Den fotografischen Blick schulen – sehen lernen! Mit diesem Artikel zeige ich Ihnen, wie Sie Ihren Blick für das besondere Motiv schulen können.
Sehtraining – den fotografischen Blick schulen
Jeder kann knipsen, auch ein Automat – aber nicht jeder kann beobachten.Friedrich Dürrenmatt, Schriftsteller
Um Ihren fotografischen Blick zu schulen, müssen Sie die Aspekte der optimalen Bildgestaltung kennen. Das heisst aber auf keinen Fall, dass Sie sich immer an irgendwelche Regeln halten sollen. Aber mit den Regeln im Hinterkopf werden Sie Bilder kritischer betrachten und auch mit sich selber kritischer werden. Ihre Bilder werden an Aussagekraft gewinnen.
Sie schauen sich im Internet – zum Beispiel auf Seiten mit Bilderdatenbanken wie Flickr oder Instagram – möglichst viele Bilder an. Es geht hier nicht darum, um irgendwelche Ideen und Motive zu kopieren, sondern darum, Ihren Blick zu schärfen und Motivideen im Hinterkopf zu sammeln. Die vielen kleinen Puzzle-Teile bringen Ihnen später den Blick für Ihr besonderes Motiv. Und mit der Zeit werden Sie eine eigene Bildsprache entwickeln.
Überlegen Sie sich bei einem tollen Bild: Was fasziniert mich am meisten? Warum fesselt mich dieses Bild?
So füllen Sie Ihr Bildgedächtnis mit Informationen und bald finden Sie intuitiv die richtigen eigenen Motive.
Radweg, Nikon D5300, Sigma f/2.8 70-200 mm, 300 mm KB, 1/750s, f/2.8, ISO 100
Übung mit dem Bildbearbeitungsprogramm
Den fotografischen Blick schulen können Sie auch mit dem Bildbearbeitungsprogramm: Nehmen Sie ein Bild, welches Sie langweilig finden. Öffnen Sie es in einem Bildbearbeitungsprogramm und versuchen Sie, nur durch Ändern des Bildausschnittes (und/oder Drehen) die Wirkung zu verbessern. Auch hier schulen Sie intuitiv Ihren Blick für den optimalen Ausschnitt.
Jedes Motiv benötigt neben sich einen gewissen Leerraum – in der Fotografie negativer Raum genannt. Lassen Sie mehr oder weniger negativen Raum neben Ihrem Hauptmotiv. Wie wirken die unterschiedlichen Bilder?
Negativer Raum beim Fotografieren
In Lightroom können Sie im Entwicklungs-Modus unter Werkzeuge die Freistellungsüberlagerung aktivieren und die Drittelsmaske, den goldenen Schnitt oder andere Hilfslinien einblenden lassen.
Aus vielen Varianten die aussagekräftigste aussuchen
Machen Sie von Ihrem Motiv mehrere Bilder. Ändern Sie den Bildausschnitt, die Perspektive, die Distanz zum Motiv, die Brennweite, die Blende, die Verschlusszeit. Begutachten Sie Ihre Bilder zuhause am PC und sortieren Sie aus, was nicht passt. Überlegen Sie sich, warum dieses Bild Ihnen nicht passt. Die Exif-Dateien Ihrer Bilder offenbaren Ihnen auf Wunsch alle wichtigen Kameraeinstellungen und die verwendete Brennweite.
Begutachten Sie Ihr Bild direkt nach der Aufnahme und überlegen Sie sich, ob es nicht eine andere Variante gäbe. Vielleicht wirkt diese besser als die erste? Experimentieren Sie mutig!
Der Trick mit der Festbrennweite
Gehen Sie nur mit einer Festbrennweite auf Motivsuche. Der Bildwinkel bleibt immer gleich. So müssen Sie sich besonders intensiv mit dem Bildausschnitt, der Distanz zum Motiv und der Perspektive auseinandersetzen.
