Trotz aller Faszination für das digitale Fotografieren und die zahllosen Möglichkeiten der möglichen Bildbearbeitung: Manchmal möchte man das Lieblingsmotiv doch gerne in eine physische Form übertragen, statt es nur auf einem Bildschirm betrachten zu können. Der Ausdruck digitaler Bilddateien stellt heute kein Problem mehr dar und ist leicht auf unterschiedlichen Wegen realisierbar. Um der Qualität des Bildes in ausgedrucktem Zustand aber gerecht zu werden und ein optimales Ergebnis zu erhalten, kann an den verschiedensten Stellschrauben gedreht werden.
Vom Digitalfoto zum Ausdruck
Digitalprints vs. herkömmliche Fotoabzüge: Der grosse Unterschied
Die digitale Fotografie hat der analogen in weiten Teilen den Rang abgelaufen. Was nicht zuletzt daran liegt, dass Digitalfotos durch die Unabhängigkeit von einem Film-Medium in grossen Mengen geknipst werden können. Natürlich auch daran, dass sehr viele Menschen mit ihrem Smartphone jederzeit eine Kamera mit sich führen, die selbst ambitionierte Ansprüche zufriedenstellen kann. Doch damals wie heute erwarten Fotografen für Ausdrucke ihrer Werke höchstmögliche Qualität.
Dabei hat sich das „wie“ dieses Qualitätsanspruchs jedoch nicht minder stark gewandelt als die Fotografie selbst. Denn zwischen dem klassischen Entwickeln eines Analogfotos bzw. dem Erstellen eines Abzugs davon und dem Ausdrucken eines digitalen Bildes klaffen nicht nur technische Welten.
Herkömmliche Abzüge
Analoger Film als Trägermaterial besteht bereits in der Schwarzweiss-Fotografie aus einem komplexen Aufbau unterschiedlicher Schichten, erst recht, wenn es sich um Farbfilme handelt. Nicht weniger komplex ist der dazugehörige chemische Prozess der Entwicklung; das heisst der Umwandlung von einem lichtempfindlichen Medium im kleinen Format zu einem farbstabilen Bild in viel grösseren Abmessungen. Dazu muss man nicht einmal auf die Königsdisziplin dieser Umwandlung abheben, den sogenannten K14-Prozess, der notwendig war, um Kodachrome-Filme zu entwickeln. Es genügt, den Entwicklungsprozess für ein normales Schwarzweiss-Foto im 35 mm-Format darzustellen, wie er in einem Privatlabor praktiziert wird:
In einer mit Rotlicht ausgestatteten Dunkelkammer wird der Film aus seiner Patrone ab- und auf eine Spule aufgerollt, die sich in einer Entwicklungsdose befindet. Sie stellt durch ihre Konstruktion sicher, dass trotz des Aufwickelns zwischen den Film-Lagen genügend Raum verbleibt, sodass alle Fotos mit den beteiligten Chemikalien/Flüssigkeiten in ausreichenden Kontakt kommen können.
Die Entwicklerdose wird mit einer basischen Entwicklerlösung befüllt. Für eine herstellerabhängige Zeit und bei einer ebenso vorgegebenen Temperatur wird der Film nun darin „geschwenkt“. Dabei gibt die Flüssigkeit Elektronen ab, die von den Silberionen auf dem Film aufgenommen werden, wodurch letztere sichtbar werden. Durch Änderungen in Zeit, Temperatur und Schwenk-Intensität kann manuell die Körnigkeit des Fotos bestimmt werden.
Die Entwicklerlösung wird entfernt und stattdessen eine saure Lösung, das sogenannte Stoppbad, eingefüllt. Dadurch wird der Entwicklungsprozess unterbrochen.
Die Stoppbad-Lösung wird entfernt, eine Fixierflüssigkeit wird eingefüllt. Sie sorgt dafür, dass die verbliebenen, unbelichteten Silbersalze des Films wasserlöslich gemacht und somit im nächsten Schritt entfernt werden können. Das ist deshalb notwendig, damit keine unerwünschte Nachbelichtung mehr erfolgen kann. Ohne das Fixieren würde ein jetzt sichtbares Foto sofort überbelichtet, sobald es die Dunkelkammer verlässt.
In einem mehrfach wechselnden Wasserbad werden schliesslich die unbelichteten Salze sowie alle Reste vorheriger Chemikalien ausgewaschen.
Der Film wird zum Trocknen auf eine Leine gehängt.
