten Belichtungsschritt (zum Beispiel -0.3 EV, 0.0 EV, + 0.3 EV = einen Drittel Lichtwert höher, Normalwert, einen Drittel Lichtwert tiefer). So können Sie dann zuhause das exakt belichtete Bild auswählen und die anderen löschen oder, wenn Sie Zeit dazu haben, das korrekt belichtete Bild am Kameradisplay auswählen.
Auf den Live-View-Monitoren können Sie schon vor der Aufnahme die Belichtung korrigieren – oder nach erfolgter Aufnahme begutachten und allenfalls eine Korrekturaufnahme nachholen.
Bei speziell hohen Dynamikumfängen (viel Licht und viel Schatten) erstellen Sie eine Belichtungsreihe und verarbeiten die Bilder mit einem Programm wie PhotomatixPro zu einer HDR-Aufnahme. Sie können mit der Spotmessung den hellsten und den dunkelsten Punkt in Ihrer Komposition ausmessen und erhalten den erwarteten Dynamikumfang.
HDR-Aufnahme BelichtungsreiheSonnenaufgang im Herbst, Nikon D5300, Tokina f/2.8 11-16 mm, 16 mm KB, 1/750s, f/11, ISO 100
Fehlmessung
Das folgende Sujet habe ich mit einer Kompaktkamera (Sony DSC-RX100iii) und Integralmessung aufgenommen. Die Belichtung korrigierte ich um + 1.3 EV.
Aufnahmen: Sony DSC-RX100iii, Zeiss f/1.8-2.8 24-70 mm, 24 mm KB, 1/40s, f/4.0
Automatische Belichtung führt zu Unterbelichtung
Treppe, Sony DSC-RX100iii, Zeiss f/1.8-2.8 24-70 mm, 24 mm, 1/40s, f/2.8, ISO 125
Viele Digitalkameras haben die Funktion Histogramm, mit welchem Sie schon nach der Aufnahme einschätzen können, ob das Bild korrekt oder eben flau belichtet wurde. Sehr hilfreich ist die an der Kamera einstellbare Belichtungswarnung.
Nachbearbeiten mit Bildprogramm
Natürlich können Sie nicht korrekt belichtete Bilder auch am Computer noch verändern. Dies geht aber nur in einem gewissen Fehler-Spielraum. Wenn Sie das Bild schon am Platz korrekt belichten, haben Sie immer mehr Qualität in der Hand.
Fotografieren Sie mit dem RAW-Format, können Sie Aufnahmen am Computer mit dem RAW-Konverter verlustfrei um eine bis zwei Belichtungsstufen korrigieren. Das korrekt belichtete Bild oben habe ich so bearbeitet. Da in den Lichtern deutlich mehr Bildinformationen zu finden sind, sollten Sie die Bilder lieber etwas über- als unterbelichten.
Das beste ist aber immer, das Bild schon vor Ort korrekt zu belichten.
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Haben Sie Fragen zum Thema Fotografieren oder zu Ihrer Ausrüstung? Lassen Sie sich über ein Fotocoaching per Mail beraten.
Sonderfall High-Key- und Low-Key-Aufnahmen
High-Key-Aufnahmen (Motiv vor allem weiss oder hell) und Low-Key-Aufnahmen (Motiv vor allem schwarz) führen meist zu unterbelichteten oder überbelichteten Bildern. Das Weiss ist, wie so oft bei Schneeaufnahmen nicht weiss, sondern grau. Das Schwarz der Low-Key-Aufnahme sieht nicht schwarz, sondern gräulich aus. Moderne Kameras haben für solche Situationen entsprechende Motivprogramme. Erfahrene Fotografen und Fotografinnen wissen, dass sie in solchen Situationen die Belichtung von Hand korrigieren müssen. So erreichen Sie eine bestmögliche Bildqualität. Noch besser fotografieren Sie mit dem RAW-Format – dem digitalen Negativ.
High-Key-Aufnahme: Tür und Fenster an weisser Bretterbude, Konica Minolta DynaxD7, Minolta 36 mm, 1/1000s, f/6.7, ISO 100Low-Key-Aufnahme: Regentropfen auf schwarzem Autolack, KonicaMinolta Dynax D7, Minolta 53 mm, 1/60s, f/5.6, ISO 100
Bei schwierigen Lichtverhältnissen ist es sinnvoll, eine Belichtungsreihe zu erstellen oder mit einer Belichtungskorrektur einzugreifen.
Belichtungsreihe und Belichtungskorrektur
Von einer Belichtungskorrektur spricht man, wenn die von der Kamera-Automatik berechnete Belichtung manuell korrigiert wird. Im Beispiel sehen Sie fünf Bilder. Klicken Sie eines an und begutachten Sie diese in voller Grösse. In der Mitte ist die korrekt ermittelte Belichtung, nach links geht es jeweils eine Belichtungsstufe zurück, nach rechts eine Stufe höher.
Alle Beispielbilder: Nikon D5300, Sigma f/2.8 70-200 mm, 195 mm KB, 1/500s, f/2.8, ISO 400
Schwierige Belichtungssituationen meistern
Fehlmessung
Das folgende Sujet habe ich mit einer Kompaktkamera (Sony DSC-RX100iii) und Integralmessung aufgenommen. Die Belichtung korrigierte ich um + 1.3 EV.
Aufnahmen: Sony DSC-RX100iii, Zeiss f/1.8-2.8 24-70 mm, 24 mm KB, 1/40s, f/4.0
Viele Digitalkameras haben die Funktion Histogramm, mit welchem Sie schon nach der Aufnahme einschätzen können, ob das Bild korrekt oder eben flau belichtet wurde. Sehr hilfreich ist die an der Kamera einstellbare Belichtungswarnung.
Nachbearbeiten mit Bildprogramm
Natürlich können Sie nicht korrekt belichtete Bilder auch am Computer noch verändern. Dies geht aber nur in einem gewissen Fehler-Spielraum. Wenn Sie das Bild schon am Platz korrekt belichten, haben Sie immer mehr Qualität in der Hand.
Fotografieren Sie mit dem RAW-Format, können Sie Aufnahmen am Computer mit dem RAW-Konverter verlustfrei um eine bis zwei Belichtungsstufen korrigieren. Das korrekt belichtete Bild oben habe ich so bearbeitet. Da in den Lichtern deutlich mehr Bildinformationen zu finden sind, sollten Sie die Bilder lieber etwas über- als unterbelichten.
Das beste ist aber immer, das Bild schon vor Ort korrekt zu belichten.
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Sonderfall High-Key- und Low-Key-Aufnahmen
High-Key-Aufnahmen (Motiv vor allem weiss oder hell) und Low-Key-Aufnahmen (Motiv vor allem schwarz) führen meist zu unterbelichteten oder überbelichteten Bildern. Das Weiss ist, wie so oft bei Schneeaufnahmen nicht weiss, sondern grau. Das Schwarz der Low-Key-Aufnahme sieht nicht schwarz, sondern gräulich aus. Moderne Kameras haben für solche Situationen entsprechende Motivprogramme. Erfahrene Fotografen und Fotografinnen wissen, dass sie in solchen Situationen die Belichtung von Hand korrigieren müssen. So erreichen Sie eine bestmögliche Bildqualität. Noch besser fotografieren Sie mit dem RAW-Format – dem digitalen Negativ.
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Seitencode: DT289, Belichtungszeitreihe
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