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Fotografieren für Einsteiger

Fotografieren für Einsteiger, Nikon D750, Tamron f/2.8 15-30 mm, 15 mm KB, 36s, f/13, ISO 50, Stativ, Spiegelvorauslösung

Fotografieren für Einsteiger

In diesem Artikel Fotografieren für Einsteiger bringe ich Ihnen das Thema näher und zeige Ihnen, welche Themen und Ausrüstung sich für den Einstieg eignen. Fotografieren ist ein faszinierendes Hobby, an dem Sie bestimmt lange Freude haben werden.

In diesem Text stelle ich Ihnen viele fotospezifische Begriffe vor. Einige von diesen habe ich mit einem Link hinterlegt. Für die ersten Schritte sollten diese Informationen genügen. Möchten Sie aber mehr über die Begriffe wissen, können Sie sich über die Fachbegriffe weiter informieren.

Bleiben Sie am Anfang bei den einfachen Möglichkeiten und probieren Sie aus. Weniger ist oft mehr. Die Bildgestaltung ist viel wichtiger als die Ausrüstung selbst. Sie können mit jeder Kamera tolle Fotos machen.

Tor in der Altstadt Murten
Tor in der Altstadt Murten, Sony RX100iv, Zeiss f/2.8-4 24-70 mm, 58 mm KB, 1/200s, f/3.2, ISO 125

» Schnappschussfotografie

Fotografieren für Einsteiger – Welche Kamera brauche ich?

Wenn Sie mit Fotografieren beginnen möchten, können Sie die ersten Schritte mit Ihrem Smartphone oder einer einfachen Kompaktkamera machen. Wenn Sie keine Kompaktkamera haben, fragen Sie doch im Bekanntenkreis herum. Vielleicht können Sie sich ein Modell ausleihen. Kaufen Sie nicht gleich eine neue Kamera. Während Ihren ersten Versuchen werden Sie schnell eingrenzen können, welches Modell für Sie geeignet wäre.

Falls Sie schon so weit sind, können Sie sich im Artikel Welche Kamera kaufen? vertieft informieren. Ansonsten springen Sie zum nächsten Thema.

Fotografieren für Anfänger
Tretboote, Nikon D7000, Nikkor f/3.5-5.6 18-105 mm, 51 mm KB, 1/250s, f/13, ISO 100

» Streetfotografie

Das Belichtungsdreieck – Fotografieren für Einsteiger

Wenn Sie im automatischen Modus fotografieren, erledigt die Kamera-Elektronik für Sie alles selber. Sie können sich perfekt um Ihr Motiv kümmern. Das ist bereits eine kleinere Herausforderung. Mit der Zeit möchten Sie kreativer fotografieren- und dann wird es wichtig, dass Sie sich mit der Belichtung und dem sogenannten Belichtungsdreieck auseinandersetzen.

Drei Dinge regeln miteinander in der Kamera, dass die Belichtung korrekt wird. Hiesst: Ihr Foto ist nicht zu dunkel (unterbelichtet) oder zu hell (überbelichtet):

  • Die Empfindlichkeitseinstellung des Bildsensors, der ISO-Wert – zum Beispiel ISO 100. Haben Sie wenig Licht, erhöht die Kamera die Empfindlichkeit des Sensors, indem sie die eingefangenen Signale verstärkt. Das führt – je nach Modell – schnell zu einem Bildrauschen.
  • Die Belichtungszeit legt fest, wie kurz das Licht auf den Sensor fallen darf. Wenn Sie Ihre Augen kurz schliessen und dann ganz kurz blinzeln, haben Sie die Funktion der Belichtungszeit nachgespielt. Die Belichtung wird in Sekunden oder Bruchteilen davon angegeben: Zum Beispiel 1/60s.
  • Die Blende ist eine fast kreisrunde Öffnung, welche in der Grösse variiert werden kann. Smartphones weisen in der Regel eine fest verbaute Blende auf. Ist die Blendenöffnung gross, gelangt viel Licht auf den Sensor, ist sie klein, fällt weniger Licht ein.
Belichtungsmessung - High-Key-Bilder
Belichtungsmessung – High-Key-Bilder, Sony DSC-RX100iii, Zeiss f/1.8-2.8 24-70mm, 56mm KB, 1/640s, f/4, ISO125

Im Modus P Programmautomatik stellt die Kameraelektronik alles selber korrekt ein. Sie kann aber nicht erkennen, ob sich Ihr ausgewähltes Motiv bewegt und in welchem Tempo. Das kann zu unscharfen Bildern führen.

Genauer arbeiten die Motivprogramme. Sie können diese an Ihrer Kamera oder Ihrem Smartphone einstellen und die Elektronik übernimmt die optimalsten Einstellung für Ihr gewähltes Motiv: Food, Landschaft, Schnee, Gegenlicht, am Strand, Sport, Blumen / Makro usw.

» Besser fotografieren lernen

Warum die Blende selber steuern? Fotografieren für Anfänger

Warum soll ich die Blende von Hand wählen, wenn die Kamera-Elektronik alles für mich übernehmen kann? Weil die Blende einen grossen Einfluss auf den Schärfentiefenbereich Ihres Bildes hat und damit die Bildgestaltung hat. Bei winzigen Sensoren, wie sie in Smartphones verbaut sind, kann die Blende nicht verändert werden. Mit einem Halbformatsensor und einer grossen Blendenöffnung können Sie ein Motiv schön vor einem unscharfen Hintergrund isolieren. Dieser könnte – falls er scharf abgebildet wäre – zu fest ablenken. Bei einer Kompaktkamera mit kleinem Sensor fallen die Einflussmöglichkeiten – je nach Optik – sehr gering aus.