Sechs langwierige Schritte, allerdings nur eine Teilstrecke bis zum Ziel. Denn zu diesem Zeitpunkt hat man nach wie vor eine 35mm-Filmrolle, auf der lediglich die Fotos sichtbar sind, als Negative wohlgemerkt. Deshalb ist es anschliessend notwendig, die Bilder mithilfe eines Vergrösserers erst in Positive umzuwandeln und zu vergrössern. Dazu arbeitet der Vergrösserer wie ein Projektor, der das Negativ in der gewünschten Grösse auf Fotopapier projiziert und dieses somit belichtet. Dieses muss dann abermals einen kompletten Entwicklungsprozess durchlaufen, bis man ein fertiges, grossformatiges Foto erhält.
Abseits der Labore professioneller Fotografen und ambitionierter Hobbyisten wurde dieser Prozess zwar im Lauf des 20. Jahrhunderts automatisiert, um die hohen Mengen an Amateurfotos bewältigen zu können. Nichtsdestotrotz ist es jedoch ein höchst aufwendiges, kostenintensives Verfahren, das viele Rohstoffe benötigt und viele Fehlerquellen beinhaltet, von denen einige das Ur-Negativ unrettbar zerstören können.
Buchenblätter: Nikon D750, Sigma f/2.8 70-200 mm, 130 mm KB, 1/250s, f/8, ISO 180
Was das Ausdrucken anbelangt, ist der grösste Vorteil der Digitalfotografie, dass dabei jedes Bild nur aus einer Ansammlung von unterschiedlich farbigen Pixeln besteht.
Diese sind auf digitalem Weg spielend leicht übertrag- und lesbar, mittlerweile auch direkt von der Kamera zum Drucker. Lässt man nun Fotos entwickeln, ist dies inzwischen nicht mehr nur auf (Foto )Papier, sondern auf zahlreichen weiteren Materialien möglich. Technisch stehen dabei jedoch alleine für das Drucken auf Papier fünf verschiedene Verfahren zur Auswahl:
Der Fotodrucker auf Thermosublimationsbasis. Dabei befinden sich alle Farben in wachsartiger Konsistenz auf einem Farbband. Der Drucker erhitzt diese punktuell, sodass die gewünschten Farbtöne verdampfen. Dieser Dampf schlägt sich auf dem speziellen Fotopapier nieder, sodass daraus das Bild entsteht.
Der Fotodrucker auf Thermochrombasis. Dabei ist das Papier bereits mehrschichtig mit den Grundfarben versehen. Je nach Intensität der zugegebenen Wärme werden diese unterschiedlich stark hervorgebracht, sodass auch hier das Bild entsteht.
Der Laserdrucker. Dabei wird eine Bildtrommel mit Hochspannung negativ geladen. Ein Laserstrahl entlädt anschliessend gezielt die Stellen, die nicht bedruckt werden. Danach wird das Papier zwischen dieser Trommel und den positiv geladenen Toner-Partikeln durchgeführt. Durch den Ladungsunterschied wird der Toner nur dort aufgebracht, wo sich noch negativ geladenen Stelle der Bildtrommel befinden. In einem letzten Schritt durchläuft das Papier Walzen, die das Tonerpulver erhitzen und fixieren.
Der Tintenstrahldrucker nach dem Piezo-Verfahren. Hierbei werden einzelne Tinten-Tropfen durch einen Piezo-Kristall beschleunigt und über eine Düse Pixel für Pixel auf das Papier „geschossen“.
Der Tintenstrahldrucker nach dem Bubble-Jet-Verfahren. Hierbei durchläuft jeder Tinten-Tropfen eine Heizkammer. Dadurch verdampft er, dehnt sich aus, es entsteht Druck, der einen weiteren Tintentropfen auf das Papier „schiesst“.
Zwar sind auch diese Verfahren durchaus komplex, der Vorteil ist jedoch, dass die Schritte zusammengenommen in einem vergleichsweise (zur analogen Foto-Entwicklung) kurzen Zeitraum ablaufen und das Foto ohne weitere Zwischenschritte direkt in der gewünschten Grösse und Auflösung zur Verfügung steht.
Diese Tatsache spielte auch eine wichtige, leider häufig etwas unterschätzte Rolle darin, warum sich Digitalfotografie in einem so raschen Zeitraum nachhaltig durchsetzen konnte. Es war nicht nur die Tatsache, unabhängig von der Stückzahl-Limitierung einer Filmpatrone fotografieren zu können, sondern auch die Kombination mit der nicht minder schnellen, günstigen Druckbarkeit, die den grossen Unterschied.
