Welcher Fotograf kennt diese Aussage nicht? Vor allem bei der Streetfotografie entscheidet der richtige Augenblick. Erwischen Sie den richtigen Moment? Haben Sie die Geduld, darauf zu warten?ย Nurย einen winzigen Augenblick spรคter ist das Motiv, auf das Sie gewartet haben, wieder weg. In diesem Thema mรถchte ich Ihnen meine Gedanken zum richtigen Augenblick darlegen.
Der richtige Augenblick – dem Motiv Leben einhauchen
Es war ein bisschen wie eine Offenbarung, als ich mir einen Film vom berรผhmten Fotografen Henri Cartier-Bresson anschaute, den ich in einer Bibliothek entdeckt hatte. Henri Cartier-Bresson (1908-2004) hatte nicht nur ein besonders Auge fรผr den richtigen Moment, er komponierte seine Bilder รคusserst sorgfรคltig. Nicht umsonst nennt man Henri Cartier-Bresson den Meister des entscheidenden Augenblicks. Seine Bilder ziehen in den Bann. Das Formale stimmt perfekt. Die Formen und Linien sind sorgfรคltig komponiert.ย Der Leerraum spielt mit dem Hauptmotiv. Es fehlt nur noch das Tรผpfchen auf dem i – ย welches dem Bild wundervolles Leben einhaucht. Warten, bis ein Mensch ins Bild lรคuft – der richtige Augenblick – und dann: Klick!
Ich fotografiere gerne in Dรถrfern und Stรคdten. Die Geduld, zu warten, bis in die Bildkompositionen Menschen auftauchten, hatte ich frรผher nicht. Deshalb fehlte meinen Bildern oft das gewisse Etwas, das Leben im Bild. Als ich mich wieder einmal an einem Samstag in die Stadt aufmachte, nahm ich mir vor, nur Schwarz-Weiss zu fotografieren und fand an einem Aufgang einer Unterfรผhrung ein tolles, formales Motiv: Eine Rampe einer Bahnhofunterfรผhrung im perfekten tiefen Abendlicht.ย Ich legte fรผr mich den passenden Bildausschnitt fest und wartete dann nur noch, bis etwas Leben in Form von Menschen auf der Rampe auftauchten und sich an den perfekten Punkt im Bild bewegten. Der richtige Augenblick – und Klick!
Fรผr das Fotografieren in der Stadt ist es ein grosser Vorteil, wenn Sie nicht zu sehr auffallen. Sobald die Menschen einen professionellen Fotoapparat mit einem grossen Objektiv erblicken, werden sie verunsichert. Kleine Fotoapparate, die jedoch schnell schussbereit sind, helfen Ihnen, den richtigen Augenblick nicht zu verpassen. Mit der Edel-Kompaktkamera Sony DSC RX100iii sind Sie unauffรคllig unterwegs und relativ schnell. Schneller fahren Sie mit einer professionellen System- oder Spiegelreflexkamera, die aber wieder grรถsser und auffรคlliger ist. Bestรผcken Sie diese mit einem kleinen Festbrennweiten-Objektiv von 35 oder 50 mm Brennweite. Objektive wie das Nikkor f/1.8 50 mm G (Sie bekommen auch fรผr Canon entsprechend gรผnstige Festbrennweiten) bekommen Sie schon fรผr weniger als 200 Euro. Oder Sie wรคhlen eine kleine Kompaktkamera mit einer Festbrennweite, die schnell einsatzbereit ist.
Oft mรผssen Sie bei solchen Motiven sehr schnell reagieren kรถnnen. Der richtige Augenblick ist entscheidend. Eine halbe Sekunde vorher oder nachher, und der Passant mit seinem Schatten hรคtte nicht mehr so gepasst, wie ich es wollte. Die sehr unterschiedlichen Lichtverhรคltnisse in einer Stadt (schattige Gassen, sonnendurchflutete Plรคtze, dรผsteres Licht in Passagen…) erfordern ein stรคndiges Anpassen der Belichtung. Der richtige Augenblick – damit Sie sich um nichts als das kรผmmern mรผssen, kรถnnen Sie die Einstellungen Ihrer Kamera entsprechend konfigurieren:
Stellen Sie im Kameramenรผ (im Beispiel Nikon) unter Aufnahme – Picture Control konfigurieren – Monochrom ein. So erscheint die Bildwiedergabe Schwarz-Weiss und Sie kรถnnen die Bildkomposition direkt beurteilen. Wenn Sie im RAW-Format fotografieren, hat diese Einstellung keinen Einfluss auf die Rohdatei. Sie kรถnnen in einem RAW-Konverter das Bild nach Ihren Wรผnschen in Schwarz-Weiss umwandeln und zusรคtzlich Farb-Filter anwenden, wie das in der analogen Schwarz-Weiss-Fotografie gemacht wurde. Das erรถffnet Ihnen vielfรคltige Entwicklungs-Mรถglichkeiten.