Fotografieren für Einsteiger - Schweineschnauzen
Schweineschnauzen, Nikon D7000, Nikkor f/1.8 35 mm, 52 mm KB, 1/1500s, f/2.4, ISO 100, Silver Efex Pro 2-Entwicklung

Warum die Verschlusszeit selber steuern? Fotografieren für Einsteiger

Wenn Sie ein bewegtes Motiv – Ihren herumtollenden Hund – scharf fotografieren wollen, benötigen Sie eine kurze Verschlusszeit. Nur so wird Ihr Hund auf dem Bild eingefroren und erscheint nicht in Unschärfe verwischt. Wollen Sie Lichtspuren am Abend einfangen, verlängern Sie die Belichtungszeit und befestigen das Smartphone oder Ihren Fotoapparat auf einem Stativ.

Verwischeffekt Holzbrücke Thun - Fotografieren für Einsteiger
Verwischeffekt Holzbrücke Thun, Huawei P20 Pro, 27 mm KB, 1/2s, f/1.8, ISO 50

Warum den ISO-Wert selber einstellen? Fotografieren für Einsteiger

Mit dem tiefsten ISO-Wert, den Sie an Ihrer Kamera einstellen können, erreichen Sie die knackigsten Farben und die bestmögliche Bildqualität. Stellen Sie den Wert höher – oder macht das die Vollautomatik für Sie – müssen die Lichtsignale, die der Sensor aufgefangen hat, verstärkt werden. Das führt – je nach Sensorgrösse und Modell – zu einem mehr oder weniger starken Bildrauschen und einem Detail- und Schärfeverlust. Es gibt aber Situationen, da nehmen Sie lieber ein wenig Bildrauschen in Kauf, als dass Ihr Motiv unscharf abgebildet werden könnte.

Bildgestaltung – den fotografischen Blick schulen

Jeder kann knipsen. Ob die Bilder aber jemanden in den Bann ziehen können? Sehen Sie sich am Anfang viele Bilder im Internet oder in Fotozeitschriften an und überlegen Sie sich: Was gefällt Ihnen an diesem Bild? So erhalten Sie mit der Zeit einen Blick für ein packendes Motiv.

Für die Bildgestaltung gibt es zahlreiche Regeln oder Gestaltungstipps. Dabei geht es nicht darum, dass Sie Ihre Motive genau nach diesen Regeln umsetzen, sondern dass Sie experimentieren, ausprobieren und überprüfen, wie das Bild nun wirkt.

Bei der Drittel-Regel geht es darum, dass Sie sich vom Mittelpunkt des Bildes – in welchem generell der Schärfeindikator liegt – lösen. Kann toll aussehen – kann aber auch ganz schön langweilig wirken.

Bei der Drittel-Regel wird das Bild in drei Zeilen und drei Spalten geschnitten. Daraus entstehen je zwei parallele Linien, welche sich an vier Punkten schneiden. An Ihrem Smartphone, Ihrer Kompakt- oder Systemkamera können Sie diese Schnitthilfe auch einblenden lassen. Nun versuchen Sie Horizont-Linien von der Mitte weg auf eine der horizontalen Linien zu legen. Oder eine Strassenlaterne auf die rechte senkrechte Linie. Oder Sie platzieren Ihr Hauptmotiv – ein Gesicht, eine Blume, ein Tier… – auf einen der Schnittpunkte der Linien. Sieht doch schon anders aus, oder?

Orange Blüten - Drittel Regel
Orange Blüten, Nikon D7000, Nikkor Micro f/3.5 85 mm, 127 mm KB, 1/350s, f/8, ISO 100

Wenn Sie damit bereits gut klar kommen, können Sie sich um folgende interessante Gestaltungsmerkmale kümmern:

Mit der Kultcamera-App üben – Fotografieren für Einsteiger

Eine tolle Möglichkeit, mit dem Smartphone den fotografischen Blick und das Fotografieren zu üben, ist die Kultcamera-App (iPhone: Histamatic). Sie können sich NUR um den Bildausschnitt und Ihr Motiv kümmern. Alles andere erledigt die Automatik, bzw. das App für Sie. Mit diesem Programm können Sie auch in der Dämmerung oder bei schlechtem Wetter noch tolle Bilder schiessen. Und Sie benötigen dafür keine separate Kamera.

Kultcamera App Seepromenade Ascona
Seepromenade Ascona, Kultcamera App, INSTANT-O-MATIC, Instant PX-680,

Wie weiter? – Fotografieren für Einsteiger

Wenn Sie schon eine bisschen mit dem Fotoapparat oder dem Smartphone ausprobiert haben, fangen Sie an, Ihre Bilder auf dem Computer zu ordnen, sortieren und auszumisten. Diese Arbeit ist vielen Fotografen ein Graus, bringt Sie aber durch kritisches Betrachten Ihrer Motive auch weiter.

Die Arbeiten nach dem Fotografieren nennt man digitaler Workflow.  Dieser beinhaltet den Import der Bilder auf den Computer, das Verschlagworten (Stichworte dem Bild zuweisen), Bewerten, Aussortieren und Sichern der Daten.

Auf Digitipps finden Sie für Ihren fotografischen Werdegang viele weiterführende Artikel.

Ich wünsche Ihnen viel Spass und Erfolg mit dem schönsten Hobby der Welt: Fotografieren!

» Einfach fotografieren – ohne Technik-Kenntnisse

» Schnappschuss oder Fotografieren?

» Weitere Tipps (externe Seite, richtig-fotografiert.de)

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