Vorbereitung für den Druck: Worauf muss geachtet werden?
Theoretisch ist es problemlos möglich, ein digitales Foto ohne weitere Bearbeitung zum Druckauftrag zu geben. Die Qualität hängt bei Dienstleistern für Fotoausdrucke ohnehin in erster Linie am gelieferten Material, ansonsten entscheidet der persönliche Anspruch, ob das Ergebnis überzeugt. Optimal wird die Wirkung eines gedruckten Bildes allerdings erst mit der entsprechenden Aufbereitung.
Bild- und Dateiformate
Es gibt in der Digitalfotografie nicht nur eines, sondern gleich mehrere massgebliche Bild- bzw. Dateiformate. In welchem davon das Foto geschossen und zum Druck angeliefert wird, hängt letztendlich ab, was in qualitativer Hinsicht wichtig erscheint.
In diesem Sinne ist das so weitverbreitete JPEG/JPG die schlechteste aller möglichen Varianten. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass viele Consumer-Grade-Kameras und noch mehr Smartphones im Default-Modus die Bilder in diesem Format speichern oder auch gar kein anderes Dateiformat beherrschen.
Denn JPG reduziert bzw. komprimiert mit dem Ziel der Speicherplatzreduktion. Dabei werden zwar theoretisch nur Bildinformationen weggelassen, die für das menschliche Auge sowieso nicht sichtbar sind, ähnlich wie es in akustischer Hinsicht bei der mp3 geschieht. Meist ist diese Unsichtbarkeit nur theoretischer Natur. In der Praxis sieht zumindest das geübte Auge den Qualitätsverlust sowohl am Bildschirm wie auf dem Ausdruck.
Sofern es die Kamera ermöglicht, sollte deshalb das RAW-Format genutzt werden, weil nur das eine absolut verlustfreie Methode darstellt. Zwar müssen RAW-Dateien zwingend in einem Editor geöffnet werden und sind je nach Auflösung/Bildformat dann sehr gross, doch bezüglich der Qualität ist das die kompromissloseste Lösung.
Was das Ausdrucken anbelangt, gibt es schliesslich die Wahl zwischen TIF/TIFF und PDF. Ersteres ist ein unverfälschtes Foto-Format, dessen hohe Dateigrösse dank heutiger Entwicklungen in Bandbreiten und Speichergrössen kaum noch negativ ins Gewicht fällt, erst recht, wenn direkt zuhause gedruckt wird. Letzteres bietet sich vor allem dann an, wenn es gewünscht ist, das Foto, etwa durch Beschriftungen, für den Druck zu modifizieren. Zudem lassen sich PDF-Dateien auf recht simple Weise mit einem Passwort schützen. Teils kann es durch die etwas geringere Grösse auch die bessere Wahl für das internetbasierte Übersenden der Bilder an einen Dienstleister sein.
Wichtig: Im Zweifelsfall gibt jeder Druckdienstleister vor, welche Dateiformate er verarbeiten kann und welche er für die bei ihm höchstmögliche Qualität empfiehlt.
die verfügbare Bandbreite bzw. Uploadbegrenzungen beim Übertragen der Dateien.
In diesem Fall kann der Auflösungsrechner herangezogen werden. Sofern es jedoch nicht auf Speicherkapazitäten ankommt, ist eine Auflösung von mindestens 300dpi ratsam. Bei der Pixelzahl sollte das Maximum angegeben werden.
Weissabgleich, Lichter und Tiefen
Die erste konkrete Bearbeitung eines Fotos erfolgt, indem durch einen Weissabgleich etwaige Farbstiche aus dem Bild entfernt werden. Nicht immer macht hierbei die Kameraelektronik exakt das, was der Fotograf sich wünscht bzw. ist nicht präzise genug.
Ist das getan, sollten die sehr hellen und sehr dunklen Bereiche des Fotos ggf. abgemildert werden. Hier wirken Extreme später auf dem Ausdruck häufig zu stark und können den Gesamteindruck nachhaltig stören.
Farbbearbeitung und Farbmodus
Das Bild hat nun einen korrekten Basis-Farbton. Wenn es damit gut wirkt, kann es so belassen werden. Falls jedoch gewünscht ist, durch die Farbe Stimmungen zu erzeugen (etwa warm oder kühl), sollte nun in einem Bearbeitungsprogramm (auch das Open-Source-Tool GIMP beherrscht dies) die Bildfarbe bearbeitet werden. Einzeln geht das über den Menüpunkt Farbbalance, kann aber auch durch etwaige Fotofilter etwas einfacher realisiert werden.