Damit Sie den verรคnderten Lichtverhรคltnissen Rechnung tragen kรถnnen, wรคhlen Sie die ISO-Automatik. Dort kรถnnen Sie den ISO-Empfindlichkeits-Bereich wรคhlen, den die Kameraelektronik selber ansteuert. Mit einem Halbformatsensor kรถnnen Sie gut den Bereich von ISO 100 bis ISO 3200 auswรคhlen, an einer Vollformatkamera sogar bis ISO 6400. Entstehendes Bildrauschen kann bei dieser Art von Aufnahmen die Bildwirkung sogar unterstรผtzen. Die ISO-Automatik finden Sie an Nikon-Kameras unter Aufnahme – ISO-Empfindlichkeits-Einst. – ISO-Automatik. ยป Mehr Infos unter ISO-Automatik
Was viele nicht wissen: Sie kรถnnen bei der ISO-Automatik angeben, welche Verschlusszeit nicht รผberschritten werden darf. So schรผtzen Sie sich mit einer Festbrennweite vor verwackelten Aufnahmen. Erst wenn das Licht nicht fรผr die minimale vorgewรคhlte Verschlusszeit von zum Beispiel 1/60s reicht, schraubt die Elektronik den ISO-Wert hรถher. So haben Sie immer die perfekte Mischung von Verschlusszeit und ISO-Wert. Folgende Einstellung kann ich Ihnen empfehlen:
35 mm-Objektiv an Halbformat-Kamera: lรคngste Verschlusszeit 1/50 bis 1/60s
35 mm-Objektiv an Vollformat-Kamera: lรคngste Verschlusszeit 1/30 bis 1/45s
50 mm-Objektiv an Halbformat-Kamera: lรคngste Verschlusszeit 1/80 bis 1/100s
50 mm-Objektiv an Vollformat-Kamera: lรคngste Verschlusszeit 1/50 bis 1/60s
Die Festbrennweite Tamron f/1.8 35 mm hat einen Bildstabilisator. Da kann ich die Verschlusszeit deutlich lรคnger – drei bis vier Blendenstufen – wรคhlen. Das Objektiv ist aber deutlich auffรคlliger (grรถsser) als die Nikkor f/1.8-35-mm-Brennweite.
Nun haben Sie den Kopf frei fรผr Ihre Aufnahme und den richtigen Augenblick, oder wie es Henri Cartier-Bresson ausdrรผckte: „Man muss stรคndig รผberlegen. Ausser im Moment des Fotografierens. Da zรคhlt die Intuition.“
Auge, Geist und Herz auf die gleiche Linie bringen
„Man muss Auge, Geist und Herz auf die gleiche Linie bringen.“ Ein wunderbare Aussage vom grossen Meister Henri Cartier-Bresson. Zu viel Kopf darf nicht in das Finden eines tollen Motives fliessen. Man braucht eine bestimmte Leere, um bereit zu sein, fรผr eine Situation. „Kein ich, ich, ich. Das musst du vergessen. Innerlich leer werden, damit die Dinge mit umso mehr Kraft zu einem kommen.“ Ein Motiv entdecken, den Ausschnitt bestimmen, die Formen und Linien ordnen – und dann abdrรผcken. „Was zรคhlt, sind Geometrie und Struktur. Alles am richtigen Ort. Die Geometrie ist fรผr mich die Grundlage.“ Henri Cartier-Bresson erzรคhlte, dass er oft eine ganze Weile an einem Ort wartete, bis das perfekte Motiv in Form eines Passanten in sein bereits komponiertes Bild lief. Und dann muss es meist extrem schnell gehen – sonst ist der richtige Augenblick fรผr immer verloren, oder wie es Henri Cartier-Bresson perfekt ausdrรผckt: „Der wahre Genuss ist, sich vor einem Motiv zu befinden, dass sich mir aufdrรคngt und im richtigen Moment abzudrรผcken. Das entscheidet sich im Bruchteil einer Sekunde. Und es ist der einzige kreative Moment.“
Wenn Sie sich mehr fรผr Henry Cartier-Bresson interessieren:
Welcher Fotograf kennt diese Aussage nicht? Vor allem bei der Streetfotografie entscheidet der richtige Augenblick. Erwischen Sie den richtigen Moment? Haben Sie die Geduld, darauf zu warten?ย Nurย einen winzigen Augenblick spรคter ist das Motiv, auf das Sie gewartet haben, wieder weg. In diesem Thema mรถchte ich Ihnen meine Gedanken zum richtigen Augenblick darlegen.
ยป Online Fotokurs – kompakt und schnell fotografieren lernen
Der richtige Augenblick – dem Motiv Leben einhauchen
Es war ein bisschen wie eine Offenbarung, als ich mir einen Film vom berรผhmten Fotografen Henri Cartier-Bresson anschaute, den ich in einer Bibliothek entdeckt hatte. Henri Cartier-Bresson (1908-2004) hatte nicht nur ein besonders Auge fรผr den richtigen Moment, er komponierte seine Bilder รคusserst sorgfรคltig. Nicht umsonst nennt man Henri Cartier-Bresson den Meister des entscheidenden Augenblicks. Seine Bilder ziehen in den Bann. Das Formale stimmt perfekt. Die Formen und Linien sind sorgfรคltig komponiert.ย Der Leerraum spielt mit dem Hauptmotiv. Es fehlt nur noch das Tรผpfchen auf dem i – ย welches dem Bild wundervolles Leben einhaucht. Warten, bis ein Mensch ins Bild lรคuft – der richtige Augenblick – und dann: Klick!