Rathaus St. Gallen, Nikon D7000, Sigma f/1.8 35 mm, 52 mm KB, 1/45s, f/5.6, ISO 100
Einen einzigen Motivbereich vornehmen
Nehmen Sie sich nur ein Motivbereich vor, mit dem Sie sich auseinandersetzen wollen. Konzentrieren Sie sich nur auf das. Beispiele: Fenster und Türen, Zäune, Bäume, Symmetrien, Diagonalen, Strandgut usw.
Bleiben Sie einmal an einer Stelle stehen. Beobachten Sie alles ganz genau, was Sie von diesem Standpunkt aus sehen. Gehen Sie in die Knie. Setzen Sie sich – wenn möglich – auf den Boden. Entdecken Sie neue Motive?
Machen Sie eine Fotosafari und nehmen Sie sich Bilder zu einem einzigen Begriff vor. Beispiel: Kreis. Fotografieren Sie alles, was mit Kreis zu tun hat: Wörter, die Kreis enthalten, Verkehrskreisel, Kreise an Fassaden, Kühlerlogo einer Automarke usw.
Littering, Nikon D5300, Sigma f/2.8 70-200 mm, 280 mm KB, 1/500s, f/2.8, ISO 100
Tages- oder Wochenprojekt
Den fotografischen Blick schulen können Sie auch, idem Sie sich vornehmen, jeden Tag des Jahres EIN Foto zu machen. Am Anfang ist das noch relativ leicht, aber irgendwann sind die Motive in und rund ums Haus erschöpft. Dann werden Sie bestimmt kreativ. Wetten?
Alternativ können Sie sich auch pro Woche ein Bild als Auftrag geben. Vor allem, wenn die Zeit im Alltag sonst eher knapp bemessen ist.
Regelmässig Fototipps in Ihrer Mailbox? Bestellen Sie den kostenlosen Newsletter und setzen Sie Tipps in der Praxis um.
Haben Sie Fragen zum Thema Fotografieren oder zu Ihrer Ausrüstung? Lassen Sie sich über ein Fotocoaching per Mail beraten.
Aus Fehlern lernen – den fotografischen Blick schulen
Fehler sind Stufen – Stufen führen zum Erfolg.
Zuhause importieren Sie Ihre Bilder mit Lightroom oder einem anderen Bibliotheks-System. Welche Bilder gefallen Ihnen? Warum? Warum wirken andere Bilder nicht so, wie Sie sich das gewünscht haben? Schauen Sie in die Exif-Datei hinein. Welches waren Ihre Kamera-Einstellungen? Warum hat Ihre Idee nicht geklappt?
Lernen Sie aus Ihren Fehlern. Werden Sie sich bewusst, warum das Bild scheinbar nicht funktioniert. Sie werden es das nächste Mal bestimmt besser machen. Und wenn nicht, dann das übernächste Mal… Step by Step.
Falls Sie gerne von mir eine Beurteilung einiger Fotos – inklusive Tipps zum Ausschnitt oder den Kameraeinstellungen – haben wollen, können Sie unverbindlich ein Fotocoaching per Mail buchen. Manchmal kommt man so schneller an sein Ziel.
Mit der Zeit werden Sie feststellen, dass Ihre Bilder eine eigene Bildsprache sprechen. Sie legen auf etwas besonders wert – und das macht wiederum Ihre Bilder besonders.
den fotografischen Blick schulen, Nikon D5300, Sigma f/2.8 70-200 mm, 120 mm KB, 1/30s, f/8, ISO 800
Fazit – Den fotografischen Blick schulen:
Gehen Sie Schritt für Schritt an das Sehtraining heran. Meistern Sie einen Bereich daraus und nehmen Sie sich dann den nächsten vor.
Sie werden bald feststellen, dass Ihnen viele Ihrer alten Aufnahmen gar nicht mehr so gefallen. Oder Sie entdecken bei Ihren Lieblingsbildern, warum diese eine so grosse Wirkung entfalten können.