Danach sollte das Bild, auch wenn manche Druck-Dienstleister den Schritt übernehmen, vom üblichen RGB- in den CMYK-Farbraum überführt werden. Der Grund: CMYK liefert „konkretere“ Farbwerte. Stark vereinfacht ausgedrückt ist das notwendig, damit das Bild in gedrucktem Zustand so dicht wie möglich an den Farbwerten ist, die auch auf dem Bildschirm angezeigt werden, vorausgesetzt, dieser ist entsprechend kalibriert (dazu später mehr).
Der nächste Schritt besteht darin, die Kontraste und die Helligkeit anzupassen. Auch das hat enorme Auswirkungen auf die Stimmung des Bildes:
Ein geringer Kontrast mit hoher Helligkeit wirkt auf das Auge eher „lieblich“.
Ein starker Kontrast mit weniger Helligkeit wirkt eher „herb“.
Wichtig ist auch, was das Motiv in welcher Umgebung darstellt. Im Zweifelsfall hilft es, mit beiden Reglern „frei“ zu arbeiten und das Motiv in unterschiedlichen Varianten konzentriert auf sich wirken zu lassen.
Bei Portraits lassen sich zudem Gesichter, Haare, Schmuckstücke und feine Kleidungsdetails durch ein Nachschärfen noch hervorheben. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn zu starkes Nachschärfen kann ein Bild bzw. die Hauptperson darin schnell künstlich wirken lassen.
Druckreif: Was muss ein Drucker leisten können?
Die akribische Vorbereitung eines digitalen Bildes für den Druck lohnt sich erst mit einem Drucker, der die gewünschte Qualität auch umsetzen kann. Während bei industriellen Fotolaboren für die notwendigen technischen Standards gesorgt ist, stellt sich die Frage, was ein Drucker leisten können muss, wenn der Ausdruck bei zu Hause vorgenommen werden soll.
Steht ein Druckerkauf an, sollte auf folgende Eckdaten geachtet werden:
Die Auflösung beträgt mindestens 5000x1000dpi, je mehr, desto besser.
Das Gerät sollte möglichst randlos drucken können, sonst muss man immer mit Metalllineal und Skalpell arbeiten.
Der Drucker kann sowohl typische Foto- wie DIN-Formate bei den Papieren akzeptieren. Gut, aber teurer ist es, wenn das Maximum nicht bei A4, sondern A3 anliegt.
Weit weniger wichtig sind meist Features wie möglichst schnelles Drucken, Konnektivität oder Karten-Slots.
Bulb Einstellung – Ascona by Night: Nikon D750, Tamron f/2.8 15-30 mm, 15 mm KB, 30s, f/13, ISO 200, Stativ, Spiegelvorauslösung
Bildschirmdarstellung contra Ausdruckergebnis
Für jeden sollte klar sein: Es wird in einem nicht-professionellen Umfeld immer gewisse
Unterschiede zwischen Bildschirmanzeige und Ausdruck geben. Das hängt bereits damit zusammen, dass Computermonitore in den allermeisten Fällen im RGB-Farbraum arbeiten, die Ausdrucke wie erwähnt im CMYK-Modus erfolgen (sollten). Sofern selbst gedruckt wird, lässt sich das Problem auch nicht dadurch abstellen, dass die CMYK-Umwandlung unterlassen wird.
Denn es kommt immer noch ein zweiter Faktor hinzu: Kein Bildschirm ist im Auslieferungszustand kalibriert. Das heisst, sowohl Helligkeit wie Farbtreue entsprechen nicht der fotografischen Realität, weshalb Fotos auf dem Kamera-Display häufig auch ganz anders wirken als am grossen Computer.
Das Problem: Softwareseitig, lässt sich durch Kalibration der Unterschied nur reduzieren, nicht jedoch vollständig beheben, Für eine Kalibration, die höchsten Ansprüchen genügt, ist entsprechende Hardware notwendig, die das Ist-Bild anhand gespeicherter Echtwert-Parameter abgleicht und selbsttätig kalibriert. So gehen auch Profi-Fotografen und Grafiker an ihren hochwertigen Monitoren vor.
Dennoch: Ein Consumer-Grade-Bildschirm kann nur bis zu einem bestimmten Punkt kalibriert werden. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die Fehlersuche, wenn das gedruckte Bild nicht so aussieht, wie angezeigt, immer beim Monitor beginnen muss und meist auch dort endet. Drucker geben nur das wieder, was digital eingespeist wird.