ยป Dias digitalisieren und scannen
ยป Negative digitalisieren und scannen
Stadtfotos Leben einhauchen
Ich fotografiere gerne in Dรถrfern und Stรคdten. Die Geduld, zu warten, bis in die Bildkompositionen Menschen auftauchten, hatte ich frรผher nicht. Deshalb fehlte meinen Bildern oft das gewisse Etwas, das Leben im Bild. Als ich mich wieder einmal an einem Samstag in die Stadt aufmachte, nahm ich mir vor, nur Schwarz-Weiss zu fotografieren und fand an einem Aufgang einer Unterfรผhrung ein tolles, formales Motiv: Eine Rampe einer Bahnhofunterfรผhrung im perfekten tiefen Abendlicht.ย Ich legte fรผr mich den passenden Bildausschnitt fest und wartete dann nur noch, bis etwas Leben in Form von Menschen auf der Rampe auftauchten und sich an den perfekten Punkt im Bild bewegten. Der richtige Augenblick – und Klick!
ยป Schnappschรผsse machen
Welche Kamera und welches Objektiv?
Fรผr das Fotografieren in der Stadt ist es ein grosser Vorteil, wenn Sie nicht zu sehr auffallen. Sobald die Menschen einen professionellen Fotoapparat mit einem grossen Objektiv erblicken, werden sie verunsichert. Kleine Fotoapparate, die jedoch schnell schussbereit sind, helfen Ihnen, den richtigen Augenblick nicht zu verpassen. Mit der Edel-Kompaktkamera Sony DSC RX100iii sind Sie unauffรคllig unterwegs und relativ schnell. Schneller fahren Sie mit einer professionellen System- oder Spiegelreflexkamera, die aber wieder grรถsser und auffรคlliger ist. Bestรผcken Sie diese mit einem kleinen Festbrennweiten-Objektiv von 35 oder 50 mm Brennweite. Objektive wie das Nikkor f/1.8 50 mm G (Sie bekommen auch fรผr Canon entsprechend gรผnstige Festbrennweiten) bekommen Sie schon fรผr weniger als 200 Euro. Oder Sie wรคhlen eine kleine Kompaktkamera mit einer Festbrennweite, die schnell einsatzbereit ist.
ยป Vorteile einer 35-mm-Brennweite
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Kameraeinstellungen – der richtige Augenblick
Oft mรผssen Sie bei solchen Motiven sehr schnell reagieren kรถnnen. Der richtige Augenblick ist entscheidend. Eine halbe Sekunde vorher oder nachher, und der Passant mit seinem Schatten hรคtte nicht mehr so gepasst, wie ich es wollte. Die sehr unterschiedlichen Lichtverhรคltnisse in einer Stadt (schattige Gassen, sonnendurchflutete Plรคtze, dรผsteres Licht in Passagen…) erfordern ein stรคndiges Anpassen der Belichtung. Der richtige Augenblick – damit Sie sich um nichts als das kรผmmern mรผssen, kรถnnen Sie die Einstellungen Ihrer Kamera entsprechend konfigurieren:
Nun haben Sie den Kopf frei fรผr Ihre Aufnahme und den richtigen Augenblick, oder wie es Henri Cartier-Bresson ausdrรผckte: „Man muss stรคndig รผberlegen. Ausser im Moment des Fotografierens. Da zรคhlt die Intuition.“
ยป Den Mond fotografieren
Auge, Geist und Herz auf die gleiche Linie bringen
„Man muss Auge, Geist und Herz auf die gleiche Linie bringen.“ Ein wunderbare Aussage vom grossen Meister Henri Cartier-Bresson. Zu viel Kopf darf nicht in das Finden eines tollen Motives fliessen. Man braucht eine bestimmte Leere, um bereit zu sein, fรผr eine Situation. „Kein ich, ich, ich. Das musst du vergessen. Innerlich leer werden, damit die Dinge mit umso mehr Kraft zu einem kommen.“ Ein Motiv entdecken, den Ausschnitt bestimmen, die Formen und Linien ordnen – und dann abdrรผcken. „Was zรคhlt, sind Geometrie und Struktur. Alles am richtigen Ort. Die Geometrie ist fรผr mich die Grundlage.“ Henri Cartier-Bresson erzรคhlte, dass er oft eine ganze Weile an einem Ort wartete, bis das perfekte Motiv in Form eines Passanten in sein bereits komponiertes Bild lief. Und dann muss es meist extrem schnell gehen – sonst ist der richtige Augenblick fรผr immer verloren, oder wie es Henri Cartier-Bresson perfekt ausdrรผckt: „Der wahre Genuss ist, sich vor einem Motiv zu befinden, dass sich mir aufdrรคngt und im richtigen Moment abzudrรผcken. Das entscheidet sich im Bruchteil einer Sekunde. Und es ist der einzige kreative Moment.“
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