Bald gehen Sie mit geschärften Blick durch den Tag und entdecken überall sehenswerte Motive. Ihr Blick ist geschärft.
Zeigen Sie auf ihren Fotos die Welt, wie man sie sonst nicht gesehen hätte. Nun brauchen Sie nur noch Zeit – und Ihre Kamera. Viel Spass und viel Erfolg!
Den fotografischen Blick schulen – sehen lernen! Mit diesem Artikel zeige ich Ihnen, wie Sie Ihren Blick für das besondere Motiv schulen können.
Sehtraining – den fotografischen Blick schulen
Jeder kann knipsen, auch ein Automat – aber nicht jeder kann beobachten. Friedrich Dürrenmatt, Schriftsteller
Um Ihren fotografischen Blick zu schulen, müssen Sie die Aspekte der optimalen Bildgestaltung kennen. Das heisst aber auf keinen Fall, dass Sie sich immer an irgendwelche Regeln halten sollen. Aber mit den Regeln im Hinterkopf werden Sie Bilder kritischer betrachten und auch mit sich selber kritischer werden. Ihre Bilder werden an Aussagekraft gewinnen.
Sie schauen sich im Internet – zum Beispiel auf Seiten mit Bilderdatenbanken wie Flickr oder Instagram – möglichst viele Bilder an. Es geht hier nicht darum, um irgendwelche Ideen und Motive zu kopieren, sondern darum, Ihren Blick zu schärfen und Motivideen im Hinterkopf zu sammeln. Die vielen kleinen Puzzle-Teile bringen Ihnen später den Blick für Ihr besonderes Motiv. Und mit der Zeit werden Sie eine eigene Bildsprache entwickeln.
Überlegen Sie sich bei einem tollen Bild: Was fasziniert mich am meisten? Warum fesselt mich dieses Bild?
So füllen Sie Ihr Bildgedächtnis mit Informationen und bald finden Sie intuitiv die richtigen eigenen Motive.
Übung mit dem Bildbearbeitungsprogramm
Den fotografischen Blick schulen können Sie auch mit dem Bildbearbeitungsprogramm: Nehmen Sie ein Bild, welches Sie langweilig finden. Öffnen Sie es in einem Bildbearbeitungsprogramm und versuchen Sie, nur durch Ändern des Bildausschnittes (und/oder Drehen) die Wirkung zu verbessern. Auch hier schulen Sie intuitiv Ihren Blick für den optimalen Ausschnitt.
Jedes Motiv benötigt neben sich einen gewissen Leerraum – in der Fotografie negativer Raum genannt. Lassen Sie mehr oder weniger negativen Raum neben Ihrem Hauptmotiv. Wie wirken die unterschiedlichen Bilder?
In Lightroom können Sie im Entwicklungs-Modus unter Werkzeuge die Freistellungsüberlagerung aktivieren und die Drittelsmaske, den goldenen Schnitt oder andere Hilfslinien einblenden lassen.
Aus vielen Varianten die aussagekräftigste aussuchen
Machen Sie von Ihrem Motiv mehrere Bilder. Ändern Sie den Bildausschnitt, die Perspektive, die Distanz zum Motiv, die Brennweite, die Blende, die Verschlusszeit. Begutachten Sie Ihre Bilder zuhause am PC und sortieren Sie aus, was nicht passt. Überlegen Sie sich, warum dieses Bild Ihnen nicht passt. Die Exif-Dateien Ihrer Bilder offenbaren Ihnen auf Wunsch alle wichtigen Kameraeinstellungen und die verwendete Brennweite.
Begutachten Sie Ihr Bild direkt nach der Aufnahme und überlegen Sie sich, ob es nicht eine andere Variante gäbe. Vielleicht wirkt diese besser als die erste? Experimentieren Sie mutig!