Optimale Druckereinstellungen
Damit ein Drucker das, was in mühseliger Kleinarbeit in der Bildbearbeitung erstellt wurde, auch umsetzen kann, ist es notwendig, in sein Menü einzutauchen.
Die Menüführung unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller und je nach Betriebssystem des Computers teils immens. Folgende Parameter lassen sich meist justieren:
Der Drucker sollte, insbesondere, wenn er erstmalig oder länger nicht mehr genutzt wurde, kalibriert werden. Dazu haben die allermeisten Geräte ein automatisch ablaufendes Tool integriert, dessen Hinweisen man nur folgen und auf dem Test-Ausdruck vergleichen muss.
Die Druckqualität sollte auf die höchstmögliche Stufe gestellt werden. Entweder durch einen konkreten Zahlenwert der Auflösung oder freien Angaben wie „Höchste“, „Beste“ usw.
Der Druckmodus sollte auf „Foto“ bzw. „Fotodruck“ gestellt werden.
Wird Fotopapier verwendet, sollte dies bei den Papier-Parametern eingestellt werden.
Etwaige Effekt- oder Bildverbesserungsfunktionen sollten komplett abgeschaltet werden. Was an dem Foto zu bearbeiten war, ist bereits getan. Solche Funktionen sind lediglich Hilfestellungen für das direkte Drucken ohne eigenständige Bearbeitung.
Ganz gleich nach welchem Prinzip Ihr Gerät auch arbeitet, wenn das Bild im Ausgabeschacht liegt, ist Vorsicht angebracht, damit Tinte und Toner trocknen bzw. abkühlen können. Zu frühes Herausnehmen kann das Ergebnis oft verfälschen oder gar ruinieren.
Druckkosten
Zu guter Letzt noch ein Geleitwort zu den Druckkosten. Geht es um das heimische Drucken, sind Tintenstrahldrucker im Unterhalt immer am teuersten. Je mehr man druckt, desto günstiger wird der (Farb)Laser.
Was konkret Fotodrucker anbelangt, lohnen diese Geräte sich angesichts heutiger Dienstleister-Preise erst, wenn sie häufiger als nur einige Male im Jahr drucken möchten.
Im Zweifelsfall ist eine vereinfachte Kostenberechnung sinnvoll. Hier werden der Anschaffungspreis für das Gerät, etwaige Patronen und das Fotopapier aufaddiert und durch die Anzahl der gedruckten Fotos geteilt. Je mehr es ist, desto mehr rechnet sich der eigene Drucker. Gegebenenfalls ist auch der professionelle Druck bei einem Dienstleister eine gute Lösung. Hier lassen sich Fotos auch auf anderen Materialien verewigen.
Trotz aller Faszination für das digitale Fotografieren und die zahllosen Möglichkeiten der möglichen Bildbearbeitung: Manchmal möchte man das Lieblingsmotiv doch gerne in eine physische Form übertragen, statt es nur auf einem Bildschirm betrachten zu können. Der Ausdruck digitaler Bilddateien stellt heute kein Problem mehr dar und ist leicht auf unterschiedlichen Wegen realisierbar. Um der Qualität des Bildes in ausgedrucktem Zustand aber gerecht zu werden und ein optimales Ergebnis zu erhalten, kann an den verschiedensten Stellschrauben gedreht werden.
Vom Digitalfoto zum Ausdruck
Digitalprints vs. herkömmliche Fotoabzüge: Der grosse Unterschied
Die digitale Fotografie hat der analogen in weiten Teilen den Rang abgelaufen. Was nicht zuletzt daran liegt, dass Digitalfotos durch die Unabhängigkeit von einem Film-Medium in grossen Mengen geknipst werden können. Natürlich auch daran, dass sehr viele Menschen mit ihrem Smartphone jederzeit eine Kamera mit sich führen, die selbst ambitionierte Ansprüche zufriedenstellen kann. Doch damals wie heute erwarten Fotografen für Ausdrucke ihrer Werke höchstmögliche Qualität.
Dabei hat sich das „wie“ dieses Qualitätsanspruchs jedoch nicht minder stark gewandelt als die Fotografie selbst. Denn zwischen dem klassischen Entwickeln eines Analogfotos bzw. dem Erstellen eines Abzugs davon und dem Ausdrucken eines digitalen Bildes klaffen nicht nur technische Welten.
Herkömmliche Abzüge
Analoger Film als Trägermaterial besteht bereits in der Schwarzweiss-Fotografie aus einem komplexen Aufbau unterschiedlicher Schichten, erst recht, wenn es sich um Farbfilme handelt. Nicht weniger komplex ist der dazugehörige chemische Prozess der Entwicklung; das heisst der Umwandlung von einem lichtempfindlichen Medium im kleinen Format zu einem farbstabilen Bild in viel grösseren Abmessungen. Dazu muss man nicht einmal auf die Königsdisziplin dieser Umwandlung abheben, den sogenannten K14-Prozess, der notwendig war, um Kodachrome-Filme zu entwickeln. Es genügt, den Entwicklungsprozess für ein normales Schwarzweiss-Foto im 35 mm-Format darzustellen, wie er in einem Privatlabor praktiziert wird:
Sechs langwierige Schritte, allerdings nur eine Teilstrecke bis zum Ziel. Denn zu diesem Zeitpunkt hat man nach wie vor eine 35mm-Filmrolle, auf der lediglich die Fotos sichtbar sind, als Negative wohlgemerkt. Deshalb ist es anschliessend notwendig, die Bilder mithilfe eines Vergrösserers erst in Positive umzuwandeln und zu vergrössern. Dazu arbeitet der Vergrösserer wie ein Projektor, der das Negativ in der gewünschten Grösse auf Fotopapier projiziert und dieses somit belichtet. Dieses muss dann abermals einen kompletten Entwicklungsprozess durchlaufen, bis man ein fertiges, grossformatiges Foto erhält.
Abseits der Labore professioneller Fotografen und ambitionierter Hobbyisten wurde dieser Prozess zwar im Lauf des 20. Jahrhunderts automatisiert, um die hohen Mengen an Amateurfotos bewältigen zu können. Nichtsdestotrotz ist es jedoch ein höchst aufwendiges, kostenintensives Verfahren, das viele Rohstoffe benötigt und viele Fehlerquellen beinhaltet, von denen einige das Ur-Negativ unrettbar zerstören können.
» Digitale Fotografie
Digitaldrucke
Was das Ausdrucken anbelangt, ist der grösste Vorteil der Digitalfotografie, dass dabei jedes Bild nur aus einer Ansammlung von unterschiedlich farbigen Pixeln besteht.
Diese sind auf digitalem Weg spielend leicht übertrag- und lesbar, mittlerweile auch direkt von der Kamera zum Drucker. Lässt man nun Fotos entwickeln, ist dies inzwischen nicht mehr nur auf (Foto )Papier, sondern auf zahlreichen weiteren Materialien möglich. Technisch stehen dabei jedoch alleine für das Drucken auf Papier fünf verschiedene Verfahren zur Auswahl:
Zwar sind auch diese Verfahren durchaus komplex, der Vorteil ist jedoch, dass die Schritte zusammengenommen in einem vergleichsweise (zur analogen Foto-Entwicklung) kurzen Zeitraum ablaufen und das Foto ohne weitere Zwischenschritte direkt in der gewünschten Grösse und Auflösung zur Verfügung steht.
Diese Tatsache spielte auch eine wichtige, leider häufig etwas unterschätzte Rolle darin, warum sich Digitalfotografie in einem so raschen Zeitraum nachhaltig durchsetzen konnte. Es war nicht nur die Tatsache, unabhängig von der Stückzahl-Limitierung einer Filmpatrone fotografieren zu können, sondern auch die Kombination mit der nicht minder schnellen, günstigen Druckbarkeit, die den grossen Unterschied.
Vorbereitung für den Druck: Worauf muss geachtet werden?
Theoretisch ist es problemlos möglich, ein digitales Foto ohne weitere Bearbeitung zum Druckauftrag zu geben. Die Qualität hängt bei Dienstleistern für Fotoausdrucke ohnehin in erster Linie am gelieferten Material, ansonsten entscheidet der persönliche Anspruch, ob das Ergebnis überzeugt. Optimal wird die Wirkung eines gedruckten Bildes allerdings erst mit der entsprechenden Aufbereitung.
Bild- und Dateiformate
Es gibt in der Digitalfotografie nicht nur eines, sondern gleich mehrere massgebliche Bild- bzw. Dateiformate. In welchem davon das Foto geschossen und zum Druck angeliefert wird, hängt letztendlich ab, was in qualitativer Hinsicht wichtig erscheint.
In diesem Sinne ist das so weitverbreitete JPEG/JPG die schlechteste aller möglichen Varianten. Daran ändert auch die Tatsache nichts, dass viele Consumer-Grade-Kameras und noch mehr Smartphones im Default-Modus die Bilder in diesem Format speichern oder auch gar kein anderes Dateiformat beherrschen.