Der Trick mit der Festbrennweite
Gehen Sie nur mit einer Festbrennweite auf Motivsuche. Der Bildwinkel bleibt immer gleich. So müssen Sie sich besonders intensiv mit dem Bildausschnitt, der Distanz zum Motiv und der Perspektive auseinandersetzen.
Einen einzigen Motivbereich vornehmen
Nehmen Sie sich nur ein Motivbereich vor, mit dem Sie sich auseinandersetzen wollen. Konzentrieren Sie sich nur auf das. Beispiele: Fenster und Türen, Zäune, Bäume, Symmetrien, Diagonalen, Strandgut usw.
Bleiben Sie einmal an einer Stelle stehen. Beobachten Sie alles ganz genau, was Sie von diesem Standpunkt aus sehen. Gehen Sie in die Knie. Setzen Sie sich – wenn möglich – auf den Boden. Entdecken Sie neue Motive?
Machen Sie eine Fotosafari und nehmen Sie sich Bilder zu einem einzigen Begriff vor. Beispiel: Kreis. Fotografieren Sie alles, was mit Kreis zu tun hat: Wörter, die Kreis enthalten, Verkehrskreisel, Kreise an Fassaden, Kühlerlogo einer Automarke usw.
Tages- oder Wochenprojekt
Den fotografischen Blick schulen können Sie auch, idem Sie sich vornehmen, jeden Tag des Jahres EIN Foto zu machen. Am Anfang ist das noch relativ leicht, aber irgendwann sind die Motive in und rund ums Haus erschöpft. Dann werden Sie bestimmt kreativ. Wetten?
Alternativ können Sie sich auch pro Woche ein Bild als Auftrag geben. Vor allem, wenn die Zeit im Alltag sonst eher knapp bemessen ist.
Regelmässig Fototipps in Ihrer Mailbox?
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Haben Sie Fragen zum Thema Fotografieren oder zu Ihrer Ausrüstung? Lassen Sie sich über ein Fotocoaching per Mail beraten.
Aus Fehlern lernen – den fotografischen Blick schulen
Fehler sind Stufen – Stufen führen zum Erfolg.
Zuhause importieren Sie Ihre Bilder mit Lightroom oder einem anderen Bibliotheks-System. Welche Bilder gefallen Ihnen? Warum? Warum wirken andere Bilder nicht so, wie Sie sich das gewünscht haben? Schauen Sie in die Exif-Datei hinein. Welches waren Ihre Kamera-Einstellungen? Warum hat Ihre Idee nicht geklappt?
Lernen Sie aus Ihren Fehlern. Werden Sie sich bewusst, warum das Bild scheinbar nicht funktioniert. Sie werden es das nächste Mal bestimmt besser machen. Und wenn nicht, dann das übernächste Mal… Step by Step.
Falls Sie gerne von mir eine Beurteilung einiger Fotos – inklusive Tipps zum Ausschnitt oder den Kameraeinstellungen – haben wollen, können Sie unverbindlich ein Fotocoaching per Mail buchen. Manchmal kommt man so schneller an sein Ziel.
» Der richtige Bildausschnitt
Eine eigene Bildsprache finden
Mit der Zeit werden Sie feststellen, dass Ihre Bilder eine eigene Bildsprache sprechen. Sie legen auf etwas besonders wert – und das macht wiederum Ihre Bilder besonders.
Fazit – Den fotografischen Blick schulen:
Unsere Themen zur Bildgestaltung:
Bildgestaltung und Bildwirkung / Sehtraining - den fotografischen Blick schulen / Tiefenwirkung erzeugen / Diagonalen und Linien / Wie sieht die Kamera ein Motiv? / Wie entsteht ein gutes Foto? / Workshop Bildgestaltung / Der Fotografische Blick / die richtige Perspektive / Übungen besser fotografieren lernen / Checkliste optimale Bildgestaltung / Negativer Raum
Seitencode: DT596
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