Denn JPG reduziert bzw. komprimiert mit dem Ziel der Speicherplatzreduktion. Dabei werden zwar theoretisch nur Bildinformationen weggelassen, die für das menschliche Auge sowieso nicht sichtbar sind, ähnlich wie es in akustischer Hinsicht bei der mp3 geschieht. Meist ist diese Unsichtbarkeit nur theoretischer Natur. In der Praxis sieht zumindest das geübte Auge den Qualitätsverlust sowohl am Bildschirm wie auf dem Ausdruck.
Sofern es die Kamera ermöglicht, sollte deshalb das RAW-Format genutzt werden, weil nur das eine absolut verlustfreie Methode darstellt. Zwar müssen RAW-Dateien zwingend in einem Editor geöffnet werden und sind je nach Auflösung/Bildformat dann sehr gross, doch bezüglich der Qualität ist das die kompromissloseste Lösung.
Was das Ausdrucken anbelangt, gibt es schliesslich die Wahl zwischen TIF/TIFF und PDF. Ersteres ist ein unverfälschtes Foto-Format, dessen hohe Dateigrösse dank heutiger Entwicklungen in Bandbreiten und Speichergrössen kaum noch negativ ins Gewicht fällt, erst recht, wenn direkt zuhause gedruckt wird. Letzteres bietet sich vor allem dann an, wenn es gewünscht ist, das Foto, etwa durch Beschriftungen, für den Druck zu modifizieren. Zudem lassen sich PDF-Dateien auf recht simple Weise mit einem Passwort schützen. Teils kann es durch die etwas geringere Grösse auch die bessere Wahl für das internetbasierte Übersenden der Bilder an einen Dienstleister sein.
Wichtig: Im Zweifelsfall gibt jeder Druckdienstleister vor, welche Dateiformate er verarbeiten kann und welche er für die bei ihm höchstmögliche Qualität empfiehlt.
Auflösung und Grösse
Auch beim Druck gilt: Je grösser und hochauflösender, desto besser. Allerdings können folgende Faktoren eine Grenze vorgeben:
In diesem Fall kann der Auflösungsrechner herangezogen werden. Sofern es jedoch nicht auf Speicherkapazitäten ankommt, ist eine Auflösung von mindestens 300dpi ratsam. Bei der Pixelzahl sollte das Maximum angegeben werden.
Weissabgleich, Lichter und Tiefen
Die erste konkrete Bearbeitung eines Fotos erfolgt, indem durch einen Weissabgleich etwaige Farbstiche aus dem Bild entfernt werden. Nicht immer macht hierbei die Kameraelektronik exakt das, was der Fotograf sich wünscht bzw. ist nicht präzise genug.
Ist das getan, sollten die sehr hellen und sehr dunklen Bereiche des Fotos ggf. abgemildert werden. Hier wirken Extreme später auf dem Ausdruck häufig zu stark und können den Gesamteindruck nachhaltig stören.
Farbbearbeitung und Farbmodus
Das Bild hat nun einen korrekten Basis-Farbton. Wenn es damit gut wirkt, kann es so belassen werden. Falls jedoch gewünscht ist, durch die Farbe Stimmungen zu erzeugen (etwa warm oder kühl), sollte nun in einem Bearbeitungsprogramm (auch das Open-Source-Tool GIMP beherrscht dies) die Bildfarbe bearbeitet werden. Einzeln geht das über den Menüpunkt Farbbalance, kann aber auch durch etwaige Fotofilter etwas einfacher realisiert werden.
Danach sollte das Bild, auch wenn manche Druck-Dienstleister den Schritt übernehmen, vom üblichen RGB- in den CMYK-Farbraum überführt werden. Der Grund: CMYK liefert „konkretere“ Farbwerte. Stark vereinfacht ausgedrückt ist das notwendig, damit das Bild in gedrucktem Zustand so dicht wie möglich an den Farbwerten ist, die auch auf dem Bildschirm angezeigt werden, vorausgesetzt, dieser ist entsprechend kalibriert (dazu später mehr).
Kontraste, Helligkeit und Schärfen
Der nächste Schritt besteht darin, die Kontraste und die Helligkeit anzupassen. Auch das hat enorme Auswirkungen auf die Stimmung des Bildes:
Wichtig ist auch, was das Motiv in welcher Umgebung darstellt. Im Zweifelsfall hilft es, mit beiden Reglern „frei“ zu arbeiten und das Motiv in unterschiedlichen Varianten konzentriert auf sich wirken zu lassen.
Bei Portraits lassen sich zudem Gesichter, Haare, Schmuckstücke und feine Kleidungsdetails durch ein Nachschärfen noch hervorheben. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn zu starkes Nachschärfen kann ein Bild bzw. die Hauptperson darin schnell künstlich wirken lassen.
Druckreif: Was muss ein Drucker leisten können?
Die akribische Vorbereitung eines digitalen Bildes für den Druck lohnt sich erst mit einem Drucker, der die gewünschte Qualität auch umsetzen kann. Während bei industriellen Fotolaboren für die notwendigen technischen Standards gesorgt ist, stellt sich die Frage, was ein Drucker leisten können muss, wenn der Ausdruck bei zu Hause vorgenommen werden soll.
Steht ein Druckerkauf an, sollte auf folgende Eckdaten geachtet werden:
Weit weniger wichtig sind meist Features wie möglichst schnelles Drucken, Konnektivität oder Karten-Slots.
Bildschirmdarstellung contra Ausdruckergebnis
Für jeden sollte klar sein: Es wird in einem nicht-professionellen Umfeld immer gewisse
Unterschiede zwischen Bildschirmanzeige und Ausdruck geben. Das hängt bereits damit zusammen, dass Computermonitore in den allermeisten Fällen im RGB-Farbraum arbeiten, die Ausdrucke wie erwähnt im CMYK-Modus erfolgen (sollten). Sofern selbst gedruckt wird, lässt sich das Problem auch nicht dadurch abstellen, dass die CMYK-Umwandlung unterlassen wird.
Denn es kommt immer noch ein zweiter Faktor hinzu: Kein Bildschirm ist im Auslieferungszustand kalibriert. Das heisst, sowohl Helligkeit wie Farbtreue entsprechen nicht der fotografischen Realität, weshalb Fotos auf dem Kamera-Display häufig auch ganz anders wirken als am grossen Computer.
Das Problem: Softwareseitig, lässt sich durch Kalibration der Unterschied nur reduzieren, nicht jedoch vollständig beheben, Für eine Kalibration, die höchsten Ansprüchen genügt, ist entsprechende Hardware notwendig, die das Ist-Bild anhand gespeicherter Echtwert-Parameter abgleicht und selbsttätig kalibriert. So gehen auch Profi-Fotografen und Grafiker an ihren hochwertigen Monitoren vor.
Dennoch: Ein Consumer-Grade-Bildschirm kann nur bis zu einem bestimmten Punkt kalibriert werden. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass die Fehlersuche, wenn das gedruckte Bild nicht so aussieht, wie angezeigt, immer beim Monitor beginnen muss und meist auch dort endet. Drucker geben nur das wieder, was digital eingespeist wird.
Optimale Druckereinstellungen
Damit ein Drucker das, was in mühseliger Kleinarbeit in der Bildbearbeitung erstellt wurde, auch umsetzen kann, ist es notwendig, in sein Menü einzutauchen.
Die Menüführung unterscheidet sich von Hersteller zu Hersteller und je nach Betriebssystem des Computers teils immens. Folgende Parameter lassen sich meist justieren:
Ganz gleich nach welchem Prinzip Ihr Gerät auch arbeitet, wenn das Bild im Ausgabeschacht liegt, ist Vorsicht angebracht, damit Tinte und Toner trocknen bzw. abkühlen können. Zu frühes Herausnehmen kann das Ergebnis oft verfälschen oder gar ruinieren.
Druckkosten
Zu guter Letzt noch ein Geleitwort zu den Druckkosten. Geht es um das heimische Drucken, sind Tintenstrahldrucker im Unterhalt immer am teuersten. Je mehr man druckt, desto günstiger wird der (Farb)Laser.
Was konkret Fotodrucker anbelangt, lohnen diese Geräte sich angesichts heutiger Dienstleister-Preise erst, wenn sie häufiger als nur einige Male im Jahr drucken möchten.
Im Zweifelsfall ist eine vereinfachte Kostenberechnung sinnvoll. Hier werden der Anschaffungspreis für das Gerät, etwaige Patronen und das Fotopapier aufaddiert und durch die Anzahl der gedruckten Fotos geteilt. Je mehr es ist, desto mehr rechnet sich der eigene Drucker. Gegebenenfalls ist auch der professionelle Druck bei einem Dienstleister eine gute Lösung. Hier lassen sich Fotos auch auf anderen Materialien verewigen.
» Trauerkarten ausdrucken
» Bessere Fotos mit dem Smartphone
» Im Wald fotografieren
Seitencode: dt